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^ 14, 18. Januar 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 741 von Raimondi und wenigen anderen zum Verkaufe. Da die Exemplare wie d>e Einbände der zu versteigernden Schätze meist auch den Reiz berühmter Herkunft haben, so werden die erzielten Preise vermutlich sehr hohe sein. rur kreier des 25jätirixeli kestandes lies fackteclmiscliea Klubs der keamteu und Faktoren der k. k. klok- uull Llaatsäruckerei. KI.-40. 149 8. 1911. Oruolc äor lraissrl. lcölli§1. 8taats- äru elc srsi. Der Grundgedanke dieser Festschrift war vor allem, die Ge samtentwicklung des Buchgewerbes im allgemeinen sowohl wie im besonderen in Österreich in kurzen, aber möglichst erschöpfenden Einzeldarstellungen aus der Feder von berufenen Fachleuten schildern zu lassen und die so gewonnene Ausbeute in einem der Jubiläumsfeier würdigen typographischen Gewände den Teil- nehmern zur Erinnerung zu überreichen. Dabei scheint wiederum auf die neuzeitliche Entwicklung besonderes Gewicht gelegt worden zu sein. Diese Ausgabe ist von den beteiligten Autoren meist in recht glücklicher Weise gelöst worden. Es würde zu weit führen, an dieser Stelle auf alle Artikel einzugehen. Die Interessenten seien deshalb auf das am Schlüsse dieser Besprechung abgedruckte Inhaltsverzeichnis verwiesen. Nur ein Artikel soll hier aus wahlberechtigten Gründen in den Bereich einer kurzen Betrachtung gezogen werden, weil er bei den Lesern dieses Blattes eines besonderen Interesses gewärtig sein darf: »Der österreichische Buchhandel«, von Wilhelm Müller in Wien, dem derzeitigen Vorsitzenden des Vereins der österreichisch ungarischen Buchhändler. Auf dem Raume von knapp acht Seiten wird der öster reichisch.ungarische Buchhandel historisch-kritisch behandelt und besonders darauf hingewiesen, daß sich seine Entwicklung bis zur Höhe der Jetztzeit auf einen verhältnismäßig kleinen Zeitraum zusammendrängt. Der Eigenart der Donaumonarchie ent- sprechend mußte auch auf den anderssprachigen Buchhandel, den ungarischen, tschechischen, polnischen und italienischen, Rücksicht ge nommen und außerdem noch der einiger anderen kleineren Nationen erwähnt werden. Dabei wird die Bedeutung des anderssprachigen Buchhandels, besonders des tschechischen neidlos anerkannt. Der Verfasser bedauert, keine zahlenmäßigen Anhalts punkte für die Produktion im Jnlande beibringen zu können, und beschränkt sich darauf, den steigenden Bedarf an reichsdeutscher und ausländischer Literatur an der Hand statistischer Angaben darzutun. Er kommt dann zu dem Schluß, daß sich mit Genug tuung auf das rasche Emporblühen des österreichisch.ungarischen Buchhandels zurückblicken läßt, daß aber der Ausblick auf die Zukunft neben dem Lichte auch des Schattens nicht entbehre. Wir stoßen hier auf die gleichen Bedenken, die man diesseits der Grenze hegt. Unter Beobachtung des obersten Grundsatzes des Schrift stellers, nach dem Dichterworte in der möglichen Beschränkung die Meisterschaft zu zeigen, fügt sich diese Skizze vortrefflich in den Organismus der Gelegenheitsschrift ein, der man vermöge ihrer kulturhistorischen Bedeutung einen bleibenden Wert nicht absprechen kann. Die Publikation, die in einer schönen kräftigen Antiqua in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien gedruckt wurde, ist mit einem von l)r. Rudolf Junk gezeichneten Umschläge in Gold auf blauem Grunde versehen und zeigt eine Titelzeichnung des selben Künstlers in geschmackvoller Ornamentform, wirkungsvoll in schwarz und weiß gehalten. Initialen in blau und dezente Strichumrahmungen der Überschriften in gleicher Farbe bilden außerdem einen bescheidenen Buchschmuck Das Ganze ist auf einen durchaus einfachen, aber vornehmen Gesamteindruck ab gestimmt. Außer dem Artikel von Wilhelm Müller finden sich darin die folgenden Arbeiten: Die technische, kausmänniiche und wirtschaft liche Entwicklung im Buchdruckgewerbe. Von Friedrich Jasper. — Die Buchdruckerei während der letzten 25 Jahre. Von Pro fessor Artur W. Unger. — Die neuzeitliche Entwicklung der Schriftgießerei. Von Hermann Smalian — Entwicklung und heutiger Stand der Setzmaschinen. Von Direktor Carl Herrmann. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. — Stereotypie und Galvanoplastik im letzten Vierteljahrhundert. Von Hermann Kempe. — Uber den Stand der Deutschen Recht schreibung. Vom Kaiser!. Oberfaktor Otto Reinecke. — Autotypie und Farbenbuchdruck Vom Kaiser!. Rat A. C Angerer. — Das Buchgewerbe im Verhältnis zur Kunst von Josef A. Heilmayer. — Die Photographie in den letzten 25 Jahren und deren Be ziehung zu den Reproduktionstechniken. Von k. k. Professor A. Albert. — Kombinationsdruck: Heliogravüre mit Vierfarben lithographie. Von k. k. Professor Georg Brandlmayr. — Über Krait, Licht und Hygiene in modernen Buchdruckereien. Von k Oberingenieur Dr. Paul Ritter von Schrott. — Papier und Farbe wie auch andere Materialien für den Buchdruck. Von I)n. Paul Gelmo. — Die Großbuchbinderei im letzten Viertel jahrhundert. Von k. u. k. Hosbuchbinder Hermann Scheibe. — 25 Jahre Fachtechnischer Klub. Von F. Maurer. ?. Kleine Mitteilungen« »Fortuna«, Deutsche Zeitschriften-Bertriebs-Sesellschast m» b. H. — Unter dieser verheißungsvollen Firma ist in Düsseldorf ein Unternehmen ins Leben getreten, das seinen Namen dadurch zu rechtfertigen sucht, daß es alle von ihm übernommenen und neu hinzutretenden Abonnenten einer beliebigen Zeitschrift »an der in jedem Jahre statt findenden Verlosung von ca. 4 Millionen Mark bar gänzlich kostenlos« teilnehmen läßt. Diese Beteiligung soll in der Weise geschehen, daß die Firma, als deren Inhaberin die Ehe frau Gustav Heinrich Fülles geb. Henrici in das Handelsregister ein getragen ist,»eine große Anzahl guter Lospapiere für die Abonnenten kauft und zum gemeinsamen Eigentum für je eine Gruppe von 100 Abonnenten deponiert«. »Jede dieser Gruppen«, heißt es in dem Prospekt weiter, »besitzt hiernach ein an jeder der jährlich stattfindenden sechs Ziehungen teilnehmendes ganzes Los, dem nach jeder Abonnent den entsprechenden aliquoten Teil. Von den hierauf entfallenden Treffern erhält jeder Abonnent betr. Gruppe nach Abzug des Anschaffungspreises für ein neues Los den hundertsten Teil in bar ausgezahlt.« Welcher Art diese Lose sind — anscheinend handelt es sich um sogenannte »Prämien lose« — wird in dem Prospekt so wenig verraten wie die Stelle, wo sie deponiert werden. Denn »gute Los papiere« können auch solche sein, bei denen der Veran stalter den Profit in die Tasche steckt und die Spieler das Nachsehen haben. Aller Voraussicht nach wird die Herrlich keit nicht lange dauern, da unter § 286 des St.G.B. nicht nur die Veranstaltung von öffentlichen Lotterien ohne obrigkeitliche Erlaubnis fällt, sondern auch der Vertrieb von Anteilscheinen, bei denen wie hier die Übertragung der Gewinnhoffnung Gegenstand des Vertrags ist. Daran ändert auch die Übertragung des Miteigentums am Originallos nichts, da dem Veranstalter derjenige gleich zu achten ist, der in fremdem Namen zum Erwerbe der Gewinnhoffnung Ge legenheit gibt. Auch das Gesetz gegen den unlauteren Wett bewerb (§ 1) in Verbindung mit § 826 des BGB. kann mit Erfolg gegen dieses Unternehmen ins Feld ge- führt werden, das wieder einmal deutlich zeigt, mit welchen Mitteln heute versucht wird, Geschäfte zu machen. Als selbstverständlich darf wohl angenommen werden, daß die deutschen Zeitschriftenverleger jede Lieferung an die neue Firma ablehnen, da, unabhängig von der Beurteilung des Unternehmens in öffentlich rechtlicher Beziehung, das Angebot als ein Verstoß gegen § 5 und ü der Verkaufsordnung anzusehen ist und jede Unterstützung dieser seltsamen Neugründung gleichbedeutend mit einer Schädigung der Düsseldorfer Buchhandlungen wäre. Winke für den Verkehr mit dem Kaiserlichen «eneral- konsu'at in Zürich. — Portokosten. Allen Anträgen ist mindestens das einfache Rückporto in einem »Antwortschein für das Ausland«, über 26 H lautend, beizufügen. Deutsche Brief marken werden zwar auch in Zahlung genommen, da jedoch deren Verwertung mit Weiterungen verbunden ist, werden Antwortscheine vorgezogen. Die letzteren müssen, um in der Schweiz eingelöst zu werden, mit dem Stempel der Verkaufs postanstalt versehen sein. Anknüpfung von Geschäftsverbindungen. Nach weisung von Vertretern. Angesichts der sehr ausgedehnten l>7