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169, 23. Juli 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. 7315 Graf, Hieber, Mugdan, Müller-Meiningen, v. Oldenburg-Januschau, Schack, Träger, Trautmann, Wagner, also aus den verschiedensten Parteien), 23 Beamte und Juristen, darunter ein regierender Bürgermeister, ein erster Staatsminister, ein Bevollmächtigter beim Bundestag, mehrere Oberbürgermeister usw., 3 Ärzte, 17 Frauen. Man sieht, die Idee der Nationalfestspiele hat in allen Kreisen des deutschen Bolkes Wurzel gefaßt. Ebenso hat sie sich durch ganz Deutschland ausgebreitet, da Unterschriften aus 102 Orten erfolgt sind. Berlin mit 40 Unterschriften marschiert an der Spitze, dann folgen Weimar (31), Hamburg (15), Dresden und Leipzig (je 11), Jena (10), München und Braunschweig (je 8), Wien (7), Elberfeld (6), Bremen, Karlsruhe, Kiel (je 4) usw. Auch die Schweiz hat sich nicht ausgeschlossen. Uber den Erfolg des Aufrufs erfahren wir, daß bereits an 1000 Mitglieder, darunter eine Anzahl mit 100 ^-Beiträgen, ge wonnen sind und die Meldungen bei der Geschäftsstelle in Weimar ununterbrochen fortgehen. (Red.) Ausstellung für Hygiene und Demographie. (Vgl Nr. 116 d. Bl.) — Wie hier schon ausführlich mitgeteilt worden ist, wird sich in den Tagen vom 23.—29. September 1907 der 14. inter nationale Kongreß für Hygiene und Demographie in Berlin im Reichstagsgebäude versammeln. Mit dem Kongreß wird (gleich falls im Reichstagsgebäude) eine fachwissenschaftliche Ausstellung verbunden sein, die noch zwei weitere Wochen nach Schluß des Kongresses geöffnet bleiben und zu der dann jedermann Zutritt haben soll. Zum Kongreß sollen bereits mehr als 4000 Anmel dungen von Teilnehmern erfolgt sein. (Red.) Ausstellung-Preise. — In der Ausstellung -Das Kind in Wien wurde die durch die Firma Hugo Heller L Cie. in Wien veranstaltete Kollektivausstellung von Kinderbüchern aus den Verlagen: Georg D. W. Callwey in München — Josef Scholz in Mainz — Rütten L Loening in Frankfurt a/M. — A. Janssen in Hamburg mit der silbernen Fortschrittsmedaille ausgezeichnet. (Red.) Sächsische Laudesstclle für Kunstgrwerbe. — In Dresden wurde, wie der Dresdner Anzeiger meldet, unter dem Namen Sächsische Landesstelle für Kunstgewerbe eine Vereinigung zur Förderung des Kunstgewerbes ins Leben gerufen. Der Arbeitsausschuß hat folgende Leitsätze aufgestellt: Die Landesstelle stellt sich die Aufgabe, die bisherigen Er rungenschaften auf kunstgewerblichem Gebiete zu festigen und einer fruchtbaren weiteren Entwicklung möglichst die Wege zu ebnen. — Sie wird bestrebt sein, dem sächsischen Kunstgewerbe den ihm gebührenden Platz zu sichern, zumal bei allen Gelegenheiten, wo außerhalb Sachsens das Kunstgewerbe aufzutreten berufen sein wird. — Innerhalb Sachsens soll versucht werden, die bestehenden Unstimmigkeiten zwischen Künstlern, Industriellen, Handwerkern und Händlern nach Möglichkeit aufzuheben. Das ist die Vor bedingung für ein wirksames, alle Teile förderndes Zusammen arbeiten. Das Ziel ist dabei, sowohl beim Produzierenden als auch beim Publikum den Sinn für Qualität so zu heben, daß wirtschaftliche Interessen und künstlerische Ansprüche da, wo sie eS jetzt noch sind, nicht mehr Gegensätze bleiben. Unter anderm ist daher in Aussicht genommen, durch Umfragen die Ansichten über die Ubelstände und deren mögliche Beseitigung einzuholen und das Material zu verarbeiten. — Die Landesstelle soll zugleich eine Auskunftstelle für Fragen kunstgewerblicher Natur sein. — Durch Sonderausstellungen im Lande soll das Verständnis und die Tatkraft zu wecken gesucht werden. — Die Aufnahme in die Landesstelle setzt voraus, daß der Aufzunehmende von dieser selbst berufen wird und daß er einstimmig ausgenommen werden muß. (Red.) Post. — In Lome (Togo) ist am 13. d. M. ein Ortsfern sprechnetz mit 14 Teilnehmeranschlüssen in Betrieb