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? ist der Dezugspreis im Mitgttedsbeitrag einoeschlosjen.»» oder^deren Raum kostet 30 Pf. Dei^eigonsn Anzeigen zahlen »L »weitere Exemplare ZUM eigenen Gebrauch kosten >e 30 Mark). Mitglieder für die Seile 10 Pf.. fUr '/. 6. 32 M. statt 36 217.. L jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei -Vostüberweisung ZZ für >/, 6.17 M. statt IS M. Stellengesuche werden mit 10 Pf. pro sinnerhalb des Deutschen Reiches. Richtmitglieder im Z» Seile berechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder »» ^»Deutschen Reiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. »zdes Dörsenveceins die viergespaltene Petitzeile oder deren »^36 2Rark jährlich. Rach dem Ausland erfolgt Lieferung ?r Raum 15 Pf..'/« 6.13.50M..'/^S. 26 M..6.50 M.-. für Nicht-»Z HZüber L^pzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lleder in ZZMitglieder 40 Pf.. 32 M.. 60 M.. 100 M. — Deilagen werden N Nr. 140. Leipzig, Freitag den 20. Juni 1913. 80. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Bayerischer Buchhändlerverein, E. V. Organ des Börsenvereins. Am Sonntag. 29. Juni 1913, vormittags 10 Uhr, findet in München die 34. Mitgliederversammlung in den Räumen der Gesellschaft »Kaufmanns-Kasino« im Hotel zu den »Vier Jahreszeiten«, Eingang in der Marstallstratze, statt. Gegenstände der Tagesordnung: 1. Bericht über die Tätigkeit des Vorstandes im letzten Vereinsjahre. 2. Rcchnungsablage, Festsetzung des Mitglieder-Bcitrages. 3. Voranschiag fiir das nächste Jahr. Buchhändler-Erholungsheim. 4. Bericht über die Hauptversammlung des Börsenvereins. 5. Anträge und Wünsche der Mitglieder und sonstige Mitteilungen, v. Bestimmung des Ortes der nächsten Mitgliederversammlung. 7. Wahl zur Ergänzung des Vorstandes. Wir laden hiermit die verehrlichen Mitglieder des Bayerischen Buchhändlervereins zum zahlreichen Besuch der 34. Mitgliederversammlung ein. München, Nürnberg, Regensburg, 15. Juni 1913. Der Vorstand des Bayerischen Buchhändlervereins, e. V. Oskar Beck. Carl Schöpping. Ernst Stahl. Carl Schräg. Friedrich Pustet. Achte Tagung des Internationalen Verlegerkongresses in Budapest. 1.-5. Juni 1913. So schnell sind sie dahingegangen, die Tage ernster Bera tungen und froher Festlichkeiten, und so gründlich und gewissen haft alles von dem vorbereitenden Ausschuß bedacht worden war, so glatt und wohlgelungen hat sich Szene um Szene des großen Schauspiels unter dem ungeteilten Beifall sämtlicher Festteil- uehmer abgespielt. Aus allen Kulturländern waren die hervor- ragendstenVertreter unseresBeruss zusammengeströmt, um Fragen gemeinsamen Interesses zu erörtern und weittragende Beschlüsse zu fassen, an deren Ausführung alle Nationen gleicherweise ar beiten sollen und deren Segen allen Ländern zugute kommen soll. Ich werde weiter unten, kurz, wie es eben in den Rahmen eines Stimmungsbildes patzt, auf die geleistete Arbeit des Kongresses zu sprechen kommen; die gefaßten Beschlüsse sind am Schlüsse in authentischer Übersetzung des französischen Textes abgedruckt. Die Sorge der ungarischen Gastgeber für unsere Kongreßteil nehmer begann gleich beim überschreiten der ungarischen Grenze: Es war auf vorherige Anmeldung bei den ungarischen Staats bahnen eine Fahrpreisermäßigung erwirkt worden. Sodann waren in den schönsten Hotels Budapests eine Reihe Zimmer be legt worden, um die Gäste der eigenen Mühewaltung des Suchcns zu überheben. Jeder Teilnehmer fand in seinem Hotel bereits sein Paket Kongreßdrucksacheu vor, das