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6272 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redakttoneller Teil. ^ 133, 12. Juni 1913. Die Generalversammlung ist auf den 18. Juni 1913 einberufen. Aufsichtsrat und Vorstand schlagen vor, von dem Reingewinn von ./i 522,275.68 zur Verteilung einer Dividende von 20°/« (20°/«) auf das dividendcnberechtigtc Aktienkapital von ^ 1,750,000.— die Summe von 350,000.— (.^ 350,000.—) zu verwenden und nach Abzug der satzungsgemäßen Gewinnanteile die verbleibenden ^ 123,310.94 auf neue Rechnung vorzutragen. Hierdurch steigen die Rücklagen ein schließlich des Gewinnvortrages auf 963,310.94. Außer der im Rechnungsabschluß mit ^ 50,000.— ausgewiesenen Unterstüvungskasse besteht eine besondere Hilfskasse von 41,500.— für die gewerblichen Angestellten der »München-Augsburger Abend zeitung«. Die am 1. Januar 1907 gegründete Nentenkasse von F. Bruck mann A.-G., welche am 31. Dezember 1912 ein Vermögen von ^ 142,535.26 besaß, löste sich mit diesem Tage auf, weil sie durch das staatliche Neichsvcrsicherungsgesetz für Angestellte ihrer Grundlagen beraubt wurde. »Freunde graphischer Kunst.« — Unter diesem Namen wurde in Leipzig vor kurzem, wie die »Leipz. Neuesten Nachr.« melden, von Künstlern und Kunstfreunden eine Vereinigung gegründet, deren Ziel die Förderung der Originalgraphik ist. Sie will das Verständnis für die Radierung, den Holzschnitt und die Lithographie als künstlerische Ausdrucksmittel edelster Art in weiteren Kreisen wecken und die Kunst freunde zugleich zum Sammeln auf einem Gebiet anregen, dem Dürer und Nembrandt ihre beste Kraft widmeten und dem sich in der Gegen wart die Tätigkeit unserer deutschen Künstler in immer steigendem Maße znwendet. Ihre Aufgaben strebt die Vereinigung der »Freunde graphischer Kunst« dadurch zu erfüllen, daß sie alljährlich an jedes ihrer Mitglieder eine Anzahl graphischer Lriginalarbeiten erster Künst ler verteilt. Der Wert dieser Jahresgaben übersteigt den auf 20 Mark bemessenen Jahresbeitrag vielfach, und zwar wird dies durch die all seitige freudige Zustimmung ermöglicht, welche die Bestrebungen des Vereins bei der Künstlerschaft fanden; so lesen wir unter den wohl über 60 unserer bekanntesten Graphiker zählenden Mitarbeitern die Namen von Halm, Liebermann, Orlik, Geiger, Kollwitz, Jettmar, v. Volkmann, Meier-Basel, Graf, Meid, Thiemann, Felder, Wolfs, Klemm, Struck, Schiestl u. v. m. Für die erste Jahresgabe, die im Herbst dieses Jahres erscheinen wird, haben E. Orlik, Küthe Kollwitz, M. Seliger, H. Meid, A. Kolb, O. N. Bossert, E. Grüner, H. Soltmann Radierungen, Holzschnitte und Lithographien beigesteuert. Den Freun den graphischer Kunst empfehlen wir die Druckschrift hierüber vom Vorstand der Vereinigung in Leipig-Oetzsch einzufordern. Sie enthält außer den ausführlichen Mitteilungen des Vereins prächtige Geleitworte Hans Thomas und Alfred Lichtwarks über die Bedeutung der graphischen Künste für Schaffende, Liebhaber und Sammler. Postscheckverkehr. — Im Neichspostgebiet ist die Zahl der Konto inhaber im Postscheckverkehr Ende Mai 1913 auf 80 229 gestiegen. (Zu gang im Monat Mai 727.) Auf diesen Postscheckkonten wurden im Mai gebucht 1506 Millionen Mark Gutschriften und 1508 Millionen Mark Lastschriften. Das Gesamtguthabcn der Kontoinhaber betrug im Mai durchschnittlich 172 Millionen Mark. Im Verkehr der Reichspostscheck ämter mit dem Postsparkassenamt in Wien, der Postsparkasse in Buda pest, der luxemburgischen und belgischen Postverwaltung sowie den schweizerischen Postscheckbureaus wurden 7,2 Millionen Mark umgesetzt, und zwar auf 3270 Übertragungen in der Richtung nach und auf 15 330 Übertragungen in der Richtung aus dem Auslande. Verband der Buchhandlungsreisenden Deutschlands, Österreich- Ungarns und der Schweiz. — Die diesjährige, wieder mit einer Aus stellung verbundene Generalversammlung wird am Sonnabend, den 23., Sonntag, den 24. und Montag, den 25. August in Dresden statt finden. Die Bibliothek Erich Schmidts. — Der Heimgegangene Berliner Meister der Literaturgeschichte besaß eine Bibliothek, die im Kreise der Fachgenossen hohen Ruf genoß. Die Arbeitsräume des Gelehrten, die sie