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3404 Börsenblatt s. d. Drschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 74. 30. März ISO?. ausnehmenden Telegraphon im andern Zimmer angebracht ist. Hier sitzt die schreibende Dame und schreibt ab, während sie gleichzeitig neue Spulen auf den ausnehmenden Apparat setzt, sobald der Chef klingelt. Die abgenommenen Spulen werden nach und nach auf den andern Apparat gesetzt, der zusammen mit einer Schreibmaschine (im vorgcführten Fall Remington - System) auf einem Tisch mit drehbarem Oberteil steht, so daß die Dame nur den Tisch zu drehen braucht, um eine neue Spule aufzusetzen. Die Rede wird klar und deutlich in einem um den Kopf ge legten Bügeltelephon vernommen; Antrieb und Stillstand werden durch Druck auf zwei Pedale bewirkt. Wünscht man einen Satz wiederholt, so läßt man den Apparat ein Stück zurücklaufen. So oft man wünscht, kann die aufgenommene Rede abgehört und derselbe Draht von neuem benutzt werden, indem die alte Rede ausgcwischt wird, wenn neue darauf gesprochen wird. Durch ein Klingelzeichen gibt das Fräulein an, daß der Chef nach Erneuerung der Spule wieder diktieren kann. So können Diktat und Ab schreiben ohne Unterbrechung erfolgen, und da die Steuerung des Apparats in die Fußpcdale, die Auffassung der Rede in die Ohren verlegt ist, kann man Augen und Hände ganz der Bedienung der Schreibmaschine widmen. Mehrere Apparate dieser neuen Art sind schon ins Ausland gegangen. G. Bargum. * Neue Bücher, Katskoge re. für Buchhändlerr Nsus Osutssks Litsratur von 6ostkss I'oäs bis rur dsxsvwart unä libsrsstruvZsn. — baxor-llatalo^ No. 541 von äosspü Lasr L Oo. in Lrankkurt a. Naiv. 8". 146 8. 4115 Nrn. LataloA übsr 2sisbsvutsvsilisn kür Misäsrverkäuksr (Februar 1907) von äer OsbrmittsIav8ts.lt M. Lsrisismavv Vortag io Lisists1ä-6s,ääsrbg.um. 8". 36 8. 8vsuska LoAbaväsisskolav i 8tookboim. RsäoAörsiss kör 8ommsrtsrmivsv 1906. 8". 14 8. 8tookboim 1907, Osvtral- tr^oksrist. Noäsrvs 8tsmpsi unä Lusbsivbüväs. Nsob lkntvürten von Laut Leisten, Osbrsr an äer Luvstkiasss äer Laobsobuis äsr berliner Luebbinäer-Innung. Verlag von Oorvsmavv L Oo. in Nagäs- burg. 8°. 71 8. 8smitisebs Völker unä 8prs,ebsv. Der Islam, äsr Lorau, äss beben Nubammsäs. — Lüobsr - Ls.ts.ioA Nr. 302 von Otto OarrassowitL in OsixriA. 8". 134 8. 3203 Nrn. Misssv ist Nackt — 6eoArapbisckss Missen ist Msitwacbt. Atlanten, Harten, Lücbsr unä 2sitsobriktsn kür äen Aso- Arapbiscbsv Ovtsrricbt unä eum Oebraueb äss Osbrsrs aus äem VsriaA von äustus Lsrtbss in Ootba. 8°. 72 8. in OmscbiaA mit geprüfter Vignette. äuristiscbss Oitsraturdiatt. LsArüväst von Or. Otto Ooswsvstsiv. OsrausASAsbsv von X. Lsil, Oebeimem ObsrreAisruvAsrat, vor- traASväsm bat im Nivistsrium äss Löni^Iieben Oausss. Verlag- von Oarl Hermanns VsrlaA in Lsrliu. No. 183. Lä. XIX, No. 3. 15. När^ 1907. 8«. 8. 49—72. Lvtbäit visls LücbsrbssprscbuvASv. llvebnisebe Literatur. Novatsscbritt kür äis bitsratur auk äsm Oesamtgebiste äsr angevanätsn Misssvscbaktsv. Verlag von Or. Nax äävscks in Hannover. 4. labrZavA. Narr 1907. 8». 8x. 65—96. Lücbsrsi kür äas svangelisebs Okarrbaus. Ilsrausgegebsn von Or. pbil. Lramsr, Okarrsr in Osriobsbain bsi OsipräA, unä Oio. tbsol. Or. pbil. Mirtb in 8ommsrkslä bsi beiprig. Verlag von Xrügsr L Oo. in Osiprig. 1906/7. Nr. 7. 8". 8. 1—16. Leiters äsvtscbs Oitsratur. (Nsussts Drvsrbungsn) Limavacbs, äabrbüobsr, Lüobsr mit banäsebriktliobsn Miämungsn, 6s- sobiebts, Oostbs, Oslos, Osssing, Lbiiosopbis, 8obillsr, Varia. — Lutigu.-Lats.ioA No. 97, von Luton Orsutrsr vorm. N. bsmxsrtr' Luobbanälung in Lacbsu. 8". 36 8. 756 Nrn. Looks ok tbs montb. Oeing a Ust ok tbs xrinoixal nsw books, publisbsä äuring Lsbruar^. Issusä montblx anä suxplisä Legan Laul, llrsuck, llrübnsr L 0o., Otä. in Oouäou. 8°. 12 8. Merks aus vsrsobisäensn Misssnsgsbistsn. — Lntigu.-Latalog No. 183 von X. kaunsoksr in Llagsnkurt. 8". 40 8. 1088 Nrn. 6ssobiobts (äaruntsr sins wertvolle 8ammlung -Lussica- unä -Laitica- aus äsr Libliotbsk äss s- Lroksssors Or. Orisäricb Lisnsmann io Lrsiburg i. L.) — Lutiguariats-LataivA No. 34 von 0. Trosmsr's Onivsrsitäts-Luobbanälung (Lrust Oarms) in Lrsiburg im Lrsisgau. 