Volltext Seite (XML)
Nedaktioneüer LeU ^ 125, 1. Juni 1916. nicht möglich Mar. Die aufschlußreichste bisher erschienene Schrift über die deutschen Feldzeitungen ist mohl das Sonderheft des »Archiv für Buchgewerbe«: »Deutsche Kriegs- Leitungen«, dessen reicher Inhalt zum großen Teil aus unmittel baren Mitteilungen der Feldzeitungen an den Verfasser, Prof. Schramm, Direktor des Buchgewerbemuseums Leipzig, fußt. Es zieht aber die nicht illustrierten Nachrichtenblätter nicht in Betracht und enthält daher nur einen Teil der deutschen Feld zeitungen. Neben dieser Schrift sind noch zu nennen: Fred B. Hardt, Kulturdokumente zum Weltkrieg. Bd. 1. Die deutschen Schützengraben- und Soldatenzeitungen. Mün chen, Piper, 1917. Henry Schaper, Soldatenblätter und Kriegsschriften. Hamburg, Verein für Handlungs-Commis, 1916. Henry Schaper, Soldatenblätter und Kriegszeitungen, Aufsätze in Jahrgang 1916 von »Der Handelsstand«, Halbmonats schrift für den deutschen Handlungsgehilfen und Kaufmann, Hamburg. Gustav Frotscher, Aufsätze über Kriegszeitungen in Jahrgang 1916 der »Typographischen Mitteilungen«, Leipzig. Armeezeitung der 2. Armee. Die erste Nummer erschien am 30. September 1914 in Eharlevillc, bald darauf wurde der Truck art nach St. Quentin verlegt, wo mau eine große stilliegende Druckerei, deren Besitzer es vorgezagen hatte, vor den Barbaren nach England zu entweichen, mit Beschlag belegte. Ab Nr. 110 vom November 1915 erschien das Blatt vierseitig und in vergrößertem Format. Tic Auflageziffer wuchs von ursprünglich 4000 ans 10 000 Exemplare und beträgt heute bereits über 26 000. Als Schriftleiter zeichnete erst Hauptmann Momm, später Leutnant 'Willig. Bom einfachen Nachrichtcnblatt, das nur die wichtigsten Presse-Nachrichten und den Heeresbericht brachte, hat sich dieses Blatt zu einer der besten Feldzeitungen entwickelt. Es bringt neben photographischen Aufnahmen auch Zeichnungen und von Feldgrauen entworfene Skizzen, desgleichen Gedichte und Aufsätze vermischten Inhalts. Tie Etappeu-Druckcrei der 2. Armee hat auch die übrigen Drucksachen für die 2. Armee herzustcllen. Armeezcitung Scholtz, mit den Beilagen »Ter Beobachter«, »Bilderbogen«, »Liebesgabe , »Nußknackcrbeilage«, »Scheinwer fer«, »Scelenachse«. Druck und Verlag der Armeezcitung, Wilna. Inhaltlich identisch mit der Zeitung der 10. Armes (siehe diese). Ter Armierer. Flugblätter von: Ter Bayerische Landwchrmann, erste deutsche Feld- u. Schützengrabenzeitung. Druck und Verlag: Erste deutsche Schützengraben-VerlagS-Anstalt. Herausgeber: Feldwebel M. Edmeier, 2. Komp. Bayer. Arm.-Batl. 14. An scheinend im Steindruckverfahren mittels Hektographentintc ver vielfältigt. So ist die der Deutschen Bücherei doppelt vorliegende Nr. 1 vom 11. März 1917 einmal mit grüner und einmal mit blauer Tinte gedruckt. Die Zeitung gleicht ganz dem »Bayerischen Landwchrmann«. Nacrltus verus. Illustrierte Halbmonatsschrift. Scuchenlaza- rctt Logclbach i. E. Hrsg. Krankenwärter N. Schaeffer (die ersten Nummern mit E. Wessang). Ab Nr. 9 trägt die Zeitung den Untertitel »Lazarctt-Feld-Zcitschrist«. Sie wird bei Jeß in Eol- mar gedruckt und enthält nur Humoristisches in Wort nnd Bild. Einzige Soldatenzeitung dieser Art. Der B a t t c r i e b o t e. Weihnachts-Kladderadatsch der 5. Ers.