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^ 195, 24. August 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dllchu Buchhandel. 962 ) schauspielern im k. k. Hoftheater nächst dem Kärntnertvre: »Don Carlos, Jnfant von Spanien«, ein Trauerspiel in Jamben und fünf Aufzügen von Friedrich Schiller, zum erstenmal zur Auf führung gebracht. Da damals Wien von den Franzosen be setzt war, mußte der Theaterzettel den Namen des Theaters: 'I'beLtre cke la Uorte ck'Italis, den Titel des Stückes: »von 6aiIo3«, Irageckis sn eing ^.otes et en vere, pur Lolliller, lleures« und die Eintrittspreise: »krix ck'Lntree« auch in französischer Sprache enthalten. Die ersten vier Wiederholungen des Trauer spiels am 24. und 28. August, am 11. September und am 18. Oktober fanden ebenfalls im Kärntnertortheater statt; im Hofburgtheater erschien Schillers Dichtung zum erstenmal am 6. November 1809. Es ist sohin dieser Bühne Gelegenheit gegeben, eine Jubiläums- vvrstellung zu veranstalten. Die Titelrolle gab in Wien der damals 27jährige Max Korn, der, in Wien am 12. Oktober 1782 geboren, im März 1802 an das Burgtheater kam, daselbst bis Januar 1850 eine glänzende künstlerische Wirksamkeit ent faltete und am 23. Januar 1854 in Wien starb; König Philipp war Franz Karl Brockmann, seit 1766, beziehungsweise 1778 an der Hofbühne und bis zu seinem Ableben, 12. April 1812, an dieser tätig; die Elisabeth von Balois spielte Sophie Kober wein, geborene Bella, in Karlsruhe 5. März 1783 geboren, von 1803 bis zu ihrem Tode, 20. Januar 1842, am Burgtheater; die Herzogin von Olivarez gab Edmunde Bella, geborene Fiedler, 1763 geboren, 1803 engagiert und am 20. November 1811 in Wien gestorben; die erste Prinzessin Eboli war Babette Lefevre, 1801 engagiert, mit 1. Juni 1826 pensioniert. Als Marquis Posa erschien Josef Lange. In Würzburg 1. April 1751 geboren, kam dieser Künstler im August 1770 ans Burgtheater und war bis zu seiner 1810 erfolgten Pensionierung ein Liebling des Publikums. Im Ruhestande gab er von 1811 bis 1821 fast alljährlich wiederholt Gastrollen am Burgtheater; am 18. Sep tember 1831 schied er aus dem Leben. Den Herzog von Alba gab Ferdinand Ochsenheimer, der, in Mainz 17. März 1767 geboren, 1807 engagiert wurde und kurz nach seiner am 15. Oktober 1822 erfolgten Pensionierung am 1. November des genannten Jahres starb. Karl Friedrich Krüger, in Berlin 18. Dezember 1765 ge boren, 1802 engagiert und bis zu seinem Lebensende, 21. April 1828, am Burgtheater tätig, war der erste Graf von Lerma. Aus dem Beichtvater des Königs, Domingo, hatte die Zensur einen Höfling Don Antonio Perez gemacht. Domingo erschien erst am 17. Mai 1860 auf dem Theaterzettel. Besuch der österreichischen Universitäten. — Dem vom Ministerium für Kultus und Unterricht veröffentlichten Ausweise der österreichischen Universitäten für das Sommersemester 1909 nach dem Stande vom 31. Mai 1909 sind nachstehende Angaben entnommen: Die Universität Wien zählte im erwähnten Zeitpunkt ins gesamt 7322 Besucher. Von diesen gehörten 219 (202 als ordent liche, 17 als außerordentliche Hörer) der theologischen Fakultät, 3068, davon 2919 ordentliche, 144 außerordentliche Hörer, worunter 82 Hörer der Staatsrechnungswissenschaft, ferner 5 Hospitantinnen, der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät, 1591, nämlich 1328 ordentliche Hörer, 63 ordentliche Hörerinnen, 189 außer ordentliche Hörer und 11 außerordentliche Hörerinnen, der medi zinischen und 2494, davon als ordentliche 1676 Hörer und 142 Hörerinnen, als außerordentliche 523 Hörer (darunter 31 Lehr amtskandidaten für Realschulen, 132 Pharmazeuten) und 242 Hörerinnen (darunter 2 Pharmazeutinnen) sowie II Hospi tantinnen der philosophischen Fakultät an An der Universität Innsbruck waren 1050 Studierende inskribiert, davon 344 (308 ordentliche, 20 außerordentliche Hörer und 16 Hospitierende) an der theologischen, 284 (nämlich 256 ordentliche und 28 außerordentliche) an der rechts- und staats wissenschaftlichen, 170 (157 ordentliche, 10 außerordentliche Hörer) an der medizinischen Fakultät. Von den 255 Besuchern der philosophischen Fakultät waren 169 ordentliche Hörer, 48 (darunter 17 Pharmazeuten) außerordentliche Hörer sowie 21 außerordent liche Hörerinnen und 17 Hospitantinnen. Von den 1818 an der Universität