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^7^ v! «scheint w«r»12glich. Flir Mitglieder de» Vörlenverei«» ^ ) ! ist der Vezugspreis im Mitglledsbeitra^ ^einbeschl^er^ ^' Ehrlich frei G^chSf^sslelle od" r^Mar^bei Vostü^erweijung ^ inner^lb ^ds^ Deutschen^ «eiche». Nichtmit^eder ^im die äette^fv-VsÄ"'M^ 6keii'engs"ncke erd^ w?tt'8 die Aeile^ berechnet. 2a dem illustrierten Teil: ^llr Mit- fkirNichtmitgliedee S^^.. M. Deila^aa werden 5 Rr. 13S (R. SK). Leipzig, Donnerstag den 13. Juni 1918. 8S. 3ahr,»»g. Redaktioneller Teil. Zur Papierkontingentierung. u. <1 siche Nr. ItS.j Die Ausführungen des Herrn Geheimrat Siegismund in Nr. 119 des Börsenblattes können nicht unwidersprochen blei ben, da sie ein durchaus schiefes Bild der Sachlage geben. 1. Die Unterlagen für den Papierverbrauch auch für das Jahr 1913 befinden sich in den Händen der Behörde. Ein sachlicher Grund, dieses vor dem Kriege liegende Jahr, in dem soweit normale Verhältnisse herrschten, nicht als Stichjahr zu nehmen, besteht.also nicht, wie es nach den Ausführungen des Herrn GR. S. scheinen könnte. Für neue Firmen muß auch jetzt eine besondere Regelung stattfinden. 2. Die Verhältnisse des Jahres 1916 sind in keiner Weise als normale anzusehen. Vielmehr ist der Verbrauch des wis senschaftlichen wie des ernsten belletristischen Verlages in diesem Jahre wesentlich geringer gewesen als der nor male. 3. Daß Vertreter des wissenschaftlichen Verlages vor Fest legung des Jahres 1916 als Stichjahr gehört worden sind, beweist nicht das Geringste für deren Berechtigung. Jedenfalls hat keine der größeren wissenschaftlichen Ver lagsbuchhandlungen Gelegenheit gehabt, sich zu der Sache zu äußern. Aber selbst wenn jene Vertreter sich mit der Bestimmung des Verbrauchs nach dem des Jahres 1916 einverstanden erklärt haben sollten, wäre daraus höch stens zu folgern, daß sic, was leicht erklärlich, sich über die tatsächlichen Verhältnisse nicht klar gewesen sind. Jetzt steht fest auf Grund der Mitteilungen einer großen Zahl von Verlegern, daß dem wissenschaftlichen Verlag im Durchschnitt kaum 36"/» bis herunter auf 18°/» seines Frie densbedarfes zur Verfügung stehen. 4. Das Entgegenkommen der Papierverteilungsstelle soll dunkbar anerkannt werden. Daß aber jede sichere Grund lage für eine zielbewutzte Produktion fehlt, wenn der wissenschaftliche Verlag nur auf die gnadenweise Bewil ligung des notwendigsten Papieres angewiesen ist, be darf keines Hinweises für jeden, der mit den Verhält nissen des wissenschaftlichen Verlages einigermaßen ver traut ist. Herr GR. S. wird für sich diese Vertrautheit nicht in Anspruch nehmen können. 5. Entschieden Verwahrung muß dagegen eingelegt werden, als habe der ernste wissenschaftliche Verlag es notwendig, Verlagsangebote mit der angeblichen Berufung auf die Papiernot abzulehnen. Auch das beweist, wie wenig Herr GR. S. mit dem Verlagsbetrieb des ernsten wissen schaftlichen Verlages vertraut ist. 6. Daß es unmöglich ist, eine Zensur über wichtige und un wichtige Werke cinzuführen, ist richtig. Es ist aber auch nicht nötig. Wenn nur das Papier in einem Maße ver teilt wird, das den normalen Verhältnissen, wie sie im Jahre 1913 bestanden, entspricht, dann wird der ernsten Literatur ganz von selbst ihr Recht. Nach der jetzigen Ordnung aber gilt nicht »gleicher Recht für alle«, sondern die Tagesliteratur ist außer ordentlich bevorzugt, weil sie im Jahre 1916 in Blüte stand, während die Produktion ernsterer Literatur ebenso stark eingeschränkt war. 7. Die Beschränkung des wissenschaftlichen Verlages auf weniger als ein Drittel seiner normalen Produktion stellt eine außerordentliche Gefährdung der wissenschaftliche» Literatur dar und damit eines bedeutsamen Teiles ern ster deutscher Kulturarbeit, dem sie vor allem auch ihre Geltung im Ausland verdankt. Es sind nationale Inter essen, nicht die Privatinteressen des wissenschaftlichen Ver lages, die hier inFrage stehen. Auch Herr GR.S. wird nicht behaupten wollen, daß die deutsche Kultur ihr Ansehen in der Welt in dem gleichen Maße den Ullstein-Büchern und ähnlichen Schriftwerken verdankt, wie der deutschen wis senschaftlichen Literatur. Es ist zu hoffen, daß die maßgebenden Stellen sich der Notwendigkeit einer der vorstehend beleuchteten Tatsachen ent sprechenden Regelung nicht verschließen werden. — Es ist zu bedauern, daß durch eine so völlig schiefe Darstellung, wie sie die Ausführungen des Herrn GR. S. bieten, die Einsicht in den tatsächlichen Stand der Verhältnisse getrübt wird. vr. A l f r c d G i e s e ck c. Paul Oldenbourg. Ferdinand Springer. UI. Herr Siegismund irrt, wenn er meint, daß das Jahr 1916 von der Kriegswirtschaftsstclle als Stichjahr für den Papierver brauch des Verlagsbuchhandels deshalb angenommen wurde, weil ein älteres Stichjahr vor dem Kriege dem Verlagsbuchhan- dcl bei Feststellung seines Verbrauches und Zusammenstellung der hierfür nötigen Unterlagen UnMndlichkcitcn und Erschwe rungen bereitet hätte, die man in Anbetracht des Personalman gels den Firmen ersparen wollte. Es sei darauf hingewicscn, daß alle Vcrlagsfirmen der Kriegswirtschaftsstelle bis zum 7. August 1916 den Fragc- bogen b' ausgesüllt einzureichen hatten, in dem ihr gesamter Papierverbrauch in den Jahren 1913, 1914, 1915 und im 1. Halbjahr 1916 angegeben sein mutzte. Infolgedessen hat nicht nur jede Firma eine genaue Übersicht über ihren Verbrauch im letzten Friedensjahre 1913 fertig zusammcngcstellt in ihren Auf stellungen vorliegen, sondern die Kricgswirtschaftsstelle ist auch durch die Fragebogen bereits im Besitz dieses Materials. Auch die Rücksicht auf die wenigen Firmen, die im Ver brauchsjahre 1913 noch nicht bestanden, kann für die Wahl des Jahres 1916 als Stichjahr nicht maßgebend gewesen sein, denn die Zahl dieser verlegerischen Neugründungen ist verhältnis mäßig so gering, daß sie gar nicht ins Gewicht fallen kann 34b