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1459 66 1460 n>snu»crit 6« I» dibliotlidqlle <ls la ville <le 8trasbourx. 8trllsbourx, 8ckmi<lt. L Orucler. 1840. Strobel, A. W., vaterländische Geschichte des Elsasses, von der frühesten bis auf die gegenwärtige Zeit, 3. Lief. Straßburg, Schmidt sc Grucker. 1840. Thirza, oder die Anziehungskraft des Kreuzes. Straßburg, Wittwe Levrault. 1841. Lrechsel, F., Beiträge zur Geschichte der schweizerisch-reformir- ten Kirche. I. Hst. Bern, Jenni Sohn. 1841. Valentin!, G., Repertorium für Anatomie und Physiologie. 5. Bd. 2. Abthl. Jahrg. 1840. Bern, Huber sc Comp. Verbreiter, der, gemeinnütziger Kenntnisse. 8. Jahrg. 1840. Redig. v. O. Mbllinger. Solothurn, Jent >L Gaßmann. Wanderer, der, in der Schweiz und seine Mittheilungcn aus dem Luslande. Herausg. von I. I. L. Pfvffer zu Neucck. 7. Jahrg. 1840. 1—4. Heft. Basel, Schabelitz. d) außerhalb Preußen erschienene: Laube, H., Jagdbrcvier. Leipzig, G. Wigand. 1841. Oitslni» pväror <>s branc^i, ostatnio jej wraLonis prer 1>. r X». 6. kl. VV)-lIsnie 1. 14. Lobrorvrcrs. 1-ipslcu, Lreit- leopf sc Härtel. 1841. Literatur. Die bedingte Preßfreiheit, historisch-kritisch entwickelt und beleuchtet von Theodor Hein sins. Berlin, Duncker und Humblot. 1841. VI. u. 75 S. gr. 8. geh. Der würdige Hr. Vers, vorliegender Schrift wünscht und hofft, wie er sich in dem Vorworte zu derselben aus spricht, durch seine Arbeit die Ucbcrzeugung in recht vielen Gemüthern zu bewirken: „daß die Preßfreiheit nicht, wie blinde Thorheit fordert, eine absolute sein könne, daß sie aber, wie die steigende Wissenschaft und Volks- cultur nothwendig macht, eine freiere, durch Gesetze vordem Mißbrauch geschützte, im rechten Ge brauch ungehinderte werden känn c." Wir theilen diese Ueberzeugung vollkommen und geben in Folgendem eine übersichtliche Darstellung der kleinen höchst interessan ten Schrift mit dem Wunsche, daß Letztere recht viele Leser und überall Beherzigung finden möge. Nachdem der Hr. Vers, angeführt hat, wie ungeachtet aller seit dem letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts in ^ allen gebildeten Staaten Europa's stattgefundenen Beleuch tungen und Besprechungen der Preßfreiheit noch immer kein genügendes Resultat gewonnen, daß nicht allein die Deut schen, sondern auch andere Völker noch immer im Schwan ken begriffen seien; daß die Norm der Preßfreiheit nothwen dig in jedem Staate und in jeder Zeit durch dle Eigenthüm- lichkeit des Volks und den jeweiligen Standpunkt seiner, Bildung und der Wissenschaft bedingt sei und daß sie daher von Zeit zu Zeit manchen Abänderungen unterworfen sein könne, geht er über zu dem Begriffe der Preßfreiheit und giebt einen kurzen Ucberblick der Geschichte des Preßzwanges. „Preßfreiheit ist die Darlegung persönlicher Denk- und Rede-l freiheit vermittelst der Buchdruckerpresse." Diese Freiheit sei bald nach Erfindung der Buchdruckerkunst durch kirch liche Aufsicht beschränkt und durch Leo X. im Jahre 1515 gänzlich aufgehoben, indem dieser den Bischöfen und Inqui sitoren befahl, die Schriften vor ihrem Abdruck durchzusehen, um die Verbreitung ketzerischer Meinungen zu verhüten, i Das sei nun der Ursprung der Censur, die nach und nach, ganz Europa durchwanderte, aber nicht überall gut aufgc-^ nommen wurde