Graz Studierenden ge hörten 85 (78 ordentliche, 7 außerordentliche) Hörer der theo logischen Fakultät an. Die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät zählte 898 Besucher, 837 als ordentliche, 26 (davon 18 Hörer der Staatsrechnungswissenschaft) als außerordentliche Hörer und 35 als Hospitantinnen, die medizinische 320 Besucher, nämlich ordentliche Hörer 308, ordentliche Hörerinnen 5 und außer ordentliche 7 Hörer, die philosophische 515, von denen ordentliche 231 Hörer und 10 Hörerinnen, außerordentliche 175 Hörer (darunter 66 Lehramtskandidaten für Realschulen und 71 Phar mazeuten) und 61 Hörerinnen, ferner 35 Hospitantinnen waren. Von den 1502 an der deutschen Universität Prag Inskri bierten entfallen 62 (55 ordentliche, 7 außerordentliche) Hörer auf die theologische, 664 (603 ordentliche, 60 außerordentliche, wovon 37 Hörer der Staatsrechnungswissenschaft nnd 1 Hospitantin) auf die rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät, 254 (ordentliche 242 Hörer und 10 Hörerinnen, außerordentliche 2 Hörer) auf die medizinische und 522, nämlich ordentliche 327 Hörer und 13 Hörerinnen, außerordentliche 126 Hörer (darunter 50 Lehramtskandidaten für Realschulen und 24 Pharmazeuten) und 51 Hörerinnen, endlich 5 Hospitantinnen auf die philo sophische Fakultät. — Die böhmische Universität in Prag zählte 3675 Studierende, die sich folgendermaßen verteilten: theologische Fakultät 107 Hörer, wovon 96 ordentliche und 11 außerordentliche; rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät 1730 Hörer, nämlich 1502 ordentliche und 216 außerordentliche (davon 212 Hörer der Staatsrechnungswissenschaft), ferner 12 Hospitantinnen; medizinische Fakultät 537 Hörer (als ordentliche 495 Hörer und 19 Hörerinnen und als außerordentliche 23 Hörer); philosophische Fakultät 1301 Inskribierte, nämlich 850 Hörer und 43 Hörerinnen als ordentliche, 270 Hörer (darunter 114 Lehr amtskandidaten, 102 Pharmazeuten) und 101 Hörerinnen (davon 1 Pharmazeutin) als außerordentliche, endlich 4 männliche und 33 weibliche Hospitierende. Die Universität Lemberg wurde von 3873 Studierenden besucht, von denen 401 (391 als ordentliche, 10 als außerordent liche Hörer) an der theologischen, 2285 (2262 ordentliche, 33 außer ordentliche Hörer, letztere sämtlich Hörer der Staatsrechnungs wissenschaft) an der rechts- und staatswissenschaftlichen, 267 (als ordentliche 230 Hörer und 37 Hörerinnen) an der medizinischen, und 920 Hörer — als ordentliche 500 Hörer und 141 Hörerinnen, als außerordentliche 106 (darunter 60 Lehramtskandidaten für Realschulen und 46 Pharmazeuten) Hörer und 161 Hörerinnen (davon 155 Lehramtskandidatinnen für Realschulen und 6 Pharma zeutinnen) und 12 Hospitantinnen — an der philosophischen Fa kultät inskribiert waren. Die Universität Krakau zählte 2747 Besucher. 85 gehörten der theologischen, 1101, darunter 8 außerordentliche Hörer der Staatsrechnungswissenschaft, der rechts- und staatswissenschaft lichen, 465 (als ordentliche 405 Hörer und 48 Hörerinnen, als Hörerinnen, als außerordentliche 171 Hörer (darunter 27 Lehr amtskandidaten für Realschulen und 19 Pharmazeuten) und 110 Hörerinnen (davon 3 Pharmazeutinnen), endlich 18 Hospitantinnen der philosophischen Fakultät an. An der Universität Czernowitz gab es 926 Inskribierte: 117 Hörer, worunter 1 außerordentlicher an der theologischen, 557 (525 ordentliche, 27 außerordentliche und 5 Hospitantinnen) an der rechts- und staatswissenschaftlichen, 251 (123 ordent liche Hörer, 6 Hörerinnen, 62 außerordentliche Hörer (darunter 30 Lehramtskandidaten für Realschulen und 21 Pharmazeuten^, 68 Hörerinnen (davon 1 Pharmazeutinj sowie 2 Hospitantinnen) an der philosophischen Fakultät. Die Gesamtzahl der an sämtlichen österreichischen Uni versitäten Inskribierten betrug am 31. Mai d. I. 22 963; hiervon kamen auf die theologischen Fakultäten 1421, auf die rechts- und staatswissenschaftlichen 10 587, auf die medizinischen 3601 und auf die philosophischen 7354 Besucher. (Wiener Ztg.) Spanien. Zollbehandlung eingeschriebener Post sendungen. — Laut Mitteilung im »Aeo äe lu8 ^.äuanas« wird bei den aus dem Ausland nach Spanien kommenden einge- schriebenen Postsendungen, die verdächtig sind, zollpflichtige Waren zu enthalten, der Adressat aufgefordert, die Annahme zu ver- 1250*