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Scherer, F. I., u. H. A. Schnorbusch, Uebungsbuch zur griechischen Sprachlehre f. die Quarta u. Tertia der Gymnasien, nebst Formen lehre f. Quarta. 2. Aufl. 8. * 2. 40 Schneider, I., Regel- u. Gebetbuch f. die Mitglieder der Marianischen Congregationen. 15. Aufl. Ausg. Nr. II. 16. * —. 60 ScholariuS, W. I., die algebraischen Gleichungen d. 1. u. 2. Grades. 8. * 2. — Schultz, F., Uebungsbuch zur lateinischen Sprachlehre zunächst f. die unteren Klassen der Gymnasien. 12. Ausg. 8. * 2. — Schulz, B., die deutsche Grammatik in ihren Grundzügen. 6. Aufl. 8. * 1. 20 Jükai, M., der Roman d. künftigen Jahrhunderts. 4 Bde. 8. * 12. — uprrrvil K. 1. ^ireöek. Oil III. völc. 3' ' * ^ ^ Ob.» ^Iterttiuw. 5. ^uü. 8. ^ *3.— ^8.' ' ' ^ ^ ^ ^ * —.^60 Pfannerer, M., deutsches Lesebuch f. die unteren Classen der Gymnasien. 1. Bd. 5. Aufl. 8. * 1. 70 Schober, I., u. W. Labler, Liederhain f. österreichische Volksschulen. 3 Hfte. 8. * —. 75 öS- 1. 2. ä. * — 20. — 3. * — 35. Wagner, F., Ceremonien der katholischen Kirche. Für den Religions- untericht in den Bürgerschulen. 3. Aufl. 8. * —. 40 — Erzählungen aus der Kirchengeschichte. Für den Religionsunterricht in den Bürgerschulen. 3. Aufl. 8. * —. 40 Meyer, H., der Zahlungsbefehl vom 1. Octbr. 1879 ab. 8. Abdr. 16. * —. 50 Olshausen, Kommentar zum Strafgesetzbuch f. das Deutsche Reich. l.Lfg. 8. * 4. 50 1 WaSjemonoff, I., u. Th. Helmhorst, brieflicher Sprach- u. Sprech- Unterricht f. das Selbststudium der russischen Sprache nach der Methode Toussaint-Langenscheidt. 14. Brief. 8. * 1. — 1-Glagau, O., deutsches Handwerk u. historisches Bürgerthum. 2. Aufl. 8. * 1. - Müller, G. A., Beitrag zur Reform d. Abgabenmodus s. die Haupt u. Residenzstadt Dresden. 8. * —. 25 Nichtamtlicher Theil. Zu Lvestermann's Leichenfeier. Braun schweig, 11. September. Die Beerdigung des Com- merzienrathsGeorge Westermann fand gestern auf dem im Vie- weg'schen Garten gelegenen Begräbnißplatze der Familien Vieweg und Westermann unter Begleitung eines sehr zahlreichen Leichenge folges statt. Der von hohen Bäumen überschattete Platz, der durch Privilegium eines früheren Herzogs zu schöner Friedensstätte ge weiht wurde, bildet ein Rondel, innerhalb dessen die Gräber der Heimgegangenen Familienglieder sich strahlenförmig ausbreiten. Hier wurde George Westermann an der Seite seiner ihm vor kurzem vor angegangenen Gattin zur ewigen Ruhe gebettet, nachdem der Ge sangverein Typographia ein ergreifendes Abschiedslied gesungen und der Geistliche den Segen gesprochen hatte. Die eigentliche Trauerfeier war im Hause des Verstorbenen vorhergegangen. Hier hat Friedrich Spielhagen, der gegen wärtige Herausgeber der „Deutschen Monatshefte", nach der Rede des Pastors Hildebrandt folgende Ansprache gehalten: An dem Sarge eines Mannes, der sein ganzes arbeit- und mühe volles Leben der deutschen Literatur geweiht hat, mag es einem Manne der Literatur vergönnt sein — selbst nach den gewichtigen, von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Worten, die wir soeben aus dem Munde des Dieners Gottes vernommen haben — seine Stimme zu er heben, um seinerseits — und er darf wohl ohne Anmaßung sagen: als Vertreter der deutschen Schriftsteller — Zeugniß abzulegen für den theuren Todten. Denn wir — die Schriftsteller — wir können mit den Worten, die Goethe in dem Epilog zur Glocke den Manen seines herrlichen ^Freundes nachrief, sagen : „er war unser! mag das stolze Krieges citire an dieser geweihten