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^ 148, 30. Juni 1890. Nichtamtlicher Teil. 8483 Pathologie und Therapie: Pharmacie; Physiologie: venerische Krankheiten: Zahnhcilkunde und schließlich Influenza*), welche die meisten Nummern aufwcisi, da die gesamte fauch ausländische) Littcratur seit 1491 verzeichnet ist. Die in der Praxis unaufhaltsam fortschreitende Naturheilkunde scheint mit zu wenigen Titelhinweisen bedacht, Wohl aus dem einfachen Grunde, weil manche Titel nur unter den Spezialkrankheiten aufgeführt sind: doch hätte u. a. wenigstens auf Bilz verwiesen werden müssen. — Bibliographie ist nur unter den Zeitschriften vertreten, deren im ganzen nicht weniger als 345 verzeichnet sind. An einer neuern kompendiösen systematischen Encyklopädie der Medizin fehlt es merkwürdigerweise noch immer. Eine solche würde unzweifelhaft ein verdienstliches und zu gleich lukratives Unternehmen sein. Ho. II. ^.btblA. III. 84. I.**) ^.itui'U'!88vll8<;Iiukt1ieIi«8 Vtulvmvvuui. Ilolniiilr. Die Dittoratur Ins Oßtodsr 1889 ontchnltsnä. Ar. 8". 48 8. I-eipZiA, d. 1>svion. Die früher empfohlene Teilung des naturwissenschaftlich-mathema tischen Vademecums nach den Hauptfächern erhöht die Brauchbarkeit der einzelnen Abteilungen. Auch finden wir hier die ausländische Litte ratur einigermaßen berücksichtigt. In 1149 Nummern wird die botanische Litteratur der beiden letzten Jahrzehnte geboten mit Ausschluß der Pa- läophythologie, welche der Geologie einverleibt ist. Bei der Gediegenheit etlicher Schulbotaniken (Wie von Leunis, Thome ic.) hätten diese doch vielleicht auch Anführung verdient. — Ans 78 Spezialfächern ragen numerisch hervor: Floren, du»Ai (Pilze), Llusoi (Moose) und Physiologie. — Unter Systematik wäre wohl allenfalls noch auf Hallier zu verweisen. Ho. V. H6U0 IColAs Lei. II***). k1ii1o80xlii86li«8 Vktäv- UIOOUIU. kbilosoxbio. U. I?. 84. II. Intöralur von 1886 —90 ontksltsuck. Ar. 8o. 47 8. IwixriA, d. Dsvien. Die Produktion an philosophischen Schriften in den letzten 5 Jahren hat gegen die der vorhergehenden 5 Jahre anscheinend nachgelassen. 1049 in den Jahren 1882-86 erschienenen Schriften stehen hier nur 873, dagegen den damaligen 123 Spezialfächern jetzt ein Verzeichnis von 219 freilich großenteils nur im 1. Bande vertretenen Fächern gegenüber. Auch bezüglich der in den letzten Jahren besonders bebauten Felder finden einige Abweichungen gegen früher statt. Am ergiebigsten zeigen sich die Studien über Aristoteles, Erkenntnis, Ethik, Geschichte der Philosophie, Kant, Logik, Moral und Psychologie. Encyklopädischcn Bearbeitungen, wie deren früher unter -Einleitung in die Philosophie» und -Grundrisse. Lehrbücher und Repetitorien» etliche sich fanden, begegnet man diesmal gar nicht: denn auch: Brasch, Wie studirt man Philosophie? kann, mehr aus praktische Fingerzeige sich beschränkend, nicht als solche gelten. Ho. V. Novo 8olAs 84. II.ß) krurt1.3AvAi8eIi«8 Vritleiuocum. I^ktvtlriA'OAilil. H. 8o)A6 84. II. Inttsratnr von 1886—90 enthaltend Ar. 80. 