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IS 165, 19. Juli 1899. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 5221 und diejenige aus Frankreich übertrifft, ist auf den deutschsprechen den Teil jenes Landes zurückzuführcn. Gegen das Vorjahr ist aber auch sie von 615 auf 606 Tonnen im Werte von 3,1 Millio nen Mark zurückgegangen. Der Menge nach folgt mit der Ein fuhr nach Deutschland hinter Frankreich Großbritannien mit 33» Tonnen im verflossenen Jahre. Sie und die Einfuhr aus Holland zeigen noch eine Steigerung, während die Einfuhr außer aus Fratrkrcich und der Schweiz auch aus Rußland und den Ver einigten Staaten zurückgegangen ist. Erfreulich sind die Verhältnisse Deutschlands in Be^ug auf die Ausfuhr von Büchern. Mit Ausnahme von Dänemark und den Vereinigten Staaten, welche Länder einen kleinen Rückgang zu verzeichnen haben, sind die deutschen bezüglichen Ausfuhrziffern nach allen anderen Ländern gestiegen. Die Ge- samtaussuhr ist seit 1894 ständig, von 9937 Tonnen im Werte von 47,7 Millionen Mark auf 12,650 Tonnen im Werte von 70,8 Millionen angewachsen. Natürlich steht auch hier wieder das deutschsprachige Ausland an der Spitze: Oesterreich-Ungarn mit 5497 Tonnen im Werte von 30,8 Millionen Mark und die Schweiz mit 1623 Tonnen im Werte von 9,1 Millionen Mark. Interessant ist aber, daß im Jahre 1898 Rußland die Vereinigten Staaten in der Einfuhr deutscher Bücher überflügelt hat. Das Zarenreich steht jetzt an dritter Stelle mit 1220 Tonnen im Werte von 6,9 Millionen Mark, während die Vereinigten Staaten gegen 1147 Tonnen im Jahre 1897 im vergangenen Jahre nur eine Einfuhr von 999 Tonnen im Werte von 5,6 Millionen Mark auf- wicsen. Dieser Rückgang war schon 1897 zu bemerken und ist gewiß nicht bedeutungslos für das amerikanische Deutschtum; 1896 'belief sich die Einfuhr aus Deutschland noch auf 1294 Tonnen im Werte von 7 Millionen Mark. An vierter Stelle steht Groß britannien, dessen Bücher-Einfuhr aus Deutschland sich von 583 Tonnen auf 801 Tonnen im Werte von 4,5 Millionen Mark ge hoben hat. Dann folgen die Niederlande mit 549 Tonnen (gegen 498 im Jahre 1894) mit 3,1 Millionen Mark Wert, Frankreich mit 440 Tonnen im Werte von 2,5 Millionen Mark, Belgien mit 251 Tonnen im Werte von 1,4 Millionen Mark, Schweden mit 237 Tonnen und Italien mit 179 Tonnen, die noch gerade einen Wert von 1 Million Mark haben, während alle anderen Länder eine geringere Bücher-Einfuhr aus Deutschland aufweisen. Was die deutschen Schutzgebiete betrifft, so ist die Bücher- Ausfuhr nach dort aus dem Mutterlande allerdings im Steigen begriffen, naturgernäß aber noch sehr unbedeutend. Sie betrug nach Deutsch-Ostafrika im Jahre 1898 43 Doppelcentner im Werte von 24000 während sie sich im vorhergehenden Jahre erst auf 36 Doppelcentner im Werte von 19000 ^ belaufen hatte. Deutsch- Südwestafrika bezog im vergangenen Jahre 28 Doppelcentner Bücher im Werte von 16000 V6, d. h. einen Doppelcentner mehr als 1897. Kamerun und Togo -konsumierten- 1898 57 Doppelcentner mit einem Werte von 32000 ^ gegen 37 Doppelcentner mit 20000 ^ im vorhergehenden Jahre. Neu-Guinea und die Marschallinseln hatten 1898 noch keinen geistigen Bedarf aus Deutschland. Volksbildungsvereine. — Am 15. Oktober d. I. soll in Wien die dritte ordentliche Versammlung des Centralverbandes der deutsch-österreichischen Volksbildungsvereine abgehalten werden. Diesem Verbände, bei dessen Verhandlungen der jeweilige Obmann des Wiener Volksbildungsvereins den Vorsitz führt, gehören neun Vereine an. Die Tagesordnung ist folgende: 1. Berichte: Bericht über das Volksbibliothekswesen (Referent: Professor Or. Reyer); Bericht über die Universitätskurse und Antrag auf Schaffung einer Monatschrift für das Volksbildungswesen (Referent: Or. Hartmann); Bericht über die Centralstelle für Bildungsver mittlung (Referent: A. Bachofen von Echt). 