Volltext Seite (XML)
^ 251. 26. Oktober 1912. Nichtamtlicher Teil. tzörsenblatl f. b. Dtschru Buchhandel 13189 Universal-Käitioll ^.-O. in ^Viev kern er: ttinriek 8 en, Koger, 0p. 10. 8ooate (k'm) k. ?tte. 3 n. l8ori, lcla, Italien, ^rien aua tlem 16. bi8 18. 3alirti. k. 1 8inZ8t. m. ?kte, neu dearb. u. au8§e^väklt. lext ital.-6eut8ed. 3 n. Kullak, l'd., Kio^erledeo. Kleine 8iücke k. ?kte. (Krn8t K u cl >v i Z.) »ett 1. Op. 62. Kekt 2. Op. 81. a 60 ^ ; eplt 1 Kovak, Vit., Op. 46. Krotikoo. 8eed8 kieäer k. 1 8in§8t. in. Kkte, bölim.-6ent8eti. 2 50 n. 8^611, 0., Op. 2. Klavierquintett (K) k. Kkte, 2 V., Via u. VeeUo. 10 n. VVaZoer-Kiaetiliok, 1ann1iäu86r - ?araptirL86 t. ?kte. 1 50 Oeorx IVaxner in Vre8<1eu. Volk mann, Kobert, Vier l-iecler, k. Zem. Odor dearb. v. Lernkarä 8ednei6er. kart. u. 8t. Ko. 1. >Veiknaekt. 1 60 Ko. 2. Im XVie86N8rün. 1 ^ 60 Ko. 3. ^ben6- liecl. 80 Ko. 4. VValclliecl. 1 60 clenL. i>lar8eli k. Zr. Orek. 2 n.; k. 8alonorelr. 1 ^ 50 n. Vive le Koi. Usuell t. Oreli. 2 ^ n.; k. 8alonoreli. 1 50 4Z n. 8°. Nichtamtlicher Teil. Betrachtungen und Parallelen. Eine Fülle von Vorschlägen und Anregungen ist schon in dieser Zeitschrift veröffentlicht worden, und einen nicht zu unterschätzenden Fortschritt würde es bedeuten, wenn über all dasjenige herausgegrifsen würde, was für die Eigenart des einzelnen Geschäftes von Nutzen sein könnte. Ader das geschieht sicher nur selten, denn selbst neue Einrichtungen und Bestimmungen, deren Beachtung eine Pflicht ist, führen sich nur langsam ein. Ein typisches Beispiel dafür sind die neuen Bedingungen der Barsortimente, die im Oktober resp. November vorigen Jahres veröffentlicht wurden. Damals erhob sich ein Sturm der Entrüstung, vor allen Dingen über die Remittenden- Paragraphen. Eine Kommission trat zusammen, in den Ar chiven der Barsortimenle arbeiteten einige Gehilfen tagelang, um Unterlagen für die Beratungen zu schaffen, und die Be stimmungen wurden auch abgeändert. Wie ist aber der Erfolg seither gewesen? Er ist so ziem lich Null, denn die Remittenden sind immer wieder in der gleichen Höhe eingelaufen wie früher. Ein jeder verläßt sich darauf, daß st Prozent der Bezüge spesenfrei zurück gesandt werden können, und das Gefühl, wo die Grenze liegt, scheint vielfach noch zu fehlen. Man muh sich nur einmal vergegenwärtigen, was für eine Menge Arbeit und Spesen die Remittenden verursachen, mit denen das Barsortiment doch eigentlich, seiner Natur und Anlage nach, gar nicht zu rechnen hatte. Daß die Bearbei tung der Remittenden-Fakturen für mehrere Gehilfen die Hauptarbeit ist, wird man sich denken können, weniger be kannt dürfte aber sein, daß in jedem Barsortiment eine kleine Buchbinderei eingerichtet ist. Dort werden von einem Buch binder, der zum ständigen Personal gehört, zurllckgesandte Bücher ausgebessert. Wie viele Remittenden müssen also einlaufen, wenn so viele defekte darunter sind, daß ein Mann das ganze Jahr hindurch Arbeit hat! Die Bestimmungen über den Ausgleich der Konten haben dagegen besser gewirkt. Die Zahlungen gehen pünktlicher ein. Freilich: 12 Prozent Spesen können schon etwas Nach druck verleihen. Und doch kommt es vor, daß Zahlungen erst einlaufen, nachdem kurz zuvor die Spesen belastet wur den. Der richtige kaufmännische Geist scheint doch noch manch mal zu fehlen, wenn auch immer wieder der Kaufmann in vielen Fällen als Vorbild hingestellt wird. Er kann ja auch hier und da dem