Volltext Seite (XML)
^ 214, 14. September 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d, Dtschn. Buchhandel. 9731 — ein ebenfalls auf Javanpapisr gedrucktes Exemplar des -llivrs äu saors äs l'empsrour Kapolsou- vom Historiker und Akademiker F. Masson, Paris 1908, bei Goupil, Manzi und Joyant, Bister- und farbige Stiche, nach den Originalzeichnungen von Jsabey, Fontaine und Percier, kleiner Quartband, 338 Frcs. — Ein modernes Andachtsbuch, -I-ivrs ck'dsurss-, Paris, bei Gruel und Engelmann, Oktavband, mit 3 Miniaturen auf Velin, 200 Frcs., — die bekannte Kleinoktavausgabe der »Lstits podtes cku 18divs sidels-, Paris 1879—1883, bet Quantin, in Blättern geliefert, 7 Bände, 200 Frcs., — »Ltuckss äs la vaturs» von Vernhardin de Saint-Pierre, Paris 1825, bei Aimö Andre, 5 große auf großes Velinpapier gedruckte Oktavbände, 240 Frcs., — »1/Os,rist^s- von Theokrat, griechischer und französischer Text (Übersetzung von A. Bellessort), Illustrationen von Froment nach G. Bellenger auf China- und Japanpapier, Paris 1896, bei E. Pelletan, 210 Frcs., — ein mit zahlreichen Stichen versehener großer Oktavband des Werkes »llse kswmes äs Lravtöms» von Henri Bouchot, Paris 1890, bei Quantin, Lavallidre-Einband, 450 Frcs. — Ein hübsches Kostümwerk von Charles Blanc, betitelt >Ouvrg.gS8 rslatrks au Ooetums ksmiviv. I-'art äaas la parurs st äans Is vtztsmsut. I-'art äs la toilstts obsr la ksmms sts.», die beiden letztgenannten Werke von Montaille und Violette, Paris 1885, bei Dentu, denen noch das Werk »üistoirs äs la ooikkoro äss tsmmss sn Uranos- beigcgeben worden war (Paris 1886, bei Ollen- dorff), im ganzen 5 Oktav- und Duodezbände, 430 Frcs. — Zwei andere Kostümwerke, betitelt -Oosturues distoriques äss 12dms, 13sms, 14sws st Ibsms siselss- von Paul Mercuri, Paris 1860—61, bei A. Lsoy Sohn, 225 Frcs., — »Oostuinss wilrtairsr kravy»i8» von D. de Noirmont und Alfred de Marbot, Paris bei Element, 3 Foliobände mit 450 farbigen Lithographien, 435 Frcs. — Die bekannte Ausgabe von Lemerre »lla LIsiaäs krauyLiss», Paris 1866—1898, 22 kleine Oktavbände, 495 Frcs. Viele andere Nummern erreichten 100 bis 200 Frcs. Das Ergebnis dieses dritten Verkaufes der Bibliothek des Grasen von Werls belief sich auf 66 147 Frcs. Wie aus den er wähnten Werken hervorgeht, handelte es sich vorwiegend um Schriften, die die Kunst und das Kunsthandwerk betrafen. Be sonders zahlreich vertreten waren Ausgaben von Goupil, Manzi und Joyant, die meistens recht gute Preise erzielten. Dagegen fehlten bei diesem Verkauf die Luxus- und Kunsteinbände, die die Preise beträchtlich in die Höhe treiben helfen. F. A. Müller-Paris. *3. internationalev Handelskammer-Kongretz in Prag. (Lgl. Nr. 209, 212 d. Bl.) — Der Kongreß hat folgende Er klärungen angenommen: -Der Kongreß spricht den Wunsch aus, daß die Zollformali täten auf das unbedingt notwendige Blaß reduziert werden, um die Regelmäßigkeit der Zolleinnahmen zu sichern. Diese For malitäten sollen, soweit es möglich, für alle Länder einheitlich sein. Der Kongreß fordert das ständige Komitee auf, eine Sach verständigen - Kommission einzuberufen, welche, aus Vertretern von Industrie und Handel bestehend, die Mittel zur praktischen Verwirklichung dieses Wunsches zu suchen hätte.« »Der dritte internationale Handelskammerkongreß fordert, indem er die vom letzten Kongresse geäußerten Wünsche betreffend die notwendige Einführung einer internationalen Zollstatistik ratifiziert, welche der in allen Staaten mit einer einheitlichen Waren-Klassifikation bestehenden Zollstatistik entsprechen soll, die Mitglieder des Kongresses auf, bei ihren Regierungen un verzüglich einzuschreiten, um sie zu bewegen, der Einladung der belgischen Regierung hinsichtlich Einführung einer internatio nalen Waren-Klassifikation Folge zu leisten. Die Dienst vorstände der Zollstatistik der einzelnen Staaten sollen Zusammen künfte abhalten, um die Verwirklichung der oben ausgesprochenen Wünsche zu ermöglichen. Sie sollen als Beilagen ihrer gewöhn lichen Statistik Namensverzeichnisse anfertigcn, in welchen die Import- und die Exportwaren nach für alle Staaten identischen Kategorien gruppiert werden.» »Der Kongreß spricht den Wunsch aus, daß es zu einer internationalen Verständigung bezüglich des Osterfestes komme, will jedoch vorher die Ansicht der Handelskammern jener Länder kennen lernen, welche auf diesem Kongresse nicht vertreten sind. Der Kongreß beschließt daher die Abhaltung einer Ergänzungs enquete.