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260, 8. November 1902. Nichtamtlicher Teil. 9151 Berlin Buchh.-Geh.-Vereins Mitgl.- Z°hl Vermögen ^ -z Zinsen -Z Mitglieder- Beitrcige -z Freiw Beitr. u. Geschenke 3046 609 959,39 21801,- 20818,— 32 986,09 338 11 618,43 350,56 164,25 1 292,25 47 1390,33 53,08 90,72 64,96 3431j622 968,15^2204,64 21072,97 34343,30 Die Mitgliederzahl ist hier um 31 gegen das Vorjahr zurückgegangen, während die Vermögen auf 623 000 gegen 583 000 ^ Ende 1900 angewachsen sind. Der Zu wachs besteht etwa zur Hälfte aus Kursgewinnen, wobei jedoch zu berücksichtigen bleibt, daß der Stand der Wert papiere Ende 1901 durchschnittlich noch unter dem Nenn werte war. Ist schon die Abnahme der Mitgliederzahl be dauerlich, so ist um so mehr der Rückgang der größern Zu wendungen von rund 37 000 zu beklagen, den der Unter stützungsverein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs- Gehülfen erlitten hat. Mit Recht durfte daher auch der Jahresbericht dieses Vereins darauf Hinweisen, daß sich die ungünstige Lage des deutschen Erwerbslebens auch hier in empfindlicher Weise bemerkbar gemacht habe. Trotzdem hat der Unterstützungsverein im Berichtsjahr an Beihilfen mehr gewährt als je zuvor. Die Ausgaben für Unterstützungen waren: 1900 1901 kD 59 244,87 60164,05 892,50 732,— 49,80 61,40 Unterstützungs-Verein, Berlin Unterstützgs.-K. d. Buchh.-Geh.-Ver., Leipzig — d. Schweizer. Buchh.-Geh.-Vereins 60187,17 60 957,45 Insgesamt sind mithin 60 900 ^ an Bedürftige ge zahlt worden gegen 60 100 ^ im Jahr 1900. Die Er höhung trägt diesmal der Unterstützungsverein fast allein, während die Kasse des Buchhandlungs-Gehilsen-Vereins zu Leipzig 160 weniger verzeichnet, woraus jedoch auf eine Verminderung ihrer Leistungsfähigkeit keineswegs geschlossen werden darf. Die Beihilfen des Unterstützungsvereins setzten sich aus einmaligen, in der Höhe von 9514 und aus laufenden in der Höhe von 50 650 zusammen. Elftere flössen 128 Berufsgenossen und Angehörigen zu, während die laufenden sich verteilten auf 31 Prinzipale mit 8030 28 Gehilfen mit 7441 ferner auf 85 Prinzipals-Hinter bliebene mit 18 180 und 87 Gehilfen-Hinterbliebene mit 16 999 -1- -ft -ft Aus der Zusammenfassung der Hilfskassen des deutschen Buchhandels nach Mitgliederzahl, Vermögen und Einnahmen ergiebt sich der folgende Ueberblick: Mitgl.- Zahl Vermögen Mitgl.-Beitr. sonst. Einn. Unterstützgs.-Verein, Berlin 3046 609 959,39 20 818,— 54 787,09 Allg.D.Bh -G.-Vrb.,Leipziq 2616 621 222,69 61 370,35 47 096,20 Buchh.-Geh.-Verein, Leipzig 338 89 115,22 1 149,75 6 923,04 Krankenkasse desselben 140 14 659,42 1 778,— 1 660,75 Bh.-Markth.-Krankenkasse, Leipzig 208 22 439,41 4 359,70 1 920,27 Kranken-Unterstütz.-Kasse, Stuttgart, 192 20 387,71 2 425,— 2 947,13 Buchh.-Geh.-Verein -Buch- fink-, Wien Geh.-Krankenk. d. Korpor., 174 17 382,57 714,34 898,64 Wien 531 28 616,14 16 026,75*) 1130,62 Schweiz. Bh.-Geh.-Verein 47 8 103,34 453,60 604,04 rund 100 000 gewachsen, wobei das Vermögen der Witwen- und Waisenkasse des Buchhandlungs-Gehilsen-Vereins zu Leipzig nicht eingerechnet ist, weil es im Jahr 1900 noch nicht mit in Betracht gezogen war. Ein Rückgang ist dieses Jahr nirgend zu beobachten. Durch Mitgliederbeiträge sind 3200 mehr als 1900 aufgebracht worden, dagegen sind die sonstigen Einnahmen um 27 000 zurückgeblieben, was fast ganz auf den spärlicheren Eingang einmaliger Zu wendungen zurückzuführen ist. Doch hat, wie bereits er wähnt, besonders hier der flaue Geschäftsgang zweifellos seinen Einfluß ausgeübt. Das Verhältnis der im Berichtsjahr gewährten Unter stützungen zu denen des Jahrs 1900 drückt sich in der fol genden Gegenüberstellung aus: I960 1901 ^ Unterstützungs-Verein, Berlin 59 244,87 60164,05 Allg. Dtschr. Buchh.