114 8. DeixriA, d. Devien. Gegen 2968 Nummern des vorletzten pädagogischen Vademecums weist das vorliegende nur 2074 Nummern auf. Die Zahl der Spezial sächcr ist einschließlich der im vorigen Badcmccum allein vertretenen Fächer von 136 auf 162 gestiegen. Die namhaftesten sind: Anschau ungsunterricht, Bibclkundc, Erziehung, Gcsanguntcrricht, Katechismus- unte nicht, Lehrpläne, Naturkunde, Pädagogik, Rechenunterricht, Reli gionsunterricht, Schulgesundheitslehre, Schulreden, Taubstummenwesen, Turn Wesen, Dolksschulwesen und Zeichenunterricht. Eine wesentliche Abweichung von den früher besonders hcrvorgetretenen Fächern macht sich nicht bcmerklich. — Die früher wiederholt gerühmten Vorzüge des Wölfischen Vademecums. wozu neuerdings besonders auch die Beifügung der Verleger im Texte zu rechnen ist, gelten auch für die obigen Bände. Eben solche Spezial- bibliographiccn erscheinen als das geeignetste Mittel, die Kauflust beim littcrarischen Publikum zu wecken und zu fördern. Es dürfte also vielleicht im Interesse noch manchen Buchhändlers liegen, statt auf Käufer des Vademecums zu warten, das Opfer möglichst umfassender Gratisvcr- brcitung zu bringen. Für einen gewissen Erfolg garantieren kann man bei der llnbcrechcnbarkeit des Publikums ja leider freilich nicht. 8. 8. *) Dieser Anhang führt, dem mehr als eine reine Bibliographie bietenden Inhalte entsprechend, den Spezialtitel: Materialien zu einer desebiebts 4er -Influenza» im ^.neeblusL an eins Asnanv HiblioAiLpbis dieser spickewiseben Kranübeit von IValtbor Kratz. I,pz. 1890. ") Nr. II. Bd. 1. 2. (Naturwissenschaften rc. bis 1884) vgl. B.-Bl 1886. Nr. 284. — Ferner sind erschienen: Nr. II. Abth. I. Mathe matik rc. Bd. I. (Litteratur bis 1889). Nr. II. Abth. II. Physik. Chemie rc Bd. I. (Litteratur bis 1889). '*') Nr. V. N. F. Bd. I. (früher als Nr. V, Bd. II bezeichnet, umfaßt die Litteratur von 1882—86, und findet sich im B.-Bl. 1888 Nr. 48 besprochen. fi) Bd. I. (früher als No. V, Bd. II bezeichnet) vgl. B.-Bl. 1888 No. 48. Die vorliegende Ausgabe unterscheidet sich von der dort be sprochenen nur dadurch, daß der frühere Anhang von Lehrmitteln rc. jetzt Weggelassen ist. Vermischtes. ibliothek der Handelskammer zu Leipzig. — Dem Jahres berichte der Handelskammer zu Leipzig entnehmen wir folgenden im Aus zug wiedergegebenen Bericht über die Bibliothek der Handelskammer, über welche auch im vorigen Jahre (in Nr. 228 d. Bl. vom 30. September) be richtet worden ist: Der fast gleichzeitig mit dem vorigen Jahresbericht ausgcgebenc Kata log II der Bibliothek, welcher den Zuwachs derselben vom 1. Juli 1884 bis zuni 30. Juni 1888 umfaßt, hat in abermals erweiterten Kreisen eine immer regere Benutzung der Bibliothek zur Folge gehabt. Das Ver hältnis, in welchem gegen die letzten beiden Vorjahre die Benutzung der Bibliothek zugenommen hat, wird durch folgende vergleichende Zusammen- 'tellungen veranschaulicht. 1887: 1888: 1889 Entleihungen 230 279 476 8. Entleiher 74 99 123 d. Entliehene Bücher nach Titeln 529 316 917 d. Desgl. nach Bänden bez. Heften 726 783 1194 Alle Anzeichen sprechen dafür, daß auch weit über das Berichts- und Folgejahr hinaus die Benutzung der Bibliothek sich stetig steigern wird, wozu die Schwesterkammern, die kaufmännischen Bildungsvereine und die Handels-Lehranstalten durch Anschaffung und Auslegung der beiden Katalogbände in ihrem eigenen Interesse wohl beitragen könnten. Daß die Bibliothek der Handelskammer von Personen der verschiedensten