genommen worden. (Red.) Postverkehr nach Deutsch » Südwestafrika. — Im ersten Vierteljahre 1907 sind beim Marine-Postbureau 179 Briefbcutel mit rund 134 000 Sendungen (125 000 Briefen und Postkarten, 9000 Zeitungen und 114 Postanweisungen) nach Südwestafrtka abgesandt worden. Die Zahl der bei der bezeichnten Sammel stelle eingegangenen Sendungen hat sich auf rund 361000 be laufen; unter diesen haben sich 354 000 Briefe und Postkarten und 6187 Postanweisungen befunden. Hiernach war der Briefverkehr, trotz der Verminderung des Expeditionskorps, noch recht lebhaft; dagegen hat die Zahl der Feldpostpakete beträchtlich abgenommen. Bekanntlich ist der Kriegszustand durch Kabinettsorder mit dem 31. März aufgehoben worden. Das Reichspostamt hat indessen im Interesse der noch in Südwestafrika befindlichen Truppen usw. von der Aufhebung des Feldpostverkehrs vorläufig abgesehen, wie dies seinerzeit auch bei der Expedition nach Ostasien geschehen ist. Die Portofreiheiten und Portoermäßigungen bleiben daher bis auf weiteres bestehen. (Nationalztg.) Post in Württemberg. — Aus Stuttgart wird ge meldet: (Red.) Bei der Beratung des Postetats in der Zweiten Kammer teilte der Ministerpräsident von Weizsäcker mit, daß die Reichspostverwaltung die Ausarbeitung eines Postscheckgcsetz- entwurfs, und zwar nach dem Muster des österreichischen Gesetzes unter Berücksichtigung des neuen schweizerischen Gesetzes ernstlich ins Auge gefaßt habe. Ferner nahm die Zweite Kammer folgenden Antrag an: 1. Die Königliche Staatsregierung wolle vor dem 1. April 1908 keine Änderung der Portotarifsätze im Orts- und Nachbar ortsverkehr vornehmen. 2. Die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, für den Fall, daß die Erhöhung des Portosatzes für Postkarten unvermeidlich ist, für Postkarten im Orts- und Nachbarortsverkehr einen Porto- satz nicht von fünf Pfennig, sondern höchstens von 3 Pfennig ins Auge zu fasten und im Benehmen mit der Reichspostverwaltung auf Beseitigung einiger weiteren Unebenheiten bei der Tarifierung von Drucksachen Geschäftspapieren und Warenproben hinzuwirken. Neue Büche«, Katalog« »e. für Buchhändler, Huwiswatik aller weiten uvck l-ändsr wit 4.ussoüluss äss Orients (^.us der Libliotüsü äss Xlünrsawwlsrs Or. 0. Lrsttausr in Misst). — I-agsr-Latalog 550 von dosspü LasrLOo. in Mavüknrt a/U. 8°. 112 8. 2062 dlrn. ^drsssbuoü der kapisr-, kappso-, 80I2-, 8trob- und 2ellstoL- l's.briüsn Oeutseblands und dsr 8cürvsir. dalirg. 1907. 2uw Mil untsr Benutzung awtlioksr Quellen bsrs.usgsAsbgn von Lirünsr in Lsrlin. 4". XXX, 224 u. 80 8. krsis gsb. 5 Das Birknersche Adreßbuch enthält zunächst ein Firmen register der Papier-, Pappen-, Holz- Stroh- und Zellstoff- Fabriken Deutschlands in alphabetischer Anordnung, das sich den Stichproben nach durch Genauigkeit auszeichnet. Dem alphabetischen Firmenregister folgt ein alphabetisches Orts verzeichnis. Das die speziellen Angaben über die Papierfabrikation Deutschlands enthaltende Verzeichnis ist nach Staaten und Orten alphabetisch geordnet und bringt Angaben über Firma, Gründungsjahr, Inhaber, Hauptkontor, Telegraphenadresse und Telephonnummer, Arbeiterzahl, Gesamtbetriebskraft, Dampfmaschinen-, Kessel- und Turbinenanlagen, Arbeits maschinen, Erzeugung, Direktoren und Beamte, sowie Angaben, deren Erwähnung für die betreffenden Fabriken wichtig und wünschenswert erschien. Für Post- und Bahnstation, Anschlußgleise, elektrische Be leuchtung und Maschinenantrieb sind besondre Zeichen ver wendet. Mehrere Fabriken haben ihren Angaben auch Abbildungen ihrer Werke und ihrer Handelsmarken beigefügt. Außerdem sind in dem Adreßbuch Angaben über Neugründungen und Erweiterungsbauten in der Papierindustrie, die in nächster Zeit geplant werden, enthalten. Daß in das Adreßbuch auch die Papierfabriken der Schweiz mit ausgenommen wurden, ist zu begrüßen, denn gerade über 954»