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4806 Börsenblatt s. d. Dychll. Buchhandel. NichtanUlicher Teil. ^ 91 22 April 1910. bestimmten Ausführungen des Ministers Podbielski hätten durch den Erlaß des Reichspostgesetzes nur diejenigen privaten, post ähnlichen Organisationen verboten werden sollen, die gewerbs mäßig, zu bestimmten Zeiten und Tarifen die Beförderung von Briefen übernähmen und dadurch der Post Konkurrenz machten. Die heute überall bestehenden Messenger-Jnstitute hätte man bei Erlaß des Gesetzes noch gar nicht vorausgesehen. Das bayerische Oberste Landesgericht habe mit Recht entschieden, daß eine Privatpost vor allem einen postalisch eingerichteten Betrieb bedinge. Diese postalische Organisation fehle aber den heutigen Beförderungsinstituten. Diese über nähmen die Beförderung jeder Art, insbesondere aber auch zu Zeiten, wo der Betrieb der Postbestellung ruhe, so daß schon deshalb eine Konkurrenz nicht anzunehmen sei. Die Beförderung erfolge weder zu bestimmten Zeiten, noch zu bestimmten Tarifen, nicht regelmäßig und nicht gleichmäßig. Die Übernahme eines Beförderungsauftrages charakterisiere sich gesetzlich als eine Ver mietung von Arbeitskraft gegen Zeitlohn und sei der direkte Gegensatz einer postalischen Organisation. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Angeklagten. Es könne in diesem Falle dahingestellt bleiben, ob der Begriff einer Privatpost eine postalisch eingerichtete Organisation zur Voraussetzung mache. Das Reichspostgesetz verbiete die gewerbs mäßige Beförderung von Postsachen durch Privatinstitute. Wenn auch die heutigen Eilboten-Jnstitute nicht nur die Beförderung von Briefen übernähmen, so sei doch in jedem einzelnen Falle die Übernahme der Beförderung von Briefen kein bloßer Arbeits vertrag oder eine Vermietung von Arbeitskraft gegen Zeitlohn, sondern ihrem Endzwecke nach ein Beförderungsvertrag für Briefe, der, wenn er von Privatinstituten gewerbsmäßig aus geführt werde, durch das Reichspostgesetz verboten sei. (Urt. d. R-G. v. 19. April 1910.) * Post. — Zur Vermeidung von Schwierigkeiten bei der Durchfuhr durch Rußland empfiehlt es sich, daß jeder Post- Paketfendung nach Persien über Rußland eine beson dere Postpaketadresse beigegeben, von der Versendung mehrerer Pakete mittels einer Postpaketadresse also abge sehen wird. * Postscheckkonto. (Vgl. Nr. 50, 52, 54, 55, 56, 59, 60, 68, 73, 81, 88, 90 d. Bl.) — Ihr Postscheckkonto aufgehoben haben am 21. April 1910 die Firmen: Ferdinand Hirt in Breslau, E. Morgenstern, Verlagsbuchhandlung in Breslau. * Kongreß für innere Medizin. — Der Kongreß für innere Medizin wurde am 18. d. M. im Kurhause in Wies baden eröffnet. Es sind gegen 600 Teilnehmer erschienen. Der erste Tag war der Tuberkulose gewidmet. Es sprachen hierüber Professor Schütz (Berlin), Penzoldt (Erlangen), Jochmann (Berlin) und v. Romberg (Tübingen). ""Kunstausstellung. — Eine Ausstellung von Handzeichnungen Fritz Schönpflugs, des bekannten Zeichners von Militär humoresken, hat die Buchhandlung Huber L Lahme Nachf. in Wien (I, Herrengasse 6) am 7. d. M. eröffnet. *Das Louvre-Museum in Paris. — Am 9. April hat das Kolonialministerium den kavillon äs 81ors im Louvre, wo es bis her untergebracht war, endgültig verlassen und ist nun vollständig in seine neuen Raume in der kus Ouäivot übergesiedelt. Kaum hatten die Auszügler die letzte Kiste fortgeschafft, so ergriff die Verwal tung der Schönen Künste Besitz von den freigewordenen Räumen. Gegenwärtig ist man mit der Beseitigung der Treppen, Türen und durchgezogenen Wände beschäftigt, die