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-V 92, 23. April 1S1U. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4859 einige Monats- und Wochenregister nachzuschlagen hat. Die Kosten dürften kaum unerschwinglich sein, da ja der Satz ohne weiteres verwandt werden könnte, und es käme für den Sortimenter außerdem nur noch die Anschaffung eines passenden Zettelschrankes sowie die Mühe des regelmäßigen (und richtigen!) Einordnens der Zettel in Betracht. 8°. 20 S. ^ ^0 ^ ^ ^ Das unermüdliche Io8titut International äs Liblio^rgpbis hat kürzlich obige Werbeschrift zum Internationalen Kongreß für Bibliographie und Dokumentation versandt, der, wie an dieser Stelle bereits gemeldet, im August d. I. in Brüssel abgehalten wird. Das endgültige Programm wird später bekannt gegeben. Es soll sich in denselben Grenzen halten wie dasjenige der (vor bereitenden) Konferenz des Jahres 1908, über die Schreiber dieses seinerzeit hier ebenfalls berichtet hat, vergl. Börsenblatt 1908, Nr. 191. Auf der Tagesordnung stehen folgende haupt sächliche Themata: 1. Gegenwärtiger Stand der Organisation der Bibliographie und Dokumentation. Berichte der Vertreter der verschiedenen nationalen und internationalen Organisationen über deren Arbeitsmethoden und Leistungen. 2. Definitive Konstituierung einer »Internationalen Union für Dokumentation«. 3. Internationales Zusammengehen und Verträge zwischen den einzelnen bibliographischen und dokumentarischen Institutionen. 4. Internationale Vereinheitlichung der bestehenden Katalogi sierungsmethoden. Bibliographische Ordnungssysteme. Überein- stimmung des Dezimalsystems mit den übrigen gebräuchlichen Ordnungssystemen. Seite 7—13 der Werbeschrift enthalten das »Ständige Pro gramm des Kongresses«, auf das wir vorläufig nickt weiter, bzw. nicht nochmals einzugehen brauchen. Aus den Satzungen des Kongresses sei folgendes mitgeteilt: Die Berichte und Diskussionen sind in allen Sprachen zulässig, die Beschlüsse dagegen werden nur in den drei Hauptsprachen: Deutsch, Englisch und Französisch ab gefaßt. Der Beitrag ist auf 10 Francs festgesetzt, für die den Teil nehmern die Verhandlungen (Berichte und Diskussionen) des Kongresses, sowie diejenigen der vorbereitenden Konferenz von 1908 kostenfrei zugestellt werden. Letztere sind zum Teil er schienen und werden den Teilnehmern sofort nach deren Anmel dung übermittelt. Diese nimmt »der Generalsekretär des Inter nationalen Kongresses für Bibliographie und Dokumentation«, 1 ras äu Nu8ss in Brüssel, entgegen. prslirainairs^. Lruxsl1s8. Mai 1910. 4. Heft. 8". 30 Seiten. Das gleiche Institut versendet soeben auch die Einladung zu dem im nächsten Monat hier stattfindenden »Weltkongreß der Internationalen Vereinigungen«. Das obige Heft enthält den Abdruck des Einladungsschreibens in französischer, deutscher und englischer Sprache, die Tagesordnung, ebenfalls in den drei Sprachen, die Zusammensetzung des lokalen Organisations komitees, das ständige Programm des Kongresses, die Satzungen und einige praktische Notizen. Nachstehend die Abschrift der Tagesordnung: 1. Die Zusammenarbeit der internationalen Vereinigungen. 2. Die Rechtsverhältnisse der internationalen Vereinigungen (Anerkennung durch das Gesetz und die Behörden, Erteilung der Rechte einer juristischen Person). 3. Die internationalen einheitlichen Maßsysteme in Wissen- schaft und Technik (Vereinheitlichung und Gegenüberstellung der Systeme, das metrische System, das C.-G.-S.-System, Typen und Standards, »Standardisation«). 4. Die typischen Formen der internationalen Organisationen (vergleichende Untersuchung, Vorteile und Schattenseiten der zur zeit angewandten Systeme). 5. Die internationalen Vereinigungen und die Organisation der Bibliographie und der Dokumentation. 