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«Srsendlau s. d. Dlschn. «nchtz«ü--l. Redaktioneller Dell. M 202, 8. September 192V. wie ein Urteil des Amtsgerichts Wolgast und des Landgerichts Greifs wald festgestellt habe. Ich kann wohl annehnien, das, die Firma Schmied auch anderen Firmen diese Broschüre unter Nachnahme zugesandt hat, und es wäre mir sehr angenehm, wenn diese Firmen mir mitteile» wollten, wie sie sich der Firma (5. Schmied, Berlin, gegenüber »erhalten haben. Porto vergüte ich gern. Oberglogan, 27. August ISA». Eugen Rotier. Auf die merkwürdige Bertriebsivcisc des Verlags C. Schmied in Berlin hat das Börsenblatt in diesem Jahre schon zweimal (Nr. IS und 23) hingewiesen. Nachdem eine Zeitlang keine Beschwerde» cingclaufen sind, scheint der Verlag C. Schmied jetzt seine lukra tive Tätigkeit wieder ausgenommen zu haben. Wir können nur wieder holt zu Vorsicht bei Einlösung von Nachnahmesendungen raten und wie in Nr. 23 empfehlen, gerichtliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, falls der Betrag gegen Rückgabe der Bücher nicht nebst den erwachsenen Spesen zurückgczahlt wird. Red. Erklärung des Pfälzischen Buchhandels. Aus das Rundschreiben über den »Abbau der Notstanbs- ordnung«, das der Deutsche Vcrlegerverein verbreitet hat (Abdruck im Börsenblatt Nr. 17V), und gegenüber den Artikeln in der Tagespreise erklären die Unterzeichneten psälzischcn Buchhändler unter vollem Bewußtsein ihrer Verantwortlichkeit Folgendes: 1. Nicht der Teuerungszuschlag des Sortiments hat den Buch preis aus eine Höhe hinaufgeschraubt, die ein Nachlassen der Kauflust verursacht, sondern die in den Zeitumständen liegende allgemeine Ver teuerung des BucheS hat die Abfatzmindcrnng zur Folge. Wir wollen die M-, SV-, 1VV- und Alvprozentigc Zuschlagserhebung des Verlages in keiner Weise angreifen — sicher ist jeder derartige Zuschlag aus Grund peinlicher und ängstlicher Berechnung erfolgt —, wir wollen nur für uns das nämliche Recht in Anspruch nehmen, das dein Pa pi e r lt e f e r a u t e n, dem Buchdrucker und Buchbinder, dem Autor und sogar dem Verleger selbst zugestandcn wird, näm lich daß die ungeheure Erhöhung aller Unkosten und nicht zuletzt auch Lte unerschwingliche Verteuerung der Lebenshaltung einen erhöhten Berdienstbedars verursacht, der selbst bei erheblich gesteigertem Umsatz zu den bisherigen Bedingungen nicht mehr zu erzielen war. 2. Der Teuerungszuschlag von 10°/, hätte genügt, wenn nicht durch die alle Begriffe übersteigende Zunahme der Teuerung bei Be ginn des Jahres 19LV die Existenzbedingungen des Buchhandels in Frage gestellt worden wären. Der deutsche Buchhandel ist der einzige Berus, dessen Angehörige nicht das Recht haben sollen, den Verkaufs preis aus Einkaufspreis zuzüglich Unkosten selbst zu veranschlagen, sondern der auf die willkürliche Festsetzung des vom Verleger ihm ge währten Verdienstes an der von ihm auf sein Risiko fest gekauften Ware angewiesen bleiben soll. 8. Nachdem schon im Frieden der Gewinn des Buchhändlers in keinem Verhältnis zu der geleisteten aufreibenden Kleinarbeit und dem Zeitaufwand stand, ist jetzt, bei den so viel schwereren Zeiten, der vom Verlag gewährte Verdienst so karg und so beschnitten, daß das Reichs- ivlrtschastsamt und das Reichswucheramt nach Anhören der Gründe, die der Börsenvcrein (wohlgeincrkt, nicht die Sondervertretung des Sortiments, sondern das Organ des Gesamtbuchhandels, Verlag und Sortiment) vorgebracht hat, den 2vprozentigen Aufschlag auf die Verlegerpreisc für gerechtfertigt erklärt haben! 4. Wir bedauern deshalb, daß die Deutsche Buchhändlcrgilde als Vertreterin des Sortiments sich so rasch zur Unterwerfung unter den neuen Beschluß des Börscnvereins hat bestimmen lassen. Die Senkung der Teuerung ist nur eine Redensart, an die jene, die sic am meisten im Munde führen, am wenigsten glauben. Solange die Teuerung in der bisherigen unerträglichen Höhe andauert, solange die ungeheuer lichen Fracht- und Portokosten, sowie die außerordentlich hohen Kom- inisstonärspesen nicht ermäßigt sind, solange wir das Vier- und Fünf fache der Fricdcnsgehältcr zu bezahlen haben, solange dlc Umsatz steuer, die andauernd steigenden Abgaben an die Kommunen, die Koh lennot, die unerschwingliche persönliche Lebenshaltung auf uns lasten, solange kan» keine Rede davon sei», daß wir uns mit den Sätze» be gnügen können, die uns der Verlag als Rabatt hinwirst. 