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S2V6 BSr!-„bI»tt f. d. Dtschn. Buchh-Ndir. Fertige Bücher. ^ 59, 12. März 1912. Die Publikationen des Verlags für Volkskunst sind die geeig netsten und gangbarsten Werke für Ostern und Konfirmation, kin Honkirmalisnrb«« kör Oar He«ls»e vslö Die Gleichnisse Jesu Illustriert von kUgstNiLurNS«« mit 72 Bildern in Autotypie, mit einer Einleitung von l). Ilieol. DavidKoch. Lugen Burnand hat seinen Weg durch Deutschland gemacht. Daß dieser Weg so rasch und erfolgreich war, daran darf sich wohl das Buch der „Gleichnisse Jesu" ein gut Teil des Verdienstes zuschreiben: war doch die erste Auflage nach wenigen Monaten vollständig vergriffen. Dis zweite Auflage, die auch ihrem Lnde zuneigt, ist in schönerem Gewands herausgebracht: größeres Format, feinerer Druck, deutsche Typen kennzeichnen die zweite Auflage. So wird denn mit diesem Buch Lugen Burnand abermals die Herzen gewinnen für seine hohe Kunst. Was packt uns eigentlich so merkwürdig vor Burnands Bildern? Nicht nur die souveräne Beherrschung der Technik; nicht nur die Meisterschaft in der Behandlung von Licht und Schatten, von Landschaften, Gewändern, Tieren, Menschengesichtern — sondern vor allem die Kraft der Wahrheit, die in diesen Bildern liegt. Wahrheit und Leben — das ist's, was uns ergreift; eine Künstlerseele, die Jesu Gleichnisse mit ganzem Herzen innerlich erfaßte und in wahren, lebendigen Bildern neu aus sich herausschuf. Ihren Höhepunkt erreicht diese lebendige Wahrheit in den Alenschengesichtern, dis uns auf diesen Bildern begegnen: Menschen charakterisieren — das Wesentliche eines Bildes ins psychologische, in die Gesichter hinein verlegen — das kann und darf nur ein großer Künstler.^ Wir sind gewiß, daß die lebendige Wahrheit, die aus Burnands Bildern zu unserer Seele spricht, noch viele Menschen in die Höhe führen wird. Ladenpreis M. f5.—; in Kommission wird das Werk nicht mehr ausgegeben, fest bzw. bar M. 9.— und I I./IO Lxpl. vorrugiangebo», wenn mit de«. 2enel brstelll: > kxpl. M. 7.so. SstiNMn «nö Überwlna«« Krankenbetrachtungen von Paul Ja eg er. gehört: die Frage, wie sich das Leiden in der Welt mit einer gütigen Leitung der Schicksale verträgt. Mit den im Natur- und Geistesleben gefundenen Erkenntnissen eine Weltanschauung zu konstruieren, in der Gott „der höchste Gedanke" ist, ist vielleicht nicht allzuschwer, falls der Wille zu solcher letzten und höchsten Be- trachtung da ist. Aber alle solche rationellen Gebäude werden stets aufs schwerste erschüttert durch die irrationale tiefgehende Tatsache des Leidens. Daß eine Macht über alle Dinge da ist, ist so unwahr scheinlich nicht; aber daß diese Macht gütig sein könnte, geht gegen und in» Krankenzimmer treten solche Fragen mit besonderem Ernste auf. Man kann dann zweierlei tun: entweder auf eine Lösung verzichten und das Leiden als blindes Schicksal hinnehmen — oder aber so lange in der Tiefe suchen, bis man auf neues Licht stößt. finden diese Gedanken ihre Ergänzung und Erweiterung, überall ist der Zweifel vorausgesetzt, aber die Gedanken immer über ihn hinaus in der Zuversicht, daß in der Macht über alle Dinge selbst die Lösung zu finden sein müsse. Ladenpreis V7. 2.—, in Kommission fest bzw. bar M. ^.25 und 7/6; einmal zur Probe M. (.(5 Verlag für Volkskunst » Rich. Keutel * Stuttgart tlmemrgr Wanderungen zum ewigen Quell von Paul Ja eg er. )n dem religiösen Wirrwarr unserer Tage gibt es nur eine Mög lichkeit der Klärung und Verständigung: die Rückkehr zur Ein fachheit des wesentlichen. Das wesentliche im Christentum ist aber etwas, vor dem alle Schranken der Bildung fallen: die Gotteskindschaft. In diesem Gedanken und auf diesem Standort sollten sich alle Richtungen in der Christenheit zusammenfinden Meditationen zu gründe, wissenschaftliche Erwägungen können ihm nichts anhaben, da er jenseits der wissenschaftlichen Sphäre im Gebiete der „praktischen Vernunft" liegt, und den aus dem ihm eigentümlichen Kräften resoluten Vertrauens. Diese Seite des religiösen Suchens findet in dem gleichzeitig erscheinenden Bändchen „Krankenbetrachtungen" desselben Verfassers ausschließ liche Beachtung, so daß die beiden kleinen Bücher sich ergänzen. Das Dasein erheblicher Zweifel an der Haltbarkeit der christlichen Überzeugung ist auch hier überall vorausgesetzt, aber so, daß der Zweifel nie das letzte Wort hat, sondern das tätige Verhalten der Seele. „Zweifel irgendwelcher Art kann nur durch Handeln überwunden werden." (Th. Larlyle). Ladenpreis M. 2.—, in Kommission M. 1.50, fest bzw. bar M. f.2S und 7/6; einmal zur Probe M. H