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166, 20. Juli 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7833 Paul Neubner in KSl«. 7852 Xoksrt: Dis stüätiscbs IlLuäelsboedsobuIs in Xöln. Dsriebt übsr dis Ltuäisvjabrs 1906 unä 1907. 1 20 Pan«»er»ag, G. m b. H. in Berlin. 7853. 7855 *I7n8».ru n. äis Apostel äes Danslavismus, von X. X. 2. 1 *8trsicüsr: Lobillsrs Huobt. 3. ^uä. In Dsinsn xsb. 2 Emil Roth »erlag in Gieße«. 7856 'Llüißelliökksr: Dsitkaäsn äsr Db^sik. 1 ^ 60 xsd. 2 *Volokmar: DsbrKauß; äsr Obsmis. 60 xsb. 80 Theodor Ttrocfer in Nürnberg. 7856 Dostlrartsn 8sris 920 (6 Dessins sortiert): 6rak 2spxslins Isnk- barss Duktsebikk. Bernhard Tauchnitz in Leipzig. 7856 lauebnitL Läition. Vols. 4055. 4056. ü 1 60 *8snnott: Durisä ^iive. *VViläe: Ds kroknnäis und 15s Luliuä ot ksaäinA 6aol. Thüringische Berlags-Anstall G. m. b. H. in Leipzig. 7845 Beiträge zur Raffenkunde. Heft 6. Penka: O. Schräders Hypothese von der südrussischen Urheimat der Jndogermanen. 75 H. Veit L Comp, in Leipzig. 7859 'IHIeirenderA: dssobiobts äsr nsusrsn kdiiosondis. 6. Xnü. 6a. 9 gsb. oa. 10 »erlag der Schönheit in Berlin. 7854/55 "dsselrlsobt nnä Osssllsvbakt. III. äadrx, Uskt 7. 80 H. Zrntralverbaud für Wasserbau und Wasserwirtschaft 7850 in Berlin. Leppla: Geolog. Vorbedingungen der Staubecken. 1 ^ 50 Koehn: Wasserwirtschaft!. Aufgaben Deutschlands. 1 50 Nichtamtlicher Teil Beiträge zur Entwicklung von Buchhandel und Buchdruckereiwesen der Provinz Posen in neupreußischer Zeit (bis 1847). Von M. Laubert. Dem Tiefstand des geistigen Lebens der Provinz Posen ent sprechend dienten in den zwanziger Jahren des vorigen Jahr hunderts nur wenige Anstalten der Herstellung und dem Verkauf literarischer Ware. Um 1820 finden wir in der Hauptstadt die Buchhandlungen von Decker, Joachim Julius Heine u. Co., I. A. Munk*), Kühn, Simon**) und E. S. Mittler, dem 1819 die Konzession zur Errichtung einer Posener Filiale erteilt war. 1827 trat das Geschäft von Reysner, 1829 der Kommissionshandel des jüdischen Glaubensgenossen Fraenkel ins Leben, 1830 er weiterte Heine seinen Laden zu einem Verlags- und Sortiments geschäft, 1838 übernahmen die Gebrüder Scherk die schon be stehende Firma von Th. Scherk***). 1834 wurde ferner noch einem Moriz Wollenberg, der als Teilhaber bei Heine eintrat, der Konsens als Buchhändler bewilligt, da er die für diesen Beruf vorgeschriebenen Bedingungen erfüllte: 1. Völlige Unbescholtenheit und Unverdächtigkeit) 2. Nachweis eines Vermögens von 2000 Reichstalern; 3. Nachweis der erforderlichen Qualifikation durch Absolvierung der gesetzlichen Lehrzeit.^) In der Provinz überhaupt zählte man 1836: 25 Buch- und Kunsthandlungen, davon 3 im Bromberger Departements^). Als die bedeutendsten Unternehmungen treten uns außer den ge nannten, von denen die Mittlersche Filialen in Bromberg und später in Schrimm und Schmiegel anlegte, das Antiquariat von Lissner in Posen und die Buchhandlungen von Müller und Hirsch berg in Bromberg, Günther in Lissa (und später in Gnesen und Rogasen), Russak in Gnesen, Neugebauer in Ostrowo entgegen. *) 1817 mit einem Gewerbeschein als Kommissionsbuchhändler, 1818 als Leihbibliothekar ausgestattet, 1832 zur Anlegung eines Ver lagsbuchhandels berechtigt. Die 1825 von Munk geplante Errichtung einer Filiale in Bromberg ist gescheitert. **) Besonders Kunst- und Musikalien-Handlung. ***) Staatsarchiv Posen. Stadtakten 6. XIII. 10. — Obige Angaben sind, wie auch die folgenden, schwerlich ganz vollständig, geben aber doch einen ungefähren Begriff von dem Umfang der in Rede stehenden Gewerbebetriebe innerhalb des Großherzogtums Posen. »Der unterweisende Hausfreund für die Provinz Posen« (Breslau 1834) erwähnt sieben Buchhandlungen und zwei Druckereien in der Stadt Posen, eine Druckerei in Bromberg. f) Stadtakten 6. XXI. S. 3. s-s) Berichte der Regierungen zu Bromberg und Posen (Abtei lungen des Innern) an den Oberpräsidenten Flottwell v. 2. April, bzw. 15. Juli. Oberpräsidialakten X. 36 vol. II. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7K. Jahraana. Es kamen dann nach und nach noch hinzu: die Stocksche und Sellesche Buchhandlung in Krotoschin, letztere mit einer Tochter anstalt in Schwerin a. W., die Eyssenhardtsche in Meseritz, die Zupanskische und Stefanskische (mit Druckerei) in Posen. Wuttke*) zählt für 1837 in der Metropole neun Händler mit alten und neuen Büchern, in den übrigen Städten 14^und 1 Antiquar. Durch die rapide Zunahme derartiger Betriebe in der Pro vinz und namentlich in ihrer Hauptstadt sah sich Flottwell bewogen, den Regierungen unter Betonung der eigentümlichen Zu stände seines Verwaltungsbezirks »auf das dringendste zu emp fehlen, bei der Erteilung von Konzessionen zu diesem Gewerbe sich nicht allein die strengste Beachtung der gesetzlich vorgeschriebenen Erfordernisse zu demselben angelegen sehn zu lassen, sondern dabei auch auf andere, persönliche Verhältnisse ein aufmerksames Auge zu richten und in zweifelhaften Fällen sich zuvor meiner Zustimmung zu dem Etablissement zu versichern« (Eigenhänd. Konz. 10. Mai 1839, Oberpräs.-Akten X. 36, vol. III). Als bald darauf in Anlehnung an diesen Erlaß die Brom berger Regierung die GnesenerFilialgründung des Güntherschen Instituts nicht ohne höhere Einwilli gung gestatten wollte, gab Flottwell selbst seine Genehmigung, da der gegen Günther aufgetauchte Verdacht der Teilnahme an der Kolportage verbotener Bücher sich durch die angestellten Nach forschungen nicht bestätigt hatte**), auch der Oberpräsident glaubte, nach der Anlage eines buchhändlerischen Geschäfts leichter den konzentrierten Drucksachenverkauf überwachen zu können, als bei einem direkten Verkehr der Privatleute und Lesevereine mit auswärtigen Firmen. Der Regierung machte er aber, durch die Erfahrungen der jüngsten Zeit gewitzigt, eine strenge Kontrolle des Bücherverkehrs, in erster Linie bei der Geistlichkeit Gnesens, zur Pflicht (Konz. v. 17. Dez. 1839 a. a. O.). Buchdruckereien existierten 1821, von den beiden Departementshauptstädten abgesehen, in der Provinz überhaupt nicht, mit der einzigen Ausnahme von Rawitsch (Oberpräs.-Akten X 1). Noch 1836 gab es nur die Offizin von Decker und die ärm liche von Pompejus in Posen, die Gruenauersche in Bromberg, eine in Rawitsch (von Frank) und die hauptsächlich den literarischen Bedarf der Juden befriedigende von Monasch in Krotoschin. Außerdem besaßen freilich noch einige Gewerbetreibende Pressen zum eigenen Gebrauch nur für ihr Geschäft. Beispielsweise wurde *) Städtebuch des Landes Posen. Leipzig 1864. S. 232. — 1847, also nach dem Ausbruch und der Entdeckung revolutionärer Umtriebe in der Provinz, gab es nach der gleichen Quelle in der Stadt Posen nur noch acht Buchhandlungen (a. a. O. S. 415). W **) Es handelt sich um eine polnische Übersetzung von W. Schütz' Broschüre: Rechtsgutachten in der Angelegenheit des Erzbischofs von Gnesen und Posen (Leipzig 1839); vgl. Laubert: Studien zur Geschichte der Provinz Posen usw. (Lissa 1908) S. 326 ff. 1021