5. Solange die gegenwärtige ungünstige Wirt schaftslage'an dauert und solang« durch den immer wieder teurer werdenden Einkauf der verkauften Artikel der Bruttogewinn ständig geringer wird, müssen wir für uns bas Recht in Anspruch nehmen, das jeder andere Kaufmann besitzt, nämlich das Recht, unsere Waren so im Preise fcst- zusetzcn, wie es zur Erhaltung unserer Geschäfte unbedingt notwen dig ist. 8. Heute hat es den Anschein, als ob der Verlag mit seinen Ra battsätzen dem Sortiment die Existenzbedingungen veriveigern möchte, Rabattsätzen, di« doch seinerzeit den Teuerungszuschlag des Sortiments erst hcrvorriesen. Der Rabatt des Verlags ist in ständigem Sinken begriffen und erreicht heute nicht einmal mehr im Durchschnitt 3V"/,! Solange aber der Verlag dein Sortiment nicht wenigstens 46°/, auf die gesamte Literatur und SV"/, auf die populären Artikel gewähr leistet, solange kann das Sortiment auf die Berichtigung der zu knap pen Rabatte durch Teuerungszuschläge nicht verzichte». Eine Unter scheidung in Literatur, die vor und nach dem 1. Januar 1920 erschienen ist, ist dabei genau so unpraktisch, irreführend und zu Verletzungen der Bestimmungen herausfordernd, als jene, welche die Höhe der Zu schläge von der Höh« des Preises abhängig machen will. 7. Ter springende Punkt bei der ganzen Streitfrage ist nicht: wieviel verdiene ich an diesem oder jenem Buche, sondern: wieviel Unkosten habe ich, in Prozenten ausgedrückt, auf meinen Jahresumsatz? Nur durch Beantwortung dieser allein maßgebenden Frage kann das ganze Problem gelöst werden. Wir kön nen beweisen, daß die Höhe der Unkosten bet einem mittleren Sorti ment im besetzten Gebiet, das heißt bei einem Umsatz von 150 VVO ./st nur bei ganz außergewöhnlich günstig gelagerten Verhältnissen bis auf 30°/, heruntersinkt. Bei den meisten Firmen beträgt der Prozent satz der Unkosten aus den Umsatz 32 bis 34°/, und erreicht bei einzelnen Firmen bis zu 38°/>! Das sind Zahlen, die alles sprechen. 8. Wir psälzischen Buchhändler erklären deshalb, daß wir, nach dem die Notstandsorönung gegen den Widerspruch unserer Standesvertretung und über ihren Kopf hinweg, nur der Drohung des Verlages zufolge, ui einen Wechselbalg umgeändert oder verschlechtert worden ist, und im Hinblick anf die unveränderte Teuerung, sowie endlich im Hinblick anf die besonders schwierigen Verhält nisse tm besetzten Gebiet: Wir werden nach wie vor bei sämtlichen Verkäufen den bisherigen Teuerungszuschlag erheben, solange nicht vom Deutschen Verlegerverein die einwandfreie Erklärung vorliegt, daß der vom Verlag zu bewil ligende Rabatt die Mindesthöhe der unter Absatz 8 genannten Sätze erreichen muß. In diefent Falle würden wir die Abschaffung des Sokkimentszu- schlages auf das freudigste begrüßen, müssen ihn aber bis dahin als notwendigen Ausgleich gegen die Minderung des Rabattes beibehalten. A n n w e t l e r: W. Störger, Bh. Bergzabern: K. Weiß 8e Söhne Nächst, Bh. Dürkheim: Ge-br. Müller, Bh. Edenkoben: I. Kretsclmeyer, Bh. Frankenthal: K. Bechtelshcimer Bh. G. Christmann, Bh. I, Saam, Äh. Homburg: C. Schramm's Nächst, Bh. Ed. Becker, Bh. Kaiserslautern: M. Beck's Bahnhofsbh. Buchhandlg. d. eoang Vereins. E. Crusius Verlag. E. Crusius Sortiment. H. Dörner, Bh. A. Gotthold's Verlag. H. Kayser's Verlag. F. Laible, Bh. K. Mallach, Muf.-HLlg. E. Rohr, Verl.-Gcsellsch. B Schweriner L Co. (Waren haus). I. Steinniann Kunsthdlg. I. I. Tascher's Sortiment. I. I. Tascher's Verlag. Kandel: Fr. Rtnck, Bh. Kirchheimbolanden: K. Hartinann Bh. W. Gotihold Bh. Kusel: A. Graß, Bh. Kusel: C. Wolf, Bh. Landau: G. L. Lang, Bh. Ed. Kaußler. Bh. I. Kästner, Bh. Aug. Gras, Bh. Buchh. d. »Rhcinpsälzer-. Landstuhl: I. Stützest Bh. Lauterecken: C. Keller, Bh. Ludwlgshafcu a. Rh.: K. Bender, Bahnhofbnchhdlg. W. Hofnmnn, Bh. Or. Jäger'sche Bh. K. Lanterborn. Bl). W. Storch. Bh. Aug. Walter, Bh. E. Weinhold, Bh. Neustadt a. H.: I. Heyd (Palatina-Verlag). W. Marnet, Bh. S. Straßner, Bh. L. Witter's Verlag. Pirmasens: Braun L Kohlermami. Bh. Lützel L Co., Bh. St. Ingbert: H. Eder/Bh. Speyer: Buchhandlung Nimtz. Nr. Jäger'sche Bh. D. A. Koch, Bh. Zweibrücken: I. Lehinann'sche Bh. M. Nuppert, Bh. K. Profit, Bh. BeranIworU. Red. I. B : R t ch a r d A l d - r I i. - Vertag: D - r » « r , r n p - r e t n der Deutschen «uchdLnbler ,n v-tpita, Deutscher Buchtiäudleid-niS. Druck: Ramm je See mann. SSmtltch »I L-Iv,Ia. — Adresse der Redaktion lind Expedition: r-tp.,ta, G-rtchtswea SS tBnchtütndlerdauSI. 10SS