Volltext Seite (XML)
/6 239 13. Oktober 1904 Amtlicher Teil. 8777 A Dcichert'schc Verlagsbuchhandlung Nachf. (G. Böhme) in Leipzig ferner: 8800/01 XXXSI.^ 86^^'^ 3 ^25 ^^oxis- Deutsche Verlags-Slnftalt in Stuttgart. 8795 Zahn, Die Clari-Marie. 4 geb. 5 Deutsches Druck- u. Verlagshaus G. m. b. H. in Berlin. 8799 <4. B. Leopold s Universitätsbuchhandlung in Rostock. 8797 I. Liudauersche Buchhaudlg. (Lchöpping) in München. 8801 ^ Sekt 13." 3 ^ ^ e e §e Magazin-Verlag Jacgnes Hegner in Berlin. 8799 Gebrüder Paetel in Berlin. 8798 Blum, Volkstümliche geschichtliche Vorträge. 6 geb. 7 Speyer L Peters in Berlin. 8797 Gdnard Trewendt in Berlin. 8791 Loülesiens Vorreit in 6üä Ullä Lebrikt. IS. Sä. 12 Hermann Seemann Nachs. in Berlin. 8807 ^VaAner, krüng.-Vista. 2 ^eb. 3 ^ 50 Hugo Steinitz in Berlin. 8791 Verlagsanstalt F-. Brnckmann A.-G. in München. 8791 Wiener Verlag in Wien. 8792/94 Lebönberr, Oaritas. 2 xed. 3 Cmil Wirz vorm. I. I. Christen in Aarau. 8803 Bloch, Jllustr. Kaninchenbuch. 2 Markwalder, Pferdezucht. 2 Konrad Wittwer's Verlag in Stuttgart. 8802 §eb. "l3^ -"metbeorie. I- Salkte. 12 Nichtamtlicher Teil. Ein Suchhändler-Jubiläum. K. Daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen in Rußland keine Feste gefeiert werden, ist erklärlich; der schreck liche Krieg in Ostasien lastet auf dem Land und Volk so schwer, daß eine Feststimmung nicht aufkommen kann. Es ist daher auch begreiflich, daß der bekannte St. Petersburger Verlagsbuchhändler Herr A. F. von Marcks. der jetzt auf eine fünfzigjährige buchhändlerische Tätigkeit zurückblicken kann, sich nicht bewogen fühlt, diesen bedeutungsvollen Abschnitt seines Lebens durch eine Feier zu verherrlichen. In den Annalen des deutschen Buchhandels sind fünfzigjährige Jubiläen keine Seltenheit; man könnte vielleicht sagen, ein solches Ereignis brauche überhaupt nicht erwähnt zu werden. Wenn aber ein deutscher Buchhändler im Auslande zu Ehren und hohem Ansehen gelangt und nach jahrzehnte langer erfolgreicher Tätigkeit auf glänzende Resultate Hin weisen kann, wie es hier der Fall ist. so wird man ein solches Ergebnis deutscher Intelligenz und deutschen Fleißes wohl rühmend hervorheben dürfen. Wir glauben daher nicht nur berechtigt, sondern gewissermaßen auch verpflichtet zu sein, die fünfzigjährige Tätigkeit unsres Standesgenossen bei dieser Gelegenheit zu schildern. Adolf Marcks ist am 2. Februar 1838 in Stettin ge boren. Um Michaelis 18S4 wurde er. durch Fritz Reuter empfohlen, als Lehrling in die Buchhandlung von D. C. Hinstorff in Wismar ausgenommen. Nach dreijähriger Lehr zeit kam er als Gehilfe in die Hirschwaldsche Buchhandlung und ein Jahr später zu Adolf Enslin nach Berlin. Während einer kurzen Zeit leitete er dann die Graßmannsche Buch handlung in Stettin, und im Jahre 185S wurde er von Bietepage L Kalugin nach St. Petersburg berufen, um dort für diese Firma ein deutsches Sortimentsgeschäft einzu richten und zu leiten. Nachdem er dann noch kurze Zeit bei B. M. Wolfs in St. Petersburg gearbeitet hatte, trat er als Chefredakteur für deutsche und französische Korrespondenz in das Bureau der Großen russischen Eisenbahngesellschaft. Im Jahre 1869 wandte er sich wieder dem Buch handel zu und gründete mit nur geringen Mitteln ein russisches Verlagsgeschäft in St. Petersburg. Am 18. De zember desselben Jahres erschien die erste Nummer seines, der deutschen »Gartenlaube- nachgebildeten, illustrierten Familienblatts »Niwa-, und diese Zeitschrift wurde dann zum Mittelpunkt seiner fruchtbaren und erfolgreichen ver legerischen Tätigkeit. Im Laufe von fünfunddreißig Jahren stieg die Auflage dieser Wochenschrift mit geringen Schwankungen bis auf 254 060 Exemplare. — ein in Rußland bisher unerhörter Erfolg. Abgesehen von dem illustrierten Hauptblatt, liefert die »Niwa- ihren Abonnenten auch eine reichhaltige, monatliche Modenbeilage und eine literarische und populär-wissenschaftliche Monats schrift. die beide zu dem Beifall, den sich dieses Familien blatt zu erringen wußte, wesentlich beitrugen. Aber eines ganz besondern Erfolges erfreuten sich die seit einer Reihe von Jahren an die Abonnenten der »Niwa« gratis ge lieferten Werke zahlreicher berühmter russischer Schriftsteller, deren Anschaffung bis dahin, der hohen Ladenpreise wegen, für das große Publikum fast unerschwinglich war. Man kann sich kaum sine Vorstellung davon machen, welches Aufsehen es erregte und mit welcher Anerkennung es be grüßt wurde, daß die Abonnenten der »Niwa« nach und nach sämtliche Werke der besten russischen Autoren: Lermontoiv. Koslow. Kolzow. von Wisin. Poleshajew. Kaiserin Katha rina II. Lomonossow. Gribojädow. Dostojewskis. Grigoro- witsch. Boborpkin, Turgenjew. Gontscharow. Gogol. Daui- lewskij. Ljeskow, Tschechow, Gorbunow und Scheller- Michailow erhielten. Im Laufe einiger Jahrzehnte wurden auf diese Weise durch Herrn von Marcks weit über fünfzig Millionen Bände wertvollster Lektüre unter Volksschichten verbreitet, die an die Anschaffung von Büchern früher kaum zu denken gewagt hatten. Man könnte vielleicht sogar behaupten, Herr von Marcks habe durch seine buchhändle rische Einsicht für die Aufklärung des russischen Volks mehr getan als manche von den Ministern der Volksauf- t>54