8". 106 8. 2969 Nrn. Personalnachrichten. Geschäftsjubiläum. Nachruf. — Von einem Freunde unsers am 31. Mai 1906 verstorbenen Kollegen Ernst Pörzler in Teplitz empfingen wir anläßlich des am 1. April d. I. wieder kehrenden Gedenktags der vor 40 Jahren erfolgten Gründung der Buchhandlung des Verstorbenen die folgende ehrende Schilderung dessen Lebens und Wirkens: (Red.) Teplitz, 26. März 1907. Am 1. April d. I. begeht die hier bestehende Buch-, Kunst-, Musikalienhandlung und Leihbibliothek Ernst Pörzler den 40. Jahrestag ihrer Gründung. Infolge des im Mai vorigen Jahres erfolgten Ablebens des Begründers dürfte dieser Tag still und klanglos vorübergehen; gestatten Sie daher einem treuen Freunde des Dahingegangenen, die Leser Ihres Blattes durch einige nähere Angaben auf sein Wirken aufmerksam zu machen. Am 1. April 1867 gründete Ernst Pörzler (aus Freiberg in Sachsen) am hiesigen Platze eine Buch-, Kunst- und Musikalien handlung. Mit geringen Mitteln und in bescheidenen Verhält nissen begann er sein Unternehmen, dem er durch unermüdlichen Fleiß, durch ein reiches vielseitiges Wissen und durch treue Recht lichkeit bald ein großes Ansehen erwarb. Von Hause aus für den Lehrberuf vorgebildet, hatte er all seinen geschäftlichen Erfolg eigener rastloser Arbeit zu danken. Seine hervorragende Bildung erwarb ihm viele Freunde und befähigte ihn, sein Geschäft auf hoher Stufe zu führen. Schon im Jahre 1884 konnte er mit seinem Geschäft in ein eignes schönes Heim übersiedeln. Kein Freund der Öffentlichkeit und des Bereinslebens, hat er sein Leben nur dem Beruf und seiner Familie gewidmet, dabei aber nie engherzig nur seinen Vorteil vertreten, sondern großmütig und edel sich überall da betätigt, wo es galt, unbemerkt und im Stillen Gutes zu tun. Kein Wohltätigkeits verein, dem er nicht angehörte, und keine wissenschaftliche oder schönkünstlerische Unternehmung, der er nicht seine uneigennützige Unterstützung geweiht hätte! -Philharmonische Konzerte-, deren Geschäftsführung er unentgeltlich durch all' die Jahre besorgte, Volks- und Schüler-Konzerte, Vorträge und Vorlesungen, Volks bücherei und Lesegesellschaften, Schulkreuzer-Verein, Suppen- Anstalt rc. re. — für alle war in seinem Geschäft eine unentgelt liche Vermittlungsstelle. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend konnte man ihn an seinem Pulte finden, stets freundlich, stets bereit, verehrt von allen, die ihn kannten. Nur einem war er ehrlich feind: dem Unlautern, Unsaubern, dem Schund und Schmutz im Beruf wie im Leben. Schade, daß es dem wackeren Mann nicht vergönnt war, das vierzigjährige Jubiläum zu begehen. Rüstig und kraftvoll stand er noch trotz seiner 71 Jahre am 1. April 1906 an seinem Platz, und wer hätte gedacht, daß wir wenige Wochen später seinem Sarge folgen sollten! Die großartige Beteiligung bei seinem Leichenbegängnis zeigte, welch große Verehrung er bei Nah und Fern genossen hat. Nun ist das Geschäft an seine zwei Söhne Paul und Max Pörzler, die ihm schon durch mehrere Jahre Mitarbeiter waren, übergegangen. Mögen sie im Sinne des Vaters weiterbauen und -schaffen sich zu Nutzen, dem schönen Geschäft zu weiterem Blühen und Gedeihen, dem deutschen Buchhandel zur Ehre! (Sprechsaal.) Sortimenterfrenden. Am 25. d. M. bestellte ich bei der Firma E. S. Mittler L Sohn, Berlin, über Leipzig ein militärisches Werk, und postwendend teilte mir genannte Firma durch Postkarte mit, daß sie die be treffende Bestellung dem Verleger überwiesen habe. Es gibt also doch Verleger, die für die Sortimentersorgen Verständnis haben, wie es die Herren Langewiesche in Düssel dorf u a. täglich beweisen. Liegt das wohl daran, daß diese Herren die Sortimentersorgen an sich selbst kennen gelernt haben? Es wäre ein Segen für den ganzen Buchhandel, wenn alle Verleger einige Jahre im Sortiment arbeiten würden. Aber auch umgekehrt wäre es gut, wenn die Sortimenter die Sorgen der Verleger kennen lernen würden. laut oomprsllärs o'sst tont paräouusr. Altenburg, S.-A., 27. März 1907. Ernst Aßmuth.