6. Die wissenschaftliche Terminologie und die internationalen Sprachen (systematische Terminologie der Naturwissenschaften, Bezeichnung, Signale, internationale Sprache, wissenschaftliche Übersetzungen). Zu bemerken sei noch, daß die ersten drei Hefte der »Vor läufigen Dokumente« durch die Sonderabdrucke der folgenden, in der letzten Ausgabe des »Jahrbuchs des Internationalen Lebens« enthaltenen Aufsätze gebildet werden: 1. Ortet, kaut, I/Ol-Aanisation internationale et Ie3 ^.sboeiations internationale (138 Seiten). (15 Seiten). Herausgegeben von Georges Gardet. Gr. 8°., 283 Seiten. Kart. Preis 6 Frcs. (Selbstverlag.) Nachdem ein Handbuch der belgischen Presse jahrelang gefehlt hat, besitzen wir seit vorigem Jahre deren zwei. Das weniger umfangreiche ist unter obigem Titel soeben in 2. Ausgabe er schienen. Es enthält außer den in den meisten Kalendern be findlichen das öffentliche Leben interessierenden praktischen An gaben die Satzungen des Internationalen Kongresses der Zeit schriftenpresse, der >^.8soeiation cko 1a krs88s bsl^s«, des »Union äs la krs83s psrioäiyus dsl^s« und Mitteilungen über andere Presse-Organe; eine Liste der in Belgien verbotenen französischen Zeitungen und Zeitschriften (nicht weniger als 66, und dabei fehlen noch wichtige Journale, wie I'antatüo und I^a vis Partisans); ein umfangreiches Verzeichnis der Pseudonym« belgischer Journalisten und Schriftsteller. Der für uns interessanteste Teil des Buches ist eine Bibliographie von etwa 220 Werken und Pamphleten über die Geschichte und das Recht der Presse; die selben sind alphabetisch nach den Titelanfängen geordnet und beziehen sich mit wenigen Ausnahmen auf die belgische und französische Presse. Die bibliographischen Angaben sind ziemlich vollständig und enthalten in den meisten Fällen neben Titel, Ver lagsort und -Jahr auch die Angabe der Seitenzahl und des Ver legers. Diese interessante Liste dürfte eine willkommene Ergänzung zu der vor einigen Jahren von Tony Kellen veröffentlichten ver dienstvollen Bibliographie bilden. Den Hauptinhalt des Jahr buchs bildet das Verzeichnis der belgischen Zeitungen und Zeit schriften. Dasselbe erstreckt sich, von einigen Jnseratseiten unter brochen, auf 126 Seiten (davon Brüssel allein 53 S.). Die Titel sind nach den Städten geordnet und verzeichnen im allgemeinen nur die Erscheinungsweise und die Adresse der Expedition bzw. Redaktion. In ganz vereinzelten Fällen sind der Name des Herausgebers oder Verlegers und der Abonnementspreis angegeben; ohne letzteren hat die Bibliographie für den Buchhändler jedoch nur einen beschränkten Wert, und eine Verbesserung wäre hier dringend zu empfehlen. Ein kleines Supplement mit den wichtigsten ausländischen Zeitungen (10 Seiten» soll im nächsten Jahrgang wesentlich vervollständigt werden; das ist allerdings angebracht, wenn wir bedenken, daß für Deutschland im ganzen 5 Zeitungen genannt werden, d. h. ebensoviel als für die Antillen «!) oder Australien. Und diese 5 Zeitungen sind durchaus nicht etwa die bedeutendsten: Berliner Courier, Kölner Tageblatt, Frankfurter Generalanzeiger, Ham burger Zeitung und Münchener Allgemeine Nachrichten. — Der Band ist leicht kartoniert und mit 32 Porträts in Zeitungsdruck versehen. Zum Schlüsse sei schon jetzt auf das in Aussicht stehende Er scheinen zweier bedeutenden Publikationen auf dem Gebiete der Jllustrationsbibliographie aufmerksam gemacht, auf die wir später zurückkommen werden: 1. Loursarä, Oravsurs st Oravurss (Kranes st Ltran^sr) L83ai cko öiblioZrapliis: 1641 1910. Von dem bekannten Verfasser der »Vs^ivs, xouaobss, sstawps» st tablsaux cku 18^ 8iöols« und »^. travsrs oiny sisolss ä's8taiup6««. Die Auflage ist schon jetzt durch die Vorbestellungen nahezu ver- griffen; das Werk soll im Mai erscheinen. Preis 60 Frcs. 2. Oobsn, Ouicks äs l'amatsur äs livrss L xravurs3 äu 18« 8iöols. 627*