Stätte, die von dem Wehen der Palmen des ewigen Friedens durchschauert ist. Die Schlachten, in denen der theure Todte sich die Feldherrnwürde erwarb, waren solche, die kein Blut und keine Thränen kosten; waren Schlachten des Geistes, in denen, wie die Würfel fallen, der Sieg immer beiden Theilen, den Siegern wie den Besiegten, der ganzen Menschheit zu gute kommt. In diesen Schlachten aber ist der einzelne Schriftsteller nur ein Soldat in Reih' und Glied, selbst in dem Falle, daß er ein Heros ist. Ja, je heroischer sein Muth und seine Tapferkeit sind, um so weiter fein starker Arm den Speer in die Reihen der Feinde zu schleudern vermag, nur in der Gemeinschaft mit den gleich Strebenden, gleich Ringenden erreicht werden können. Da bedarf es nun eben des Feldherrn, dessen großer weiter Blick das ganze Schlachtfeld überschaut, der, weil er es überschaut, weiß, wo der Feind steht, wohin der Angriff zu lenken ist, der den vorausstürmenden Muth des Kraftvollen zügelt, die erlahmende Kraft des Muthlosen anfeuert, den Einen wie den Andern zu gleichem Tritt und Schritt und guter Kameradschaft freundlich nöthigt, gebieterisch zwingt und daß „der Knorr den Knubben hübsch vertrage" und „das Wipselchen sich nicht vermessen soll, daß es allein dem Boden sei ent sprossen". Und dieses Feldherrntalent hatte dem George Westermann der gütige Gott als sein zugetheiltes Pfund gegeben, und wie er mit diesem Pfunde gewuchert, wie er dieses Talent zur höchsten Virtuosität ausgebildet hat — auf jedem Blatte des großartigen Werkes, das er ins in dem goldenen Reiche der deutschen Literatur. Ja, meine Verehrten, mit unvergänglichen Lettern! Denn wer den Besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten. Und welche Besten unserer Zeit wären nicht stolz darauf gewesen, zu dem Werke, das seinen Namen trug, freudig beizutragen und so ihren Namen mit dem seinen freudig zu verschmelzen zu einem korinthischen Erz, das alle Stürme der Zeiten überdauert! Aber wie das Heer der Ritter vom Geiste ohne des Feld herrn mächtig 'zusammenhallende Hand bald in alle Wrude zerstieben würde, so könnte cs keines Tages Marsch zurücklegen ohne jene wackeren Männer, welche in täglicher, stündlicher, ununterbrochener Arbeit sich mühen, daß des Geistes Werk in die Erscheinung trete und einen Körper gewinnt. Und daß diese wackeren Männer ihre bescheidenen, ehrenvollen Dienste gern und willig verrichten, auch dafür muß der Feldherr sorgen, auch darüber muß er wachen; und wie er gesorgt und gewacht hat — ich blicke auf Ihre ernsten, trauecvollen Gesichter und sie sagen mir: sprich auch für uns, Deine Mitkämpfer und Kameraden, lege auch Zeug niß ab für uns, daß er, dessen Feldherrnpanier Du preisest, auch der gehorsamste Verwalter und Haushalter war, der Auge und Herz und Sinn hatte für das Große und für das Kleine, ja, für den es nichts Großes und nichts Kleines gab, weil er wußte, daß Ems wie das Andere gleich nöthig ist, sollte das Werk gelingen, dessen Urheber und Meister er war. Und so im Namen Aller, die mit an Deinem Werke geschafft, Du großer und guter Mann, lege ich diesen Lorbeerkranz zu den anderen, die Deinen Sarg schmücken. Und möge Dein Geist: der Geist des rastlosen Fleißes, der nimmermüden Arbeit, der heiligen Ord nung, immerdar uns umschweben, uns erfüllen, auf daß wir wieder damit ersüllen können, die nach uns kommen, so wird — um mit dem Dichter zu sprechen, den Du vor allen liebtest: „Die Spur von Deinen Erdentagen nicht in Aeonen untergehn". Das walle Gott! 527*