von dem liebenswürdigen Komitee im voraus dorthin gesandt worden war. Außer einem Führer von Budapest in deutscher, französischer und englischer Sprache erhielten die Kongreßteilnehmer die in einer 18 Bogen starken Broschüre niedergelegten Referate des Kongresses, in fran zösischer Sprache. Dabei lag eine schöne in Kaliko gebundene Schreibmappe. Neben einer Reihe weiterer kleinerer Drucksachen, den Programmen der einzelnenVeranstaltungen, verdient noch Her vorhebung eine 5 Bogen starke Broschüre: »Der ungarische Buch handel«, in deutscher und französischer Sprache versaßt von I a - kvb Wiesner, Redakteur des ungarischen Buchhändlerblattes »Corvina«. Der Verfasser geht bis in die ersten Anfänge buchhandlerischer Betätigung im Lande zurück, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aber noch sehr gering gewesen sein muß, denn im Jahre 1841 zählte man in Pest erst 9, im ganzen Lande aber nur 30 ordentliche Buchhandlungen. Es findet sich in dem Büchlein auch das interessante Bekenntnis, daß »die Bahn brecher des ungarischen Buchhandels zum größten Teil Deutsche waren, daß das deutsche Buch, der deutsche Geist unseren ganzen Organismus lange Jahrzehnte hindurch beherrscht haben.« Rach dem staatsrechtlichen Ausgleich mit Österreich, 1867, fand dann ein großer Aufschwung des ungarischen Buchhandels statt, da aber hier ein weiteres Eingehen auf die interessante Broschüre zu sehr ablenkcn würde, so soll später einmal darauf zurllckge- kommen werden. Die Morgeublätter vom 1. Juni sämtlicher bedeutender Bu dapest» Zeitungen brachten unseren fremden Gästen warme Be- grüßungsartikel, mit dem Hinweis darauf, daß nicht nur der Buchhandel, sondern die Stadt und das ganze Land mit lebhafter Genugtuung an dem Kongresse teilnähmen. Se. K. n. K. Hoheit Herr Erzherzog Joses hatten überdies geruht, das Protektorat über den Kongreß anzunehmen. Am Nachmittag des ersten Tages (Sonntag, 1. Juni) ver sammelten sich die Teilnehmer mit ihren Damen im Garten vor der hauptstädtischen Redoute, wo die erste Begrüßung stattfand. Viele alte Bekannte, regelmäßige Kongreßbesucher, trafen, sich hier wieder und schüttelten sich herzlich die Hände. Schnell waren die trennenden Schranken der verschiedenen Nationalitäten verschwunden, man fühlte sich nur als Mitglied einer großen Fa milie, als Buchhändler. Als Erkennungszeichen diente das allgemeine Kongreßabzeichen, ein in Metall gestanztes Wappen Ungarns, darunter leicht lesbar der Name des Trägers. Gegen 4 Uhr nachmittags begann dann in zirka 60 Automobilen und Wagen die Rundfahrt durch Budapest; in jedem Gefährt hatte ein o'rts- und sprachkundiger Kollege Platz genommen, der bereit willigst den Gästen jede gewünschte Auskunft gab. In endloser Reihe rollten die Wagen dahin; alles, was Budapest an Schön heiten bietet, an öffentlichen Gebäuden und Kirchen, schönen Straßen und Anlagen, wurde in zwei Stunden besichtigt, und jeder zollte lebhaft unserer prachtvollen Stadt uneingeschränktes Lob. An unserem schönsten monumentalen Gebäude, dem Parla ment, fand die Fahrt ihren Abschluß; dort harrte auch bereits der Photograph seines Amts. Es folgte unter sachkundiger Leitung des Abgeordneten Paul Farkas ein Rundgang durch die herrlichen Prunksäle und Couloirs des Reichstagsgebäudes. Am meisten interessierte natürlich der Sitzungssaal, wo ein jeder schnell die Sitze der am meisten bekannten Namen zu entdecken suchte. Hierauf begab sich die Gesellschaft nach der vorderen Donauterrasse, wo Erfrischungen gereicht wurden. Inzwischen 847