Buchhandel ein Vor bild sein, doch wer seine geschäftlichen Einrichtungen herllber- nehmen will, muß vor allen Dingen erst den Geist derselben erfassen. Da war einmal eine Verlagsbuchhandlung, die ihren Vertrieb modernisieren wollte und deshalb einen jun gen Mann als Reisenden engagierte. Schön gedruckte Avise gingen an die Sortimenter und baten um freundliche Auf nahme des Vertreters. Er fand sie auch, denn da er mit Vorzugsbedingungen anbot, ließ es sich kein Sortimenter Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. entgehen, die abgesetzten Disponendcn und L cond-Lieferun- gen zu den billigen Preisen nachzubeziehen. Als dies die Geschästsleitung des Verlags inne wurde, sagte sie sich, daß man hierzu keinen Reisenden brauche. Er wurde daher wie der entlassen, und es blieb bei der alten Vertriebsmethode: eine Anzeige im »Börsenblatt«, ein Rundschreiben und eine Ansichtsversendung. Eins ist noch nicht erwähnt worden, das auch zum Vor bild im Buchhandel dienen könnte, das ist die kaufmännische Wahrung der Geschäftsgeheimnisse, zu denen auch die Ein kaufspreise gehören. Wenn man einen kaufmännischen An gestellten nach den Einkaufspreisen fragt, mutz er in vielen Fällen gestehen, daß er nicht genau orientiert ist. Im Buch handel aber, vor allen Dingen in der Großstadt, ist oft der jüngste Laufbursche über die Rabatte genau unterrichtet. Das liegt allerdings an den eigenartigen Einrichtungen im Buch handel, durch die z. B. die Rundschreiben, also (kauf männisch gesagt) die Offerten der Grossisten und Fabrikanten an die Detaillisten, jedermann zugängig sind. Auch gehen die Fakturen im Buchhandel durch viel mehr Hände, als in kaufmännischen Geschäften. Um so mehr müßte das Gefühl der Verpflichtung zur Geheimhaltung der Rabatte ausgeprägt sein, aber leider ist das nicht der Fall, denn man findet in den Kreisen der Gebildeten, also der hauptsächlichsten Bllcherkäufer, oftmals eine ziemlich genaue Kenntnis des Buchhändler-Rabatts. Erst kürzlich sagte ein Russe, der eine deutsche Hochschule besucht, zu mir: »Ein Buchhändler mutz doch sehr viel verdienen, denn ich habe gelesen, daß jeder 3311 Prozent Rabatt er hält. Also, bedenken Sie, ein Drittel des Preises, den ich bezahle, ist sein Verdienst!« Wie diese Leute zu solchen Ansichten kommen, ist unver ständlich, denn wenn Jndustriewerke, z. B. Maschinenfabriken und Spinnereien, 20—30 Prozent Dividende zahlen, dann sagen dieselben Herren: »Man sieht doch, wer das Geschäft versteht«. Es ist überhaupt merkwürdig, in welcher Weise das Publikum sich mit dem Buchhandel beschäftigt oder auch hinein zureden versucht, wobei allerdings manchmal die beste Absicht vorliegen mag. Selbst in den, für den Buchhandel wertvollen Zeitungsartikeln, wie z. B. dem über »Eine Kulturaufgabe des deutschen Buchhandels« (vgl. Bbl. Nr. 209) kommen An sichten und Vorschläge zur Sprache, die das Publikum irre führen müssen. Gerade dieser Artikel enthält den Vorschlag, der deutsche Verlagsbuchhandel solle eine Zentralstelle gründen, die die Propaganda und den Vertrieb deutscher Bücher in allen überseeischen Ländern zur Aufgabe hätte. Müssen die dem Buchhandel fernstehenden Leser nicht annchmen, der deutsche Buchhandel habe in dieser Hinsicht bisher völlig versagt? Von den überseeischen Filialen großer Handelshäuser, von den technischen Arbeiten, die bedeutende deutsche Jn- dustriefirmen im Auslande ausführen, berichten die Zeitungen, 1716