Be rufs- und Gesellschaftskreise, welche auf anderen Bibliotheken nicht finden, was sie behufs ihrer Studien oder Arbeiten suchen und brauchen, von Monat zu Monat häufiger in Anspruch genommen wird, gereicht der Handelskammer nicht bloß zu genugthuendem Beweise für die Gemein nützigkeit der von ihr geschaffenen Fachbibliothek, sondern auch zur Recht fertigung der auf Ergänzung und Vermehrung derselben jährlich ver wendeten Kosten. Diese haben im Berichtsjahre 1889 sich belaufen: 1) für eigentliche Bibliotheksbücher auf 1770 ^ 53 H: 2) für Zeitschriften und Adreßbücher 570 3) für Buchbinderarbeiten 1121^76^; zusammen 3462 ^ 29 H. Uebrigens ist die Bibliothek im Laufe des Berichtsjahres nicht bloß durch Kauf und Tausch, sondern auch, wie im Vorjahre, durch mannig fache Zuwendungen und Schenkungen vermehrt worden, mit welchen in- und ausländische Behörden und Körperschaften, bez. Kammer-Mitglieder, Verfasser, Verleger und Privatpersonen (Benutzer der Bibliothek) sie be dacht haben. Der gesamte Zuwachs der Bibliothek während des Berichtsjahres 1889 beträgt ungefähr 1250 Bände und Broschüren, darunter etwa 700 neue oder neuangeschaffte ältere Werke, im übrigen Fortsctzungsbände von Encyklopädiecn, Sammelwerken und periodisch oder lieferungsweise er scheinenden Werken, sowie von Zeitschriften und Adreßbüchern, di: sämtlich ihrem Titel nach in beiden Katalogen der Bibliothek bereits verzeichnet stehen. Mitgezählt in dem Zuwachs von 1889 sind auch 14 Bände der Bibliothek der vormaligen Kramer-Innung, welche sich nachträglich in alten Kisten und Schränken derselben vorgefunden haben. Guten berg-Jubiläums-Ausstellung. — Die Gutenberg-Aus stellung im Deutschen Buchhändlerhause bleibt nur bis zum 3. Juli dem Publikum geöffnet, da die große am 5. Juli stattfindende Gutenbergfeier in den jetzt zur Ausstellung gebrauchten Festräumen des Deutschen Buch händlerhauses stattfinden wird. Wir machen deshalb unsere Leser ganz besonders darauf aufmerksam, die Gelegenheit, die Ausstellung zu be sichtigen, nicht vorübergehen zu laßen. Verbote. Konfiskation. — In der am 27. d. M. vor dem Königl. Landgericht in Leipzig zu Ende geführten umfangreichen Verhand lung gegen die Herren Schriftsteller Wilhelm Walloth und Conrad Siltenfeld (Pseudonym: Conrad Alberti), sowie Herrn Verlags buchhändler Wilhelm Friedrich in Leipzig wurde die Unbrauchbar machung der Vorgefundenen Exemplare, sowie der zu ihrer Herstellung benutzten Platten und Formen von folgenden Romanen verfügt und so mit das Verbot des Vertriebes dieser Werke in Deutschland aus gesprochen: Hermann Conradi, Adam Mensch. (Verfasser inzwischen verstorben.) Wilhelm Walloth, Der Dämon des Neides. Conrad Alberti, Die Alten und die Jungen. (Sämtlich im Verlage von Wilhelm Friedrich in Leipzig). Das Urteil gründete sich auf Z 184 des Strafgesetzbuches (Verbreitung unzüchtiger Schriften). Die Verfasser wurden mit Geldstrafen belegt: der gleichfalls angeklagte Verleger wurde sreigesprochen. Die Wiener Staatsanwaltschaft hat die Konfiskation des kürzlich erschienenen Bändchens Gedichte: Das Gretchen von heute von Sidonie Grünwald-Zerkowitz Verfasserin der -Lieder der Mormonin», Verlag der Administration der Modenzeitung »Da Mode- in Wien, angeordnct.