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TedaktrouMer TÄ Unterstützungs.DereinDeutscherDuchhLndler und Duchhandlungs-Gehülfen. Ms Ergebnis einer von Herrn Haytro Focken-Dres- den angeregten Sammlung beim Festmahl der Herbsttagung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine in Potsdam wurden uns 938.5» Mark überwiesen. Allen Spendern herzlichen Dank! Berlin, den 19. September 1927. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehiilfen. vr. Georg Paetel. Max Schotte. Max Pa schke. Reinhold Bor stell. Friedrich Fedd ersten. Eine neue Motivstatistik. Von Horst Kliem an n. Ein Hauptstreben aller neueren Werbelehre geht nach mög lichst zahlenmäßiger Erfassung des Erfolges der Werbemittel und der Käuferschichten. So große Schwierigkeiten im allgemeinen solche Feststellungen bieten, so eröffnet sich gerade von der Moti-V- untersuchung her die Möglichkeit, mit statistischen, also als ziem lich exakt anzusprechenden Mitteln Ergebnisse zu erzielen. Unter einer Motivstatistik versteht man eine Rundfrage beim Käufer über die Gründe, di« ihn zum Kauf veranlaßt haben. Es ist erstaunlich, daß von dieser Forschungsmethode, die beliebig auf bestimmte Waren und Personengruppen beschränkt und ausge dehnt werden kann, verhältnismäßig wenig Gebrauch gemacht worden ist. Jedenfalls wurden nur wenig Ergebnisse veröffent licht. Am bekanntesten sind die beiden amerikanischen Unter suchungen von Scott und Hollingworth. Größte Beachtung hat in Fachkreisen die 1914 veranstaltete Rundfrage des Verlags Eugen Diederichs in Jena gefunden. Die 1925 vom Börsen verein eingeleitete Motivstatistik kann erst nach Ergänzungen, die im Gange sind, nutzbar gemacht werden. Einen vorläufigen Bericht gab vr. Sommerfeld im Berliner Tageblatt <2. Sep tember 1926). In letzter Zeit sprach der Leiter der Elida-Seisen- reklame (H. Kropff-Wien) in Vorträgen über ähnliche Unter suchungen für diese Ware. Seit 1918 hat fernerhin der Karl-May-Berlag in Radebeul bei Dresden systematisch Fragekarten (abgedruckt im Bbl. 56, S. 266) verbreitet, deren Ergebnis, soweit es für die Allgemein heit von Wert ist, nachstehend vorgelegt wird. Der Versag hat in den Jahren 1918—1925 den Bänden 1 und 36 der Rciseromane von Karl May Fragekarten beigelegt. Band 1 (»Durch die Wüste») ist ein in Nordafrika spielender Jch-Aomgn, in dem der Verfasser sich mit dem Helden identi fiziert. In Baud 36 (»Der Schatz im Silbersee») wird -der Held in -der dritten Person eingeführt, Schauplatz der Handlung ist der wilde Westen der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Als Anreiz zur Beantwortung der Fragen diente das Ver sprechen, jedem Einsender ein Bild Karl Mays mit seinem Namenszug zu schicken. Gestellt wurden folgende Fragen: ») Haben Sie das Buch gekauft, weil Sie es vorher — etwa in einer Leihbücherei — ge lesen hatten? oder weil Sie «inen anderen May-Band vorher gelesen hatten und er Ihnen gefiel? oder war Ihnen das Buch durch einen Bekannten, eine Buchhandlung (welche?) oder einen Bücherreisenden empfohlen worden? oder wurden Sie durch einen Prospekt, «in Inserat, durch Auslage in einem Buchladen oder in einem Schaufenster darauf hingewiesen? b) Haien Sie das Buch geschenkt erhalten? Zu Weihnachten oder bei einem anderen Anlaß? Von Eltern, Verwandten, Bekannten? Beigelegt wurden solche Karten der nachstehend genannten Zahl von Bänden: Band 1: Band 36: gesamt: 1918/20 22 020 27 610 49 630 1921/25 34144 31 712 65 856 115 486 Beantwortet wurden davon: von Band 1: von Band 36: gesamt: 1918/20 3902-17,7?? 5298- 19,2H 9200- 18chN 1921/25 4536-13,3??- 4199-13,3^ 8735- 13,3?? 17935 -15,8^ Die Gesamtprozentzahl -des Eingangs ist äußerst günstig. Bei 17 000 Karten tritt längst das sogenannte Gesetz der großen Zahl in Kraft, sod-aß auch bei größerem Material -das Gesamt bild sich kaum noch verschieben würde. Die Verarbeitung gibt folgende Ergebnisse: Kaufveranlassung durch: 1918/20: 1921/25: gesamt: in A in A in ^ Leihbücherei 5,7 5,3 5,5 Vorherg. Lesen anderer Bände 43,7 45,1 44,4 Durch Dritte empfohlen 8,4 8,5 8,45 Durch Inserat veranlaßt 1,9 1,3 1,6 Durch Auslage veranlaßt 1,7 4,1 1,4 Geschenk zu Weihnachten 19,8 20,5 20,15 Geschenk zuni Geburtstag 12,0 10,1 11,05 Geschenk zu verschied. Gelegenheiten 6,8 8,1 7,45 100,0 100,0 100,00 Weiterhin wurde eine Aufteilung nach Käufergvuppen mit folgendem Resultat vorgenommen: 1918/20: 1921/W: gesamt: Arbeiter, Handwerker und Ge- in A in ?? in H werbetreibende 14,2 15,7 14,95 Beamte, Kaufleute 18,0 20,3 19,15 Gelehrte, Literaten 0,9 0,9 0,9 -Künstler 0,5 0,7 0,6 Pädagogen, Theologen 0,9 1,1 1,0 Militärpersonen 2,7 0,4 1,55 Schüler (Gymnasiasten usw.) 41,5 38,6 40,05 Schülerinnen 1,1 1,8 1,45 Sonstige Jugendliche 3,6 4,5 4,05 Studenten 4,4 3,9 4,15 Damen 2,1 1,6 1,85 Ohne Berufsangabe 10,1 lOch 10,3 100,0 100,0 100,00 1141