4-72 Börsenblatt s. d Dlichn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 113, 18. Mai 1914. Georg Müller Verlag München W (K In fünfter Auflage gelangt demnächst zur Ausgabe: I „Das Paradies -er Verbrecher" ß Roman von 8 ^ Ewald Gerhard Seeliger D Mit neuer Umschlagzeichnung von Luüwig Kainer Geh. M. 5.- gebunüen M. H.50 8 fius den zahlreichen gerade in letzter Zeit eingegangenen W Vesprechungen hebe ich hier nur öle wichtigsten hervor: Z ....Seeliger hält -en Leser auch diesmal in fiebernder Spannung und läßt ihn gar nicht darüber zum Nachdenken kommen, ob feine wissenschaftlichen, technischen, politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen noch im Mögltch- keitsbereich liegen. Sie Sprünge seiner Phantasie sind zuweilen so grotesk, daß der verdacht einer ungeheuerlichen verulkung sich regt, vie Technik des Werkes ist vollendet. Ver slufbau der epischen Architektur ist trotz der verwirrenden Zölle von Einzelheiten folgerichtig, den wenigen doktrinären sluseinan-ersetzungen stehen W Kapitel voll drängenden dramatischen Lebens gegenüber, und die sprachkünstlerische W Meisterung des spröden Materials ist vollendet. Und wenn auch die sittliche Grundidee des Luches niemals verwirklicht werden kann, so gibt -och gerade sie ihm seine scharfe, innere Prägung. »Schlesische Zeitung' Sreslau. M .... Seeliger zeichnet seine Menschen so, Saß sie lebensfähig sind, vie lebendige Gestaltung -es Stoffes und vor allem die außerordentliche Zölle des Geschehens be wirken es, daß man sich nur ungern von dem Luche trennt, selbst nach einem Kapitel, ln dem das Groteske eines gewissen, immerhin nötigen Maßes entbehrt oder allzu starke fi"s»rderungen -jx Nerven -es Lesers gestellt werden. Mit Temperament M und Schlagfertigkett führt uns der Dichter über alle Klippen; er ist unter haltend und witzig zugleich, ver Roman schließt damit, daß die Verbrecherkolonie aus den extrem kommunistischen Lahnen in den gewöhnlichen Kreislauf des Lebens zurücklenkt. Vas bedauert man aufrichtig, weil dadurch ihre Existenzberechtigung inner halb -es Romans aufhört und der Dichter seine Mission, ihr Wohl und Wehe zu schildern, A als beendet betrachten mußte. »Dresdner Anzeiger'. W Ver Verfasser hat in seinem Luch keine Lücke gelassen, abgesehen von der Lösung des W Problems, wenn er sich überhaupt eines gestellt hatte Seeliger hat die phan tastische Geschichte mit einer großen Wahrscheinlichkeit dadurch ausgestattet, daß er nie M der detaillierten Schilderung aus dem Wege geht. Menschen sehen wir so genau und A W Geschehnisse ziehen so dicht an uns vorüber, daß wir alles mit erleben. Ein ganz W originelles Luch, bunt wie ein Kaleidoskop, reich an Erfindung, voll Leben W und Spannung — ein echter slbenteuer-Roman. M W slus einem größeren Zeuilleton des Hamburger Zremöenblattes. W Vor Erscheinen mit 40 ^ Einbanö netto, Gemischt mit dem „sterbenden Dorf" 11/10.