2. Verhandlungs- Gegenstände: a) Theater, Konzerte, Wandermuseen (Referent: Or. Reich); ö) Organisation der Lokalmuseen (Referent: Professor Or. Ritter von Wettstein; o) Fortbildungskurse für Bürgerschul lehrer und Mittelschullehrcr (Referenten: Direktor Pohl, Prag, und Professor Or. Jodl). An den Verhandlungen können außer den Delegierten der Verbandsvereine auch Gäste teilnehmen. Vuchhandlungsgehilfen-Verein -Breisgau- in Frei burg i/B. — Das am 1. und 2. Juli 1899 in Freiburg i/B. gefeierte Stiftungsfest des -Breisgau- nahm seinen progamm mäßigen Verlauf. — Am Sonnabend fand der Festkommcrs statt, Sonntag früh der Empfang der auswärtigen Gäste, die in der stattlichen Zahl von fünfzehn Personen erschienen waren. Nach der Begrüßungssitzung wurde auf dem Schloßberg das Festmahl abgehalten und darauf mit den Damen ein Spaziergang nach dem Jägerhaus unternommen. Der Abend wurde im Saale des Hirschen in gemütlicher Unterhaltung verbracht. Beim Festkommers beehrten uns vier unserer Herren Prinzipale mit ihrem Besuche; von anderen, nicht persönlich erschienenen Prinzipalen lagen schriftliche Grüße und Glückwünsche vor, ein Beweis, welcher Sympathieen sich unser Verein bei unseren Herren Prinzipalen erfreut. Dies gab besonders auch die Rede des Herrn E. Jedele (Inhaber von G. Nagoczy) kund, der sich in überaus wohlwollender Weise der Interessen des gesamten Gehilfenstandes annimmt. Für viele freundliche Fest gaben haben wir zu danken. Jnbesondere Herrn C. H. Schwabe, Inhaber einer Dampfbuchbinderei in Stuttgart, der uns mit einer großen Anzahl Blocks in Damasteinband erfreute. Die vorn in diese Blocks eingeklebten Festlieder waren von der Krais'schen Hof buchdruckerei in Stuttgart gedruckt. Weiteren Dank schulden wir Herrn Verlagsbuchhändler E. Fehsenfeld, der uns eine Anzahl Carl May'scher Reiseerzählungen fchenkte, und Herrn P. Lorenz (Inhaber von Lorenz ck Waetzel), der unsere Gäste in liebens würdigster Weise mit Führern von Freiburg und mit Künstler postkarten versah. Allen genannten und nicht genannten Gönnern auch hier unfern aufrichtigsten Dank. — Der Verlauf des ganzen Festes war ein fröhlicher und würdiger. Mögen unserm lieben -Breisgau- noch viele folche Feste beschicken sein! O. 1. Personalnachrichten. Hoftitel. — Seine Königliche Hoheit Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen, hat Herrn Verlagsbuchhändler Karl Siegis- mund in Berlin zu Höchstseinem Hofbuchhändlcr ernannt. (Sprechsaal.) Erwiderung auf den Artikel Nachdruck im Börsenblatt Nr. 150. Auf den im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 150 abgedruckten Brief des Herrn Karl Baedeker in Leipzig in betreff des illustrierten Reiseführers durch St. Petersburg und Umgebungen sehen wir uns genötigt zu erwidern, daß der betreffende Führer auf Wunsch des Komitees der Internationalen Fahrplankonserenz in St. Peters burg (die im Mai d. I. stattgefunden hat) behufs Gratisverteilung an die Mitglieder der Konferenz herausgegeben worden und für den Vertrieb in Deutschland gar nicht bestimmt ist. Er wird in Deutschland auch gar nicht in den Verkauf gelangen. Ehe wir den Druck des Führers begonnen haben, hielten wir es für unsere Pflicht, uns an Herrn Karl Baedeker zu wenden mit dem Vorschlag, uns Abdrucke aus seinem Reisehandbuch für Rußland zu liefern. Leider konnten aber die Bedingungen, die Herr Baedeker stellte, nicht angenommen werden, und die kurze Frist, in der die Führer geliefert werden mußten, zwang uns, die Ausgabe, und zwar um die Hälfte verkürzt, in St. Petersburg zu besorgen. St. Petersburg. Gesellschaft M. O. Wolfs. Gerichtliche Lekminimachungen. Konkursaufhebung. Das Konkursverfahren über den Nach laß des verstorbenen Buchhändlers Fritz Erich Wilhelm Grandt, in Firma Julius Brumby Nachf. (E. Grandt) in Neumüuster wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß termins hierdurch aufgehoben. Neumünster, den 13. Juli 1899. Königliches Amtsgericht. Abt. III. Skch?m,bs«Si,lester Jahrgang. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. f32505j 81ut1 Oiikulars! Oisrckurolr teils ieli Ibvsn srAsbsust mit, ckass dssuuäbsitsrüolrsiolltsu Ilsrrn Nax Briscklror^ vsraulasstsu, am 1. ckuli cl. 1. aus cksr Birma Brioäbor^L Nocks ausru- selrsiäsn. Inäsm iob Ilrusu ckios rur Lsuutuis brivAg, bitts lob uw Ibr korusros IVolrl vollen unck nsiebns HoobaelrtuuASvoll Berlin, lull 1899. Sustuv Llocls in Birma: BrisäbsrA L Nocko. f32577j leb übsrualuu ckis Vertretung- cksr Birma: 6. VON liuuk'in.Hllt in tlsuneion. Osipaig, äsu 17. ckuli 1899. B'rlsär. Lolruoiclsr. 693