bargen, hatten außer den Büchern nur noch den Schmuck einiger Radierungen von Karl Stauffer-Bern, die Bildnisse von Gottfr. Keller, Konrad Ferdinand Meyer, Gustav Freytag und anderen. Es ist wohl die umfangreichste bestehende Privatbibliothek, soweit die neuere Litera turgeschichte in Frage kommt. Gemäß der letztwilligen Verfügung Erich Schmidts ist sie dem Berliner Antiquar Martin Breslauer zur Verwertung übergeben worden. Die Bibliothek, deren Katalog im Manuskript schon fast vollständig vorliegt, soll im November dieses Jahres versteigert werden, falls sie nicht im ganzen in den Besitz eine- Instituts oder eines Privatsammlers übergeht. Der deutsche Optiker-Verband hält in diesem Jahr aus Anlaß der Jahrhundertfeier seinen Verbandstag in Breslau ab. AuS der Tagesordnung sei hervorgehoben: der Bericht über die Optikerschule, ferner die Einrichtung eines Chefkurses zur Weiterbildung der Optiker. Neben anderen Punkten wird die Besucher eine große Fachausstellung interessieren, die aus Anlaß des Verbandstages im Etablissement »Deutscher Kaiser« stattfindet. Ein internationaler Kongreß für Neurologie, Psychiatrie und Psychologie wird von der Schweizerischen neurologischen Gesellschaft, einem Auftrag des Amsterdamer Kongresses 1907 entsprechend, vom 7.-12. September 1914 in Bern veranstaltet werden. Das Organi sationskomitee besteht aus den Herren Dubois, v. Monakow, Ladame, Bing, Schnyder und Veraguth. Neue Bücher, Kataloge etc. cies Herrn 8a1omov Oppenlieimer 1°. 30,3X22,6 ern. 24 8. u. den 17. 3uni 1913. ^ ^^i ^ Laris, I-ex,^°, 20 8. u. 10 Daleln Lbdllckuugen, 437 dlrn, — Versteigerung: Dienstag, den 24. 3nni 1913. ttinrieds' Katalog 1910—1912 der im Deutschen öuetitiandel erschie nenen Lüetier, Teilschritten, Landkarten usvv. Ditelverreiehnls Maschinen.) Lex.-8°. 8. 625—772 n. 8. 49—96. Leiprig 1913, 3. O. ttlnriehs'sehe öuehhandlung. L 2 ^ 40 ord. kortes modernes, eartes et vues topographiques aneiennes, estam- pes Iiistoriciues, images populaires, tableaux, dessins, antiguites, monnaies. Lrovenant des successions de lVl. !U. Don doss de 1a (1777—1843)^6. a. Lex.-8°.^58 8.^*8* ^akeüi"32?*u.^56*Xrn^— Versteigerung: 19. u. 20. duni 1913 durch Van 8tockum's ^ ntiquariaat (d. 6. 3. k e r 1 i n g — k. L. Dorx) im liaag, Lrinsegraeht 15. Sprechsaal. Zum Kapitel Bücherbettel. Der DeutscheWandervogelGauGroß-BerlinE, V. versendet an Verleger folgendes Schreiben: Charlottenburg, den 23, Mai 1913. Wlr haben neuerdings für unseren Verein »Deutscher Wander vogel«, Gau Groß-Berlin eine Bibliothek angelegt, welche sich aus drei Abteilungen zusammensetzt. Die erste Abteilung zur Benutzung für die Führerschaft, wird Werke populär-wissenschaftlicher Art, Reisebeschreibungen, Biogra phien etc, umfassen, während die anderen beiden Abteilungen eine Sammlung guter Bücher verschiedener Art, teils für Knaben, teils für Mädchen, im Alter von 12—18 Jahren enthalten sollen. Wir gestatten uns hierdurch, Sie zu bitten, uns für diesen Zweck Exemplare Ihrer hierfür geeigneten Verlagswerke, die uns zum Teil tu vorteilhafter Weise bekannt sind, und die wir zur Verdrängung minderwertiger Lektüre für ausgezeichnet halten, freund!, zu über lassen. Wir glauben, Ihnen durch die Einreihung in diese Bibliothek ein Bekanntwerden der Bücher in weiteren Kreisen durch die zahl reichen jugendlichen Mitglieder unseres Wandervogels gewährleisten zu können und erklären uns auch gern bereit, durch Besprechung unS besonders gefallender Bücher in unserer Zeitschrift: »Der fahrende Schüler«, wovon wir ein Exemplar hier beifügen, Ihren Interessen entgegenzukommen, Ihrer gef, Rückäutzerung entgegensehenb, zeichnet hochachtungsvoll Deutscher Wandervogel, Gau Groß-Berlin E,V, Selbstverständlich habe ich das Gesuch abgelehnt unter Übersendung des Zirkulars des Deutschen Verlegervereins, Hoffentlich werden alle Verleger, denen das Schreiben zuging, ebenso handeln, 6, lt Verantwort!. Ned. I. V: Richard Albert i. — Verlag: Der Bvrfenvere n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus, Hospttalstr. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich tn Leipzig. — Adresse der Redaktion: Leipzig,N„ Gerichtsweg 26 lBuchüändlcrhauss.