-Geh.-Verband, Leipzig 65 893,83 69 417,52 Buchhandlungs-Gehilfen-Verein, Leipzig 2 092,50 4 402,— Krankenkasse desselben 2 103,84 2 434,81 Buchh.-Markthelfer-Krankenkasse, Leipzig 5 764,24 6 096,98 Kranken-Unterstützungskasse, Stuttgart 3138,16 2 385,84 Buchh.-Gehilfen-Verein -Buchfink-, Wien 880,60 851,70 Geh.-Krankenkasse der Korporation, Wien 14154,80 13 436,20 Schweizerischer Buchh.-Gehilfen-Verein 283,80 157,40 153 556,64 159 346,50 Es geht hieraus hervor, daß die Summe der 1901 ge zahlten Unterstützungen gegen 1900 um rund 6000 ^ ge stiegen ist. Wo sich im einzelnen Fall eine Abnahme zeigt, ist sie fast stets in dem Posten: Kranken- und Begräbnis gelder zu suchen. Daher erscheint auch die Steigerung der Jahrgelder an Witwen, Waisen und Invaliden, die sich auf etwa 5000 beläuft, nicht so hoch, wie sie in Wirklich keit ist. Am Schluß des Jahres 1901 zählten mithin die Hilfs kassen des deutschen Buchhandels rund 7300 Mitglieder, während ihr, lediglich Unterstützungszwecken dienstbares Ver mögen 1 432 000 betrug. An Mitgliederbeiträgen gingen 109 000 ^ ein, und die Kapitalzinsen, Zuwendungen u. s. w. ergaben 118 000 Für Unterstützungen in den ver schleimen, der Bestimmung entsprechenden Formen sind da gegen insgesamt 160 000 aufgewendet worden, eine Summe, die an und für sich schon den Nutzen und die Vor teile dieser Hilfskassen in das hellste Licht rückt. Möchten sich daher immer geeignete Kräfte finden lassen, die in der Verwaltung und an der Förderung dieser Ein richtungen in selbstloser Weise Mitwirken; möchte namentlich aber auch die Erkenntnis der Notwendigkeit dieser Kassen in immer weitre Kreise dringen und zur Unterstützung und zum Beitritt anregen! Rich. Hoffmann. 117 967,78 Die Beteiligung an den Hilfskassen hat mithin eine Vermehrung von nur 50 Köpfen erfahren, gegen 200 im Vorjahr. Dagegen ist die Gesamtsumme der Vermögen um *) Einschließlich eines Drittels als Prinzipalsbeiträge. Kleine Mitteilungen. Zwei übermalte Dürer. —Das Leipziger Tageblatt ent nimmt der Neuen Freien Presse folgende Mitteilung aus München: Die alte Pinakothek besitzt unter Katalognummmer 240 eine Geburt Christi von Albrecht Dürer; dazu gehören (Nr. 241 und 242) zwei Flügelbilder, die beiden Nürnberger Patrizier Stephan und Lucas Baumgartner in Rittertracht, mit der ! oben durch den Rand abgeschnittnen Lanze in der Rechten, Stephan ! auch mit der Linken einen mit einer langen Spitze auf dem Boden aufstehenden Schild haltend. Diese Flügelbilder erhielten bereits vor dreihundert Jahren durch den Münchener Hofmaler I. G. Fischer eine Hintergrundmalerei, Pferd und Landschaft, und zum " Teil sind sie übermalt. Dies festzustellen und zu sehen, wie sie ur sprünglich aussahen, ist jetzt hier leicht gemacht durch den Vergleich, den man zwischen diesen Originalen und zwei im Besitz des vor Monatsfrist hier im -Hotel vier Jahreszeiten- eröffneten Kunst salons von I. Leitner befindlichen, unzweifelhaft aus dem sech zehnten Jahrhundert und aus dem Dürerschen Kreise stammenden Kopien anstellen kann. Hier hat man die Figuren noch vor sich, wie sie ursprünglich waren: Stephan Baumgartner als Sanct Georg und Lukas Baumgartner als Sanct Hubertus mit ent sprechenden Fahnen und Insignien; statt des Helmes tragen sie 1205'