und gleichmäßig durchgeführt werden konnte. Namentlich war cs Luthers kräftiges Auftreten, was den Bemühungen der Hierarchie sehr hinderlich wurde. „Den kürzesten Weg wählte Franz l. König von Frankreich, der 1535 den ganzen Bücherdruck bei Strafe des Stranges ver bot." Der Vers, wirst nun einen Blick auf die in verschie denen Ländern statt gefundenen Bemühungen für und gegen die Preßfreiheit, so wie auf die Beschränkung derselben ver mittelst Strafgesetze, und bemerkt, daß „in der ganzen Ge setzgebung und in dem dabei bestimmten gerichtlichen Verfah ren nirgend mehr Jnconsequenz und regelloseWillkühc statt gesunden habe, als in den Preßgesetzen und deren Anwen dung." Die Gründe der Prcßbeschränkung findet der Hr. Verf. ursprünglich in der Furcht: „daß durch den Inhalt einer Schrift eine Meinung hervorgerufen werden möchte, die abweichend von der päpstlichen Kirche" sei. Da sich aber die Schriftsteller bald nicht mehr auf bloß kirchliche Ansich ten beschränkten, sondern auch die Angelegenheiten des Staats und der Politik berührten, ja selbst das öffentliche und Privatleben der Fürsten und Großen vor ihr Gericht zogen, „wenn diese in sittlicher Gesinnung und That über das Gesetz sich hinausstellten, indem sie durch die Höhe ihrer Stellung, ihr bürgerliches Ansehen und ihren Reichthum sich ermächtigt zu dem glaubten, was allen Andern nach welt lichem und bürgerlichem Rechte unerlaubt schien: so gesellte sich denn bald zu dem Verbote der Hierarchie auch die Ge- waltstimmc der Despotie und Aristokratie." Nach diesen Darstellungen geht der Hr. Verf. über zu der Reaclion und Opposition der Schriftsteller gegen die Be schränkung der Presse und dem gesteigerten Mißbrauch der selben, und meint, daß die hierarchisch-dcspotisch-aristokrati- schen Maßregeln gegen die Preßfreiheit wohl demjenigen Theile der Schriftsteller, der seines äußern Vortheils wegen um die Gunst der Großen buble, nicht ungelegen gewesen sein möge, da sie „nun durch Fügsamkeit, Schmeichelei und Servilitäl das gewinnen konnten, was ihnen durch den Mangel an Geisteskraft zu erringen versagt war." Ein anderer und besscer Theil habe aber sein Recht gebeugt, seine Freiheit gelähmt und seine Einwirkung auf die Bildung sei ner Zeitgenossen, wie sein Fortschreiten auf der Bahn der Wissenschaft erschwert gefühlt, und so sei bei ihm ein Wider wille gegen den ihm auferlcgten Zwang entstanden, der ihn zur Opposition führte. „Auch der gebildetste Mann weiß sich eher im Kerker zu trösten, als die Fesseln der Denkfrei heit ruhig zu ertragen." Da habe cs nun, fährt der Hr. Verf. fort, an politischen Preßvergehen nicht fehlen können, die bei mäßiger Freiheit nicht vorgekommen sein würden. Man habe an den Maßregeln der Regierungen bald dieses, bald jenes zu tadeln gefunden und dieser Tadel sei „nicht selten im anmaßendsten Tone und ungemessenem Ausdruck hinge stellt, der, verletzend für das Ansehen der Machthaber, einer Aufkündigung des pflichtmäßigen Gehorsams glich." Auf diese Art sei die Presse aus ihrer Defensive in die Offensive übergegangen und dies habe sich besonders in der als Gewerbe behandelten TagesschriftstcUecei gezeigt, die „durch anzüg liche, beißende Reden lüsterne Leser und flache Raisonneurs, die nur von den täglichen Neuigkeiten zehren, anlocken, oder