Z§r 284, 24. Dezember 1919. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. ». D««», An -as verehrliche Sortiment! ^»/ach längeren Beobachtungen, die mit sorgfältig durchgeführten Berechnungen verbunden waren -V 4 und die noch ergänzt werden konnten durw die uns von befreundeten Handlungen überlassenen Unterlagen, ist es uns nun doch unzweifelhaft geworden, daß die wachsende Abneigung gegen den Ver kehr über Leipzig wohl vielfach nur durch rein stimmungsmäßige Betrachtung der Dinge gefördert worden ist, ober wohl nicht immer im Zusammenhang mit arbeitsmelhodischen und betriebswirt schaftlichen Feststellungen gestanden haben dürfte. Wir wollen natürlich unsere Ergebnisse nicht ver allgemeinern. Wir können uns durchaus denken, daß durch Größe, geschäftliche Eigenart und örtliche Lage für eine Reihe von buchhändlerischen Firmen die Bevorzugung des direkten Verkehrs ihre Berechtigung hat. Für unfern Verlag - und wir denken auch für die überwiegend große Zahl buchhändlerischer Betriebe — ist jedenfalls die weniger traditionell als unter praktischen Gesichtspunkten zu befolgende Bevorzugung des Verkehrs über Leipzig das Zweckmäßigere (daß dabei der Verkehr über den Leipziger Platz Re formen vertragen kann, bleibt selbstverständlich). Wir wollen deshalb mit dem 1 Januar 1920 unsere Verlagsauslieferung nach Leipzig verlegen und bitten unsere Geschäftsfreunde, das an geeigneter Stelle vorzumerken. Wir bitten nunmehr auch, alle direkten Bestellungen ausschließlich an unsere Leipziger AuSlieferungS- stclle (Eeeburgstr. 100 bei H. G. Wallmann) zu richten. Wenn auch im allgemeinen nur bar oder gegen Post- oder Bahnnachnahme ausgeliefert werden soll, so sollen größere Sendungen (Sen dungen im Fakturenbetrag von 10 oder 15 Mark gehören noch nicht zu größeren Bestellungen) an befreundete Handlungen doch auch gern „zahlbar nach Empfang" in Rechnung gestellt werden. Auch die Zahlungen für solche Sendungen sind ausschließlich nach Leipzig zu leisten. Soweit einzelne Handlungen tn der Einrichtung eines VierteljahrS-BarkontoS Vorzüge für ihre Finanzdispositionen sehen, soll das gern in Erwägung gezogen werden. Der Verlag seht bei Einrichtung eines solchen VierteljahrS-BarkontoS allerdings schon voraus, daß auf ihm nicht nur gelegentlich einmal 11/10 Schwind-Epitzweg-Bilder oder zwei oder drei andere Bücher, die aus dem Kundenkreise bestellt werden, zur Verbuchung kommen, sondern Saß ein gewisser Mindestumsatz als stillschweigend vereinbart gilt. Für Sendungen durch Kommissionär wird Verpackung nicht berechnet. Bei direkten Sendungen werden die uns von der Auslieferungsstelle berechneten Verpackungskosten anteilig in Rechnung gestellt. Wir würden uns freuen, wenn auch andere Firmen, die das noch nicht getan haben, insbesondere unsere Freunde im Sortiment, der Spesenrechnung des Kommissionärs auch einmal die andere iln- kostenrechnung, die nicht gleich so beängstigend übersichtlich vorliegt, aber desto tückischer ist, gegenüber stellen würden. Wir glauben, die Amelang'sche Buchhandlung, Eharlottenburg, würde mit ihrem öffentlich ausgesprochenen Verlangen (Börsenblatt 7kr. 2i6) nicht allein bleiben. Für die durch die Berliner Bestellanstalt verkehrenden Handlungen unterhalten wir auch ferner ein kleines Auslieferungslager. Berlin, Ende 1919 Furche-Vertag 1849*