- (Diese Frage wurde als erster Punkt auf die Tages ordnung des nächsten Kongresses gesetzt.) -Der Kongreß drückt den Wunsch aus, die Handelskammern mögen das ständige Komitee über die Wirksamkeit der Handels gebräuche sowie über die bezüglichen gesetzlichen Bestimmungen in den einzelnen Handelsplätzen informieren und eine Zusammen stellung der in ihren Bezirken bestehenden Gebräuche verfassen.- Weiter wurde bezüglich der Regelung des Ausstellungswesens eine Resolution angenommen, worin die Notwendigkeit der Errichtung von Ausstellungszentralen in allen Ländern und deren Zusammenschlusses zu einem internationalen Verbände hervorgehoben wird. — Der nächste Kongreß wird im Jahre 1910 in London ab gehalten werden. Englisch« Bi»d«rverkLufe im Jahre 1907. — Man schreibt uns: Sowohl was die Zahl als den Wert der verkauften Bilder anbetrifft, kann das Jahr 1907 im englischen Bilderhandel auf den Namen eines .Rekordjahres- Anspruch machen. Der Gesamtwert, der in diesem Jahre für -alte Meister« oder Bilder der älteren englischen Schule erzielt wurde, betrug, wie einem Aufsatz des -kiivstssvtb Lsutur^- zu entnehmen ist, in runder Summe 110 000 Pfund St., während von Januar bis Juni allein zehn Verkäufe von Meistern, die fast ausschließlich den drei ersten Vierteln des vorigen Jahrhunderts angehörten, den außerordent lichen und noch nie dagewesencn Betrag von 340 000 Pfund St. einbrachten — trotz dem angeblichen Rückgang des englischen Handels und den mancherlei Verstimmungen im Innern des Landes, die manche Leute tragisch zu nehmen geneigt sind. Dabei waren die Käufer in ihrer überwiegenden Mehrzahl nicht Ange hörige des grundbesitzenden Adels, der von den Schwankungen der wirtschaftlichen Lage des Landes immerhin nicht in erster Linie berührt wird, sondern geldkräftige Vertreter der Handelswelt, die im Sammeln von Bildern einen vornehmen Sport und vielleicht auch eine gute Kapitalanlage erblicken. Den größten Erfolg des Jahres erzielte Turner, von dem zehn Werke (Bilder und Zeichnungen) zu dem geradezu riesigen Preis von 44 400 Pfund St. verkauft wurden; die beiden wertvollsten Bilder, »Die Terrasse von Mortlake- (1826) und -Morgen nach dem Sturm- erzielten bei der Versteigerung der Sammlung Holland 12 600 und 7700 Guineen. Turner zunächst stand Constable, dessen 1826 entstandene -Kathedrale von Salis bury- bei derselben Versteigerung 7800 Guineen erzielte; es be rührt wehmütig, zu erfahren, daß der Künstler im Januar des Jahres, wo er jenes Bild schuf, von dem -zerrütteten Zustand seiner Finanzen- sprach und nach den Preisen, die damals für seine Bilder gezahlt wurden, keinesfalls mehr als 100 Guineen für dasselbe Bild erhalten haben dürfte. Von den-fünf großen Porträlisten der älteren englischen Kunst erzielte Gainsborough (»Tochter des Künstlers-) mit 4550 Guineen den höchsten Preis für eins seiner zum Verkauf gelangten Bilder; Raeburn (-Mrs. Mackenzie») mit 4500; Romney (»Mrs. Morlcy») mit 2750; Reynold (»Counteß of Erroll») mit 2500; Lawrence (-Ducheß of Norfolk-) mit 820 Guineen. Auch bei den neueren Künstlern waren verhältnismäßig hohe Preise zu verzeichnen. Den höchsten Betrag erzielte W. Q. Archardson (»Hard Hit-, 1879) mit 3300 Guineen; F. Walker (-Zufluchts- Hafen-) mit 2850 Guineen; Sir I. E. Millais (»Das Weib des Spielers-, 1869) mit 2100 Guineen; G. Mason (»Der Gänserich-, 1865) mit 1900 Guineen; I. Linnell sen. (-Weizenernte-, 18?2—74) mit 1900 Guineen; Burne-Jones (»Liebe unter Trümmern») mir 1575 Guineen; I. F. Lewis (»Türkische Schule in Cairo-, 1?6r) mit 1250 Guineen; D. Wilke (»Des Kleinbauern Samstag-Abend-, 1837) mit 1100 Guineen; James Hilland (»Venedig«, 1846) mit 1150 Guineen; P. de Wint (»Lincoln») mit 1050 Guineen; Albert Moore (»Sommer-, 1867) mit 1000 Guineen; Alma Tadema (»Ende eines fcühlichen Tages-, 1894) mit 920 Guineen; A. G. Gom (»Auszug der Garnison aus Lille«) mit 720 Guineen. Im Gegensatz zu diesen Erfolgen brachten die -alten Meister, während dieses Jahres keine auffallend hohen Preise oder be sondere Überraschungen; die einzige Sensation des Jahres war hier die mit dem Rcmbrandtschen Bildnis seines Sohnes TttuS, das bei der Versteigerurig Lord DoungS am 29. Februar zu dem bescheidenen Preise von 205 Guineen von einem Kunsthändler er- 1271'