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MM eichss S0 Mark h«lbjähclich. Nichtmitglieoer »m rrv. ^>v.»sv . , ^—- n Deiche zahlen für jedes Exemplar SO Mark halb- N mit 40 Pf. die Seile berechnst. In dem illustr. Teil: f. Mitgl. ! erfOlgt Lisferunq über Leipzig Ü d. DSrfenvereins »< 6. 110 M.. 6. 210 M.. 6. 400 -I . , ^ , Ilcytmitglieder in diesem Falle ZZ f. Nichtmitgl. 180 M.. 350 M-. 650 4N. 25^!, T.-2. Deil. werden gegen 7.50 Marv Anschlag für jedes Exemplar. ZZ nicht angenommen.^Deiderseit. ErfüUungsort ist Leipzig. ^ Nr. 241 (R. 157). Leipzig, Dienstag den 26. Oktober 1920. 87. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Verband der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel. Aussührlicher Bericht*) Uber die außerordentliche Hauptversammlung i» Marburg, Stadtsäle, am Sonnabend, dem 11. und Sonntag, dem 12. Sept. 1820. I. Verhandlungstag. Beginn 3>/4 Uhr. Tagesordnung: I. Der Abbau der Notstandsordnung. Referent: Herr Paul Nitsch- manu, Berlin. s. Die Abänderung der Verlaussordnung für Auslandlicserungcn. Referent: Herr Heinrich Minden, Dresden. Korreferent: Herr Hosrat vr. Meiner, Leipzig. 3. Verlehrsresvrmen in Leipzig. Referent: Herr Alfred Jansfen, Hamburg. Korreferent: Herr Robert V oigtländer, Leipzig. 4. Die Tarisvertragsbcwegung im deutschen Buchdandel. Referent: Herr vr. Heß, Syndikus des Arbeitgeberverbandes der Deut schen Buchhändler, Leipzig. «. Anfragen und Anregungen aus der Mitte der Versammlung. Vorsitzender Herr Walther Jäh (Halle a. S ): Sehr geehrte Herren I Ich eröffne hiermit die außerordentliche Hauptversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine und möchte Ihnen zunächst unsere Freude darüber zum Ausdruck bringen, daß Sie sich in so stattlicher Zahl hier versammelt haben. Ich heiße Sie alle herzlich willkommen und begrüße insbesondere die Vorstände des Börsen vereins und der Deutschen Buchhändlergilde, die beide vollzählig hier vertreten sind. Die Möglichkeit, den Vorstand des Deutschen Verlegervereins oder einen Vertreter desselben hier begrüßen zu können, liegt zu unserem Bedauern nicht vor. Die Gründe seiner Absage hat der Vorstand des Verlegervereins in einem längeren Schreiben dargelegt, das ich mir erlauben werde. Ihnen nach Ein tritt in die Tagesordnung vorzulragen. Ich heiße ferner herzlich will- kommen die Herren Syndici des Börsenvereins, ferner Herrn Selke, den Leiter der Außenhandelsnebenpelle, und Fräulein Brühl, die sich in liebenswürdiger Weise mit Zustimmung des Börsenvereinsvor- standes zur Protokollsührung zur Verfügung gestellt hat. Nun, meine sehr geehrten Herren, zu welchem Zwecke haben wir uns in diesem Jahre hier versammelt? Wenn es mir gestattet ist, den Börsenverein mit einer Tampsmaschine zu vergleichen, so muß ich jagen, daß es eine Dampfmaschine ist, die seit Juli unter Hochdruck steht, und die Versammlung, zu der wir uns hier zusammengesunden haben, hat die Möglichkeit, zum ersten Male wieder ein Ventil dieser Dampfmaschine zu öffnen und damit den Hochdruck herabzusetzen, der zu einer Explosion führen kann. Darauf ist es wohl auch zurück- zusühren, daß Sie in so stattlicher Zahl hier erschienen sind, weil Sie alle der Überzeugung sind, daß die Dinge aus keinen Fall jo weiter gehen können. Wir sind hier beisammen, erstens um uns darüber zu verständigen, welche Gründe dazu geführt haben, den Abbau der Notstandsordnung bereits jetzt einzuleiten. Das Zweite wird sein, daß wir unter uns eine einheitliche Stellung zu den Unstimmigkeiten *>Die Sahherstellung dieses bereits am«. Olt. derRedaltion zugegangenen und von ihr am 7. Olt. an die Druckerei gegebenen Berickits ist infolge des Streiks in den Leipziger Gaswerke» (Unbenußbarkeit der