2102 SSrlmblall f. d. Dtlchn. Bxch-aud-i. Künftig erscheinende Bücher. 45, 23. Februar 1912. (Z) In Vorbereitung befinden sich: E> Neud r rl ck heransgegeben mit einem eingehenden Begleitwort über die Lenienliteratur und den Leinenkampf versehen von Hanns Holzschuher im Lenien-Verlag zu Leipzig 1912 it^s hat in Deutschland wohl selten ein schriftstellerisches Erzeugnis so großes Aufsehen erregt, so viele Gemüther und Federn in Bewegung gesetzt und auf den Zustand der Literatur einen so entschiedenen Einfluß geäußert, als jene Sammlung satyrischer Lenien, womit Göthe und Schiller in dem von dem letzteren herausgegebenen Musenalmanache (für das Jahr 1797) über Alles, was aus dem Gebiete der Dichtkunst, Kritik und Philosophie ihren gemeinsamen Bestrebungen offen oder versteckt entgegen arbeitete, ein schonungsloses Strafgericht ergehen ließen. — Was diesen literärischen Kriminalproceß veranlaßte, wie der Plan zu demselben entstand, sich allmälig entwickelte, und zuletzt doch nur theilweise zur Ausführung kam, und welche Anfechtungen die Leniendichter für ihr verwegenes Unternehmen zu erleiden hatten, darüber giebt der .Briefwechsel zwischen Schiller und Göthe in den Jahren 1794 bis 1805 (Stnttg. und Tüb. 1828—29. 8 Thle.") die genügendste Auskunft. Es kann daher dem neuen Abdrucke der Xenien keine belehrendere und interessantere Geschichte derselben vorausgeschickt werden, als die, welche sich aus einer mit Erläuterungen begleitenden Zusammenstellung alles dessen, was in jenem Brief wechsel über diese vielbesprochenen kritischen Gcißelschläge gesagt wird, von selbst ergiebt. . .