-Batt. Fuß-Art.-Ncgt. Nr. 10. Kriegsweihnachtszeitung 1915, gedruckt in der Oberclsässischen Verlagsanstalt A.-G., Mülhausen. Der feldgraue Bauer. Hrsg. b. Armee-Oberkommando 3. Gedr. in der Buchdr. d. Champagne-Kamerad. Enthält mancher lei wertvolle Aufschlüsse über die agrarischen Verhältnisse Frank reichs, ferner leicht faßliche Artikel zur Aufklärung der Soldaten über die Nutzbarmachung des Bodens, Gemüsebau usw. — Illu striert. ^D er Beobachter. Kriegszeituug der 4. Komp. d. Landwehr-Jnf.- Ngts. Nr. 125. Hrsg. Franz Eichhorn. Nr. 1 erschien im Februar l915, die (wahrscheinlich letzte) Nummer 9 im Dezember dessel ben Jahres: mehr weiß auch Fred B. Hardt nicht zu ermitteln. Feldgraue Blätter aus dem Schützengraben. Hrsg. Land- sturmmanu Heinrich Otto Oehlkc. Verlag der »Feldgrauen Blät ter . Erscheint seit Sommer 1916 mit Abbildungen nach Ge mälden von Dollcrschell, Zeichnungen von Heinemann u. a. Borzymic. Gedächtnis-Blatt zur Einweihung des Kriegsfricd- hofs am 12. Nov. 1915. Jahrestag des Gefechtes. Hrsg. v. d. 9. Komp Ldst.-Fnf.-Bat. II Diedenhofcu. Lodz: Deutsche Staats druckerei. 306 Am Bosporus. Deutsche Soldatenzeitung. Konstantinvpel. Nr. 1, 17. Dezember 1917. Hrüg. v. d. Militärmission. Schriftleitung: Pionier Pabst, Druck: Löffler. Bote vom Tvllcrtal. Kriegsweihuachtszcitung mit einer 2sei- ügen Beilage »Unterhaltungsblatt des Tollerboten«. Hrsg. Stabsarzt 1)r. Elter. Gedr.: in der Druckerei der Oberelsässi- schcn Vcrlagsanstalt A.-G., Mülhausen. Ter Champagne-Kamerad. Feldzeitung der 3. Armee. Schrift!.: Armee-Qberkommando 111, Fcldzeitung. Druckort: Elappeu-Kommaudantur Eharlcville. Erscheint seit Nov. 1915. Herausgeber war anfangs 1)r. Ludwig Munziuger; die Zeitung hatte ursprünglich mit mancherlei Schwierigkeiten bei der Beschaf fung des Materials zu kämpfen. Ab Nr. 16 erschien sie in Fraktnrschrift mit den Beilagen »Zeitschau« und »Im Unter stand«. Die Auflage wuchs rasch von 15 000 Exemplaren auf das Doppelte an. Diese Feldzeitung ist besonders wertvoll durch die Mitarbeit zahlreicher angesehener Schriftsteller und Politiker. Un ter anderem bringt sie ständig Proben aus Meisterwerken der Literatur und mag so viel zur Hebung der geistigen Regsamkeit bei den Feldgrauen beitragen, ferner enthält sie wertvolle popu lärwissenschaftliche Aufsätze und Zeichnungen von bekannten Ma lern (z. B. von Adolf Münzer). C h a m p a g n e - K r i e g s z c t t u n g. Schriftleiter: Hauptmann Werner. Nr. 1—33 (Januar—Juni 1915) erschienen unter dem Titel »Kriegszeitung des 8. Reserve-Korps«, Hrsg, auf Anordnung des dieses Korps damals befehligenden General Fleck. Tie ersten Nummern wurden mit Schreibmaschine geschrieben nnd dann hek- tographisch vervielfältigt. Ab Nr. 26 wurde das Blatt gedruckt und ab Nr. 43 illustriert; auch erhielt es nun eine Beilage »Zeitschau«. Als Erscheinungsort war erst Monthois, daun Sa- vigny angegeben. Später trug die Zeitung bloß den Vermerk »gedruckt im Felde«. Mit der Schlußnummer 276 vom 31. De zember 1917 hat die Champagne-Kriegszeitung, nachdem sie drei Jahrgänge hindurch bestanden hat, ihr Erscheinen eingestellt. Die Kriegsz-itungen der kleineren Verbände, schreibt sie als Begrün dung, stellen sich mehr und mehr als ein Luxus dar, und die Zu sammenlegung der Betriebe und Beschränkung auf die Armee- zeitungcn erscheint als ein wirtschaftliches Gebot, und so wird auch die Champagne-Zeitung in Zukunft in der Kriegszeituug der 1. Armee weiterleben. — Die Druckerei des 8. Res.-Korps hat auch eine Reihe anderer Veröffentlichungen herausgegeben, von denen nur genannt seien: »Bilder aus der Champagne 1914/16« und Freiherr von Cramm: »Patrouillenritte und Kämpfe einer Ka vallerie-Division« 1914. Der D i e n st k a m c r a d. Fcldzeitung der 3. Division. Hrsg. u. Schrift!.: Nndols E. Riesenmey, Füsilier-Komp. 3 Schweizer Soldatenzeitung. Nr. 1 erschien in, Oktober, Nr. 2-im Dezember 1916. Gedr. aus Zeituugspapier, ohne Illustrationen, enthält Skizzen, Gedichte, Inserate. Den Vertrieb hat der Verlag »Die Verbindung«, Meilen-Zürich, übernommen. Der Dobrudscha-Bote. Erscheint seit 21. November 1916 in Konstanza. Die ersten drei Nummern trugen den Kopftitcl »Deutsche Etappeuverwaltuug in der Dobrudscha«. Das Blatt enthielt anfangs nur den Heeresbericht und einige Prcssenachrich- lcn. Daher ist die letzte Seite oft unbedruckt. Später kamen feuil- letvnistisches Material, politische Leitartikel u. ä. hinzu. Zum 27. Januar 1917 wurde eine Festnummcr auf besserem Papllr herausgegeben, die auf der Titelseite das Bild des Deutschen Kai sers trägt; ab Nr. 110 erscheint das Blatt auch mit bulgarischem und türkischem Text. Die vierseitige Montagsausgabc nennt sich »Kleine Ausgabe«. Die übrigen Ausgaben des täglich erscheinen des Blattes sind achtseitig. D o n a u - A r m e e - Z c i t u n g. Anzeiger für Braila. klonitoe pvnteu kraila. Hrsg. v. d. Donau-Armee. Amtsblatt d. Kom mandantur Braila. Erschien zunächst (ab 12. Januar 1917) drei mal wöchentlich, später täglich. Das Blatt soll auch den rumäni schen Lesern die Lokalpresse ersetzen und enthält daher die Heeres berichte nnd Bekanntmachungen der Militärverwaltung in deut scher und rumänischer Sprache. Es hat sich rasch vom einfachen Nachrichtenblatt, ohne den Charakter einer Tageszeitung zu ver leugnen, zu einem inhaltlich sehr reichen Journal entwickelt. Neuerdings (seit 1. Juni 1917) liegt eine illustrierte wöchentliche Bildcrbeilage bei. Schriftleitung: Leutnant Kiep, Braila. Der Drahtverhau. Schützengrabenzeitung des bayr. Ldw.-Jns- Rgt. Nr. 1. Vogesen. Schrift!.: U.-Q. Franz Grundner. Er scheint wöchentlich seit Oktober 1915. Eine Faschingsnummer wurde unter dem Titel »Stacheldraht« herausgegeben. Das Blatt wird wie »Der bayr. Landwchrmann« im Schützengraben ac- schrieben und dann durch Boten zu Albert Jeß in Colmar ge schafft, wo es lithographisch vervielfältigt wird.