Volltext Seite (XML)
Felix Speyer Verlag in Berlin. 13392 "ltoitkron: Krunüriss tlos Lürgsrl. lioobts. II. 2 50 H. Theodor Steinkopff in Dresden. 13393 "Oassato: vor kolloiOo ^ustaall Oer dlsterie. lütrva S F. Tcmpsky in Wien, G. Frcyiag G. m. b. H. 13381 in Leipzig. *vournior: vistorisobs Stallte» u. Skirrs». vritto lioibo. 5 -4t Georg Thicme in Leipzig. 13104 "tVilrel: Veutseko ^übnlieilbunlle. Volt 27. Sckrannn: Oolll- Wagnersche Univ.-Buchh. in Innsbruck. !13408 Ilurtsr klomonclntoi viternrius oll. k>. vnitor. Demus V. Vars 2. Ideologin« oatdolicao. (Sebtassbaall.) 22 >. George Westermann in Brannschwcig. 13390 LebenLbücher der Jugend. 17. *Dauthendey: Die Märchenwicse. 18. "Matthias: Fra» Slja. 19. "Die Flammenzeichen rauchen. 20. "Das fröhliche Buch silr die Jugend. Jeder Band 2 50 Verbotene Druckschriften. Die Bekenntnisse einer Prinzessin. Wien, Wiener Verlag. I. Strafkammer des Kgl. Landgerichts, Aurich. Unbrauch barmachung des Umschlagblattes. 2. I. Nr. 624/12. (Deutsches Fahndungsblatt Stuck 4143 vom 26. Oktober 1012.) Nichtamtlicher Teil. Aus dem französischen Buchhandel. ix. <VIII siehe Nr. 217., Deutschland und Frankreich (Interviews des »vigaro«). — Vom Zeitungswesen in Paris und in der Provinz. — Bewegung siir die Einhaltung des Ordtuärpreises. Wie ich bereits in meinem vorigen Artikel bemerkte, hat der »vixaro« eine ganze Reihe bedeutender Persönlich keiten in Deutschland interviewen lassen, um seinen Lesern aus deren Antworten ein klares Bild über die Empfindungen des deutschen Volkes gegenüber dem französischen geben zu können. Die Veröffentlichung dieser Interviews ist inzwischen unter dem Titel »IIn an npres« (Ein Jahr nachher, d. h. nach Agadir) erfolgt, und zwar sind bis jetzt die Unterredungen, die der Berichterstatter des genannten Blattes mit den Pro fessoren v. Schmoller und Ad. Wagner, dem Prinzen Lichnowsky, vr. Reicke, dem 2. Bürgermeister von Berlin, vr. W a l t e r R a t h c n a u, dem Direktor der Allgein. Elektrizitäts-Gesellschaft, Alfred Kerr, dem Redakteur des »Pan« und Maximilian Harden hatte, bekanntgc- geben worden. Da mir die Meinungen der drei letztgenannten Männer infolge der Verschiedenheit des Standpunktes, den sie einnehmen, bemerkenswert erscheinen, gebe ich darüber nach stehend einige Auszüge nach dem »viZuro«. vr. W. Rnthcnau betonte, daß Deutschland stets ein großer Bewunderer französischen Geistes und französischer Kunst gewesen sei. Als schlagenden Beweis dafür führte er die großen Künstler der impressionistischen Schule an, die schon längst ihre Verehrer in Deutschland gefunden hatten, als das so sehr an seinen Traditionen hängende Frankreich sie noch verkannte. Bedauerlich sei, daß die Franzosen nichts als ein mitleidiges Lächeln für die intellektuelle Tätigkeit und das künstlerische Suchen des modernen Deutschland hätten, ob wohl diese Bestrebungen doch eines eingehenden Interesses würdig seien. Von deutscher Seite dagegen verfolge man mit gespannter Aufmerksamkeit alle geistigen Kundgebungen Frank reichs, besuche seine Theater und lese seine Bücher und Zei tungen. »Wir sind Frankreich gegenüber«, fährt vr. Rathenau fort, »in der gleichen Lage wie eine Frau, die ihr Lächeln verdoppelt und doch nicht dahin gelangt, zu gefallen. Schließ lich sind wir aber des Spiels müde geworden und haben