zur Herstellung der Bureaus und Wohnräume für den Kolonialminister errichtet worden waren. Wenn diese Arbeiten beendet sein werden, wird Herr Dujardin-Beaumetz über die Einzelheiten der durch den Auszug des Kolonialministeriums ermöglichten Vergrößerung des Louvre-Museums beschließen. Soviel steht bereits fest, daß die Parterreräume der Skulptur-Abteilung überlassen werden. Auf diese Weise können die bisher überfüllten Skulptursäle entlastet' und dem Publikum auch einige noch ungesehene Werke vorgeführt werden, die bisher die Lagerräume verbargen. Im ersten Stock werden neben den für die Collection Chauchard (des verstorbenen Besitzers der (Iraväu Uu.A-r.8iv3 cku 8ovvrs) bestimmten Sälen neue Gemäldegalerien eingerichtet werden, die in Zukunft die direkte Fortsetzung des berühmten Rubens-Saales bilden werden, mit dem bis heute die Gemäldegalerie des ersten Stocks abschloß. Der zweite Stock des 8-rviIIov äs 8lors wird Zeichnungen und darunter zum Teil sehr wertvolle Sammlungen aufnebmen, die bislang nicht in wünschenswerter Weise zur Geltung gebracht werden konnten. Gleichzeitig erscheint ein neuer Kata log dieser Abteilung, von Guiffrey und Marcel, der in Vor bereitung ist. Der Direktor des Louvre-Museums Homolle ahmt das gute Beispiel des Kolonialministers nach und zieht ebenfalls aus dem Louvre aus. Seine Wohnung ist zur Aufnahme der Grandidierschen Sammlungen chinesischen und japanischen Por zellans bestimmt, deren Räume die zahlreichen wertvollen, dem Publikum noch fast unbekannten japanischen Stiche erhalten sollen, die das Louvre besitzt. Diese Erweiterungen werden dem Louvre zweifellos zum größten Vorteil gereichen. * Neue Bücher, Kataloge usw» für Buchhändler. 66 8. u. IV "lakslv. 695 tlrv.— Vsr^siASruvA: vovnsr8l.a,A, äsv 28. u. krsitvA, äsn 29. ^pril 1910 ävroü ^nt. OrsubLsr, vorm. N. I^swpsrtL in ^aobsn. sitE 4°. 41 8. m. 3 laksln ^.bbiläuvASv. 758 blrv. — Vsr- 8 srlin ^V. 35, I-üt20W8tr. 107/108. 8". IV, 169 8. ^bAS- sebl0886n 31. Osrsmdsr 1909. Dieser Auslieferungskatalog enthält in durchlaufender alpha betischer Folge die Verlagswerke unter Ausschluß veralteter Werke und auch, durch * gekennzeichnet, den Kommissions- Verlag der Publikationen des Kaiserlich Deutschen Archäo logischen Instituts, Berlin — der Generalverwaltung der Königl. Museen zu Berlin — des Seminars für orientalische Sprachen zu Berlin — des Königlichen Geodätischen Instituts zu Potsdam — des Centralbureaus der internationalen Erd messung, Potsdam — sowie im Anhang die Veröffentlichungen der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Dieser Anhang ist auch gesondert (8°. 61 S.) aus gegeben worden. ksnävitr, 6ru8iu83tr. 4—6. — 8ilialsv in Lsrlin, K.it>tsr8tr. 10 Als erste von den jedes Jahr zu Kantate verteilten und von allen Meßbesuchern geschätzten Festgaben, die dazu be stimmt sind, bestehende Geschäftsverbindungen noch fester zu knüpfen und neue anzubahnen, ging der Redaktion oben aufgeführtes praktisches Notizbuch zu. Das elegante Äußere, die geschmackvoll gepreßte Lederdecke wird jedem gefallen und ihn veranlassen, den Taschenkalender in ständigen Ge brauch zu nehmen. Beigegeben ist ein zweiter Block weißer Notizblätter, der eingehängt wird, sobald der erste seiner Be stimmung gedient hat und verbraucht ist. Personalnachrichten. * Hoftitel. — Seine Majestät der Kaiser und König hat mittelst allerhöchster Ordre vom 12. April 1910 dem' Verlags buchhändler Herrn Paul Kittel (in Firma Paul Kittel Historischer Verlag, Berlin 8VV., Aorckstr. 13) das Prädikat eines Königlichen Hofbuchhändlers zu verleihen geruht.