Seßmaschinen) unliebsam verzögert worden, sodaß erst heute mit seiner Veröffentlichung begonnen werden kann. Red. im Börsenverein zu nehmen versuchen, die vorläufig offenbar nicht vorhanden ist. Wir müssen eine Marschroute sür die außerordentliche Hauptversammlung des Börsenvereins, die nächsten Monat in Leipzig stattsinden wird, seplegen. Diese Versammlung soll dazu führen, die einzelnen Fragen zu klären und die Hauptversammlung vorzubereiten. Sie soll, wenn möglich, eine Grundlage zu weiteren Verhandlungen mit dem Verlegervercin schassen. Die Wahl ist aus Marburg gefallen, weil im vorigen Jahre in Würzburg Herr Braun uns in liebenswürdiger Weise hierher ein- gcladcn hat. Es lag uns noch eine Einladung nach Heidelberg vor, der wir aber leider nicht folgen konnten, weil die Reise dahin noch weiter und die ohnehin sehr hohen Kosten noch größer gewesen sein würden. Es stand ferner noch Königsberg zur Wahl, dessen Besuch mit Rücksicht aus die dortigen politischen Verhältnisse vielleicht ganz angebracht gewesen wäre. Aber dieselben Gründe, die gegen Heidel berg den Ausschlag gaben, mußten ihn in verstärktem Maße auch gegen Königsberg geben. Die Wahl von Marburg haben wir nicht zu bereuen. Wer in dieser malerischen alten Stadt umhcrgcwandert ist, und wer gesehen hat, in wie liebenswürdiger und umsichtiger Weise die Marburger Herren uns empfangen und die Tagung vorbereitet haben, der wird mit der Wahl von Marburg durchaus zufrieden sein. Ich möchte die Gelegenheit benutzen, Herrn Braun und seinen Herren Kollegenunserenherzlichsten Dank fürihre Mühewaltung auszusprechen. Ich stelle zunächst fest, daß die Hauptversammlung ordnungs gemäß einberufen ist. Die Einladung ist veröffentlicht in der Nummer des Börsenblattes vom 24. August, und gleichzeitig sind den Kreis- und Ortsvereinen ungefähr in der Anzahl ihrer stimmberechtigten Abgeordneten die Einladungen durch die Post zugegangen. Tie Protokollsührung hat, wie bereits bemerkt, Fräulein Brühl freund, lichft übernommen. Tie Rednerliste führt Herr Krctschmann. Ich bitte die Herren Holtermann und Wahle, die Stimmzählung freund, lichst zu übernehmen, falls wir zu irgendwelchen Abstimmungen kommen sollten. Sodann bitte ich Herrn Niemeyer, zunächst die Liste der angemeldeten Abgeordneten vorzutragen. (Geschieht.) Es ist Ihnen bekannt, daß jeder angeschlossene Verein bis zu 100 Mitgliedern das Recht hat, sür einen Abgeordneten Ersatz der Fahrtkopen II. Klasse zu beanspruchen, Vereine mit mehr als 100 Mit gliedern sür zwei Abgeordnete. Herr Niemeyer wird eine Liste herumgehen lassen, in welche ich die Namen der Abgeordneten, die ihre Fahrtkosten ersetzt erhalten, und die einzelnen Beträge einzu- zeichnen bitte, die dann morgen früh ausgezahlt werden sollen. Ich lasse ferner eine Anwesenheitsliste umlausen, aus der die stimm berechtigten Abgeordneten und die Gäste getrennt zu verzeichnen sind. Ich bitte alle Anwesenden, die etwa nicht Mitglieder des Böiscn- vereins sind, sich zu melden. Vertreter der Presse können wir nicht zulassen. Ich möchte auch bitten, daß über diese Verhandlungen, vor allem über den Abbau der Notstandsordnung, keine Notizen in die Presse gebracht weiden. Tie Tinge sind so im Fluß, daß ihre össcnt. liche Behandlung nur Schaden bringen kann. Nun noch ein kurzes Wort zum Geschäftsgang. Es wird Ihnen noch nicht allen bekannt sein, daß wir in unsere Tagesordnung noch einen weiteren Punkt ausgenommen haben, und zwar »Verkehrsresormen in Leipzig«. Wenn wir mit der Tagesordnung überhaupt zu Ende kommen wollen, so müssen wir heute mit dem ersten Punkt fertig werden. Ich hoffe zuversichtlich, daß dies gelingt, und möchte die Bitte sussprechen, sich bei den Ausführungen möglichster Kürze zu be- 1277