251, 26. Oktober ISI2. Künftig erscheinende Bücher. «örtmii-u i. d. rqch». 18233 Kunst und Landschaft lm Elsaß Wie ein goldener Becher,chis zum Rande gefüllt mit edlem Wein, jo steht das Bild des Elsaß uns vor der Seels, eines Landes, in das Natur und Kunst in überreicher Fülle ihre Gaben ausgsgojsen. Dis phantastisch- schroffen, düster bewaldeten Felsen des Wasgenwaldss, aus deren Formen- reiz die Volkssagsn smporwuchsen, wie bunte Blumen aus Abgründen, dis sruchtbare Ebene zu ihren Füßen gedehnt, die strömenden Wasser des Rheins, wie sollte diese Vielfältigkeit der Keime nicht Kulturerscheinungen von un erhörter Mannigfaltigkeit zeigen, zumal die Rheinsbene als alteVölßerstraße ständig neue Formen zusührte! Aller Reichtum des Landes aber hat sich in Straßburg zujammengsdrängt. Dessen Her; aber ist das Münster, und seine pochenden Schläge sind dis Klänge der Glocken. Die seierliche Andacht, zu der vor sechs Jahrhunderten Menschenhände die unbeugsame Härte des Steines zwangen, spricht heute zu uns, wie in ihr einst Goethe das Wesen deutscher Baukunst sühlts. Wer wagte noch, vor diesem ungeheuren Kunstwerk, das seine große Wirkung aus den ssinsten Einzelgliedern zusammsnsügt, von der Barbarei des Mittel alters zu sprechen? Neben den einsamen Klöstern der Täler erheben sich ragend wie die Horste der Adler die einsamen Burgen der Berge. Noch ragen ihrer viele aus den Gipfeln der Vogesen; noch drohen die Bergsrisde wie einst hinab, umwehrsn die Mauern den jDerg und grüßen die gedoppelten Fenster des gastlichen Rittersaals. Allein die Krast dieser Mauern ist gebrochen, und die Seit hat dem lauten Leben der Burgen und dem stillen Leben der Klöster die gleiche Stimmung der Verlassenheit gegeben. Zerstörendes Grün über wuchert seht Treppen und Gänge, und wenn der Wanderer von den leeren Fenstern des "Palas ins Weite schaut, klingt vielleicht leise in ihm das edelste Lied, das je ein Sohn dieses köstlichen Landes gesungen, Gottfried von Straßburgs Tristan und Isolde. 138 Abbildungen nach Naturaufnahmen Kartoniert 3 Mark > Gebunden 4.50 Mark Dar mit 40°/° und aus ö ein Freiexemplar In Kommission mit 25°/° — nur bei gleich zeitiger Darbestellung Derlag fürKunstwissenschaftk« DerlinW.50