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^7 162, 15. Juli 1912, Nichtamtlicher Teil. VSrs-nblou I. b. Dlschn. vuchhandel. 8425 1 Zeitschristenverlag, verbunden mit Darlehns- und Vermittelungsgeschäst (nicht im Adreßbuch), 1 großen sogenannten »Selbstkostenvcrlag«, Es entfallen also auf den Verlagsbuchhandel nur 2 Eröffnungen, während der Kleinhandel mit 12 Betrieben beteiligt ist, — Von den Konkursen betrafen 13 natürliche Personen, darunter einen Nachlaß, und 1 eine G, m. b, H. (Zeitschristen-Verlag), Als Gründungsjahre, beziehungsweise Übergangsjahre an die letzten Besitzer der in Konkurs geratenen Firmen waren 11 zu ermitteln: 1895 (2mal) — 1899 — 1990 — 1991 — 1907 — 1919 (»mal) — 1911 (2malj, Die Konkurseröffnungen erfolgten in den Orten: Bay reuth — Dessau — Dresden (2) — Duisburg — Düssel dorf — Göttingen — Hamburg — Kiel — Leipzig (2) — Reichenbach i, V, — Saalfeld a, d, Saale — Thorn. Im gleichen Zeitraum wurde im Börsenblatt die Be endigung von 7 Konkursverfahren (1911: 15; 1910: 14) bekannt gegeben, und zwar wurden: a) 2 aufgehoben nach Annahme und gerichtlicher Be stätigung des Zwangsvergleichs, b) 5 beendigt nach Abhaltung des Schlußtermins, Die 2 Konkursverfahren, die durch Zwangsvergleich ihr Ende fanden (a), betrafen 2 regelrechte, im Adreßbuch des Börsen vereins aufgefllhrte Sortimentsbuchhandlungen in Groß städten, Bei dem einen betrug die Dividende des Zwangs vergleichs 10"/, (Aktivmasse 1894,04; festgestellte For derungen-O 15 810,13), bei dem andern etwas mehr: 13"/,, Bei dem letztem betrugen die Teilungsmasse ^ 1047,78, die Massekosten bzw, Mafseschulden 2136,66, die Vorrcchts- forderungen ^ 32,68 und die nicht bevorrechtigten For derungen ^ 12180,64. Im ersten Fall sind also etwa ^ 14 200,—, im zweiten 10 600,— ausgefallen. Die 5 nach Abhaltung des Schlußtermins been deten Konkursverfahren (b) betrafen zunächst eine Photogra phische Kunstanstalt, verbunden mit Verlags- und Versand buchhandlung, in einer Großstadt, Ihr Schwerpunkt lag in dem photographischen Kunstgeschäft, der Umsatz in der Buch handelsabteilung war nur gering, Zahlen über das End ergebnis des Konkurses waren nicht zu erlangen. Die 4 anderen waren über 3 regelrechte Sortimentshandlungen, darunter ein Nachlaß eines Sortimