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8964 Börsenblatt d. Dtschn. Buchhandei. Nichtamtlicher Teil. 180, 6. August 1910. Auf diesen Betrag werden den Gesellschaftern von Reiswitz und Heins 9420 in bar ausgezahlt. Die restlichen 20 000 werden den genannten Gesellschaftern zur Höhe von je 10 000 ^ als voll eingezahlte Stammeinlagen angerechnet. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 179 vom 2. August 1910.) Konkurs Hermann Paetel in Berlin. (Vgl. Nr. 163 d. Bl.) — Im Wahltermin des Konkurses der offenen Handelsgesellschaft Hermann Paetel in Berlin stellte der Verwalter 8^/g Prozent Dividende den 1052 287 ^ Passiven in Aussicht. (Berliner Tageblatt.) Bon» k. k. Schulbücherverlag in Wien. — Der Vorstand des Vereins der Österreichisch-Ungarischen Buchhändler gibt in Nr. 31 der Österreichisch-Ungarischen Buchhändler-Corre- spondenz vom 3. August unter dem Ausdruck des Dankes für das damit gezeigte Entgegenkommen das folgende ihm zugekommene Schreiben der Direktion des k. k. Schulbücherverlags in Wien den Vereinsmitgliedern bekannt: »In Würdigung der geschätzten Eingabe vom 28. Juni l. I. hat die Zentraldirektion der k. k. Schulbücherverläge in Wien mit Erlaß vom 18. Juli l. I., Z. 3467, folgendes verfügt: »Im Monat September werden die Kassastunden beim k. k. Schulbücherverlag in Wien von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags, die Stunden für die Bücherauslieferung dagegen von 9 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags festgesetzt. »Die k. k. Zentraldirektion hat weiters verfügt, daß die durch Kommissionäre einlangenden Bestellungen, vorausgesetzt, daß dieselben zwischen 9 und 10 Uhr vormittags eingereicht werden, wenn irgendwie tunlich, noch am Tage der Einreichung effektuiert werden. »Die Unterzeichnete Direktion beehrt sich, dies zur gefälligen Kenntnisnahme und Publikation mitzuteilen und beizufügen, daß der k. k. Schulbücherverlag in Wien stets bestrebt ist, den gerechtfertigten Wünschen der Buchhändler entgegenzukommen und die guten Beziehungen zwischen diesen und dem k. k. Ver- läge zu festigen. Wien, am 30. Juli 1910. Für den k. k. Regierungsrat und Direktor: (gez.) Bruckner, kaiserlicher Rat.« Zur Auflösung des russischen Buchhändlervereins. (Vgl Nr. 133, 148 d. Bl.) — Die in Nr. 148 d. Bl. genannte Liquidations- Versammlung hat stattgefunden und der von ihr gewählten Liquidations-Kommission den Auftrag erteilt, alle Angelegenheiten des geschlossenen Russischen Vereins der Buchhändler und Verleger auf den neu zu gründenden Verein sofort nach seiner Bestätigung zu übertragen, sowie die Mitglieder des geschlossenen Vereins zu veranlassen, zu dem neuen Verein überzugehen. Ein solches Verfahren wird dadurch erleichtert, daß der alte Verein schon 1908 einen Entwurf neuer Statuten bei der Behörde eingereicht hatte. Dieser Entwurf hat inzwischen die Bestätigung des Ministeriums des Handels und der Industrie gefunden und bedarf nur noch der Bestätigung des Ministerkomitees, die in naher Zeit zu erwarten ist. Es ist nun das Gesuch eingereicht worden, diese neuen Statuten auch gleich für einen neuen Verein unter dem Namen »Allrussischer Verein der Buchhändler und Verleger« in Anwendung zu bringen, wobei sich die Petenten zugleich als die Gründer dieses Vereins unterzeichnet haben. Der »Bücherbote« wird vorläufig weiter herausgegeben von der Liquidations- Kommission in der Person ihres Vorsitzenden F. W. Ettinger als Herausgeber und L. S. Zetlin als Redakteur. k. * Fachausstellung. — Vom Arbeitsausschuß einer Fachaus stellung für Klempner, Gelbgießer, Kupferschmiede, das Gas- und Wasserfach, die vom 3.—19. September d. I. in Kopenhagen stattfinden wird, ist die dortige internationale Buchhandlung Erste v L Hasselbalch, Köpmagergade 26, mit Ausstellung der einschlägigen Fachliteratur beauftragt worden. Die Firma bittet in ihrer Anzeige (vgl. Seite 8996 d. Bl.) die Verleger um Ein sendung von Exemplaren, Prospekten und Probenummern. Bücher-Einfuhr in das Schutzgebiet Kamerun. — Im vierten Vierteljahr des Kalenderjahres 1909 wurden für 67 233^// Papier- und Pappwaren, literarische und Kunstgegenstände nach Kamerun eingeführt, in demselben Zeitaume des Jahres 1908 für 29 617 der Wert der Einfuhr hat sich bei diesen Artikeln also beinahe verdoppelt. Zehrfeld. * JagdhauS-Bücherei. — Dem »Sauerländischen Gebirgs- boten« entnehmen wir folgende Mitteilung: Jagdhausspende. Eine bekannte und beliebte Sommer frische des Sauerlandes ist das Jagdhaus bei Niederfleckenberg (Besitzer Herr Franz Wiese). Von der Anhänglichkeit der Besucher an das Jagdhaus gibt die »Jagdbausspende« den besten Beweis. Sie wurde geschaffen, um Herrn Wiese zu seinem Hochzeitstage ein dauerndes Andenken der Jagdhaus freunde übergeben zu können. Auf Anregung einiger Stammgäste des Jagdhauses war in kurzer Zeit eine größere Summe zusammengebracht, und man beschloß, sie zu benutzen, um Herrn Wiese und seiner jungen Gattin eine Bücherei zu stiften, die zusammen mit einer künstlerisch aus gestatteten Widmung überreicht werden sollte. Der Vorschlag fand die Zustimmung sämtlicher Spender. Man kam überein, die Hochzeitsgabe »Jagdhausspende« zu nennen. Die Bücherei sollte verschiedene Gebiete umfassen, aber nur die besten Er scheinungen der deutschen Literatur enthalten. Die Widmung zur Jagdhausspende (nach Vorschlägen des Deutschen Museums für Kunst in Handel und Gewerbe in Hagen ausgeführt und hergestellt) stellt eine Mappe aus Pergament dar, auf deren Vorderseite die Widmung in Blau und Gold auf gedruckt ist. Das Innere der Mappe bilden lose Blätter, die die Namen der Spender tragen. Die Bücherei, die vollständig einheitlich nach künstlerischen Grundsätzen in Leinwand eingebunden ist, umfaßt in sechs Haupt abteilungen: 1. Erzählende Literatur, 2. Gedichte und Gedicht sammlungen, 3. Kunst und Leben, 4. Natur und Heimat, 6. Jugend schriften, 6. Mappenwerke. Abteilung I weist 109, II 17, III 26, IV 9, V 36, VI 8 Bände auf. Die »Jagdhausspende« zählt also insgesamt 196 Bände, die einen Gesamtwert von über 700 haben. Da die Jagdhausfreunde gleichsam eine große Familie darstellen, so wird die Spende ein dauerndes Denkmal für das gute Verhältnis sein, das zwischen dem Besitzer von Jagdhaus, Herrn Wiese, und seinen Gästen bestand und hoffentlich dauernd bestehen bleibt. vr. IV. III. Internationaler Kongreß für Schulhygiene in Paris. — Anläßlich der am 2. d. M. begonnenen Beratungen des Dritten internationalen Kongresses für Schulhygiene in Paris fand am 1. d. M. durch den Unterrichtsminister die Eröffnung einer internationalen Ausstellung für Schul- Hygiene statt, die im Palais Champs-Elysees untergebracht ist und eine außerordentlich reichhaltige Sammlung aller auf die hygienischen Einrichtungen der Schule bezughabenden Neuerungen enthält. Die Beteiligung am Kongresse ist eine außerordentlich starke. Alle Regierungen und eine große Anzahl von Städteverwaltungen haben Vertreter entsandt. Es sind 32 Staaten vertreten, und allein in den Komitees wirken 1780 Personen. Der Kongreß steht unter dem Protektorate des Präsidenten der französischen Republik Fallieres und des Fürsten von Monaco. Ein ungewöhnlich reichhaltiges Beratungsmaterial liegt vor, das in elf Sektionen und mehreren Subkomitees zur Verhandlung kommt. Folgende Fragen werden erörtert: Schulbauten und Schul einrichtungen; Hygiene der Internate; ärztliche Schulaufsicht und Einführung von Gesundheitsscheinen; physische Erziehung und Förderung der persönlichen Gesundheitspflege; Vorbeugungs maßregeln gegen ansteckende Krankheiten in der Schule; Hygiene außerhalb der Schule (Freiluftschule, Ferienkolonien); Hygiene der Lehrpersonen; Beziehungen der Lehrmethoden zur Schul- Hygiene; Sonderschule für anormale Kinder; Hygiene der Augen, der Ohren, des Mundes.