auf gehört, zu lächeln! Sicher ist, daß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit friedliebend ist, es kann Wohl durch Bearbeitung zur Entzündung gebracht werden, aber es ist nicht von Natur aus explosiv«. Alfred Kerr hat dagegen seinen Besucher von Anfang an daraus hingewiesen, daß alle diejenigen, die von nichts anderem als einer großen Sympathie des deutschen Volkes für das französische sprächen, die wahren deutschen Empfindungen verschleierten. Zwei Dinge seien im heutigen Deutschland festzustellen: die Anziehungskraft, die Frankreich immer noch ausübt, aber auch die Annahme der Möglichkeit eines Krieges mit ihm. »Das moderne Deutschland ist ein Volk von Kauf leuten, die hypnotisiert sind vom Verdienst und nichts anderes als Geld verdienen wollen, für andere Ideale bleibt ihnen keine Zeit, und da Frankreich sehr reich ist, so beneiden wir es! Trotz allem aber hegen wir Frankreich gegenüber die gleichen Empfindungen, die man den Launen einer schönen Frau gegenüber hat: Man höhnt gern ihre Verkehrtheiten und hört doch nicht auf, sie zu lieben. Den Verhältnissen gegenüber aber bleibt der Einzelne machtlos, und ein Krieg mit Frankreich ist vielleicht eine Frage von morgen.« Maximilian Harden ist einer derjenigen deutschen Journalisten, dessen Meinungen in Frankreich weitgehende Beachtung finden. Seine allgemeine Berühmtheit datiert seit der Eulenburg-Asfäre, und auch während der Marokko-Ange legenheit haben alle bedeutenden Zeitungen seine Artikel dar über wiedergegeben, zumal M. Harden für einen der wenigen Redakteure gilt, die den Mut haben, ihrer wahren Überzeugung Raum zu geben. Darüber befragt, welches seine Meinung über ein gemeinsames Handeln der beiden benachbarten Na tionen sei, antwortete er, daß die gegenwärtige Lage sehr wenig dazu einlade, außerdem kümmere die deutscheBourgeoisie sich nur ums Geldverdienen und habe keinen Sinn für Politik, vielmehr überließe sie diese ohne Kontrolle der Regierung. Wenn aber jemals französischer Geist und deutsche Kraft sich zu gemeinsamer Arbeit zusammentun sollten, so würden sie imstande sein, Gewaltiges zu schaffen. — Unter Berufung auf die Auskünfte von Offizieren und Lehrern gibt der Korre spondent des »vixaro« dann einige interessante Angaben über das deutsche Heer und das deutsche Unterrichtswesen wieder, um dann auf die pekuniäre Lage Deutschlands zu sprechen zu kommen. Da Politik im Börsenblatt verpönt ist, so ziehe ich es vor, statt der Wiedergabe dieser Interviews einige Angaben über die bedeutendsten französischen Tageszeitungen zu machen. Als erste französische Zeitung erschien im Jahre 1631 »Vs. Karotte«, in Quartformat auf vier Seiten, heraus« gegeben von Renaudot. Ein zeitgenössischer Schriftsteller sagt von dem Erfolg der ersten Blätter, »daß das Brot sich nicht leichter verkaufe als das Papier, daß die Journale die Neugierigen anzögcn wie das Feuer und man sich gegenseitig umbringe, nur um sie zu erlangen«. Noch unter dem zweiten Kaiserreich unterlagen die Zeitungen einer sehr strengen Kon trolle, erst die Republik hat seit 1871 die Freiheit der Presse ein geführt. Daher datiert eine große Anzahl der heutigen Tages blätter erst aus den letzten 40 Jahren. Die französischen Zeitungen sind im allgemeinen von ^ größerem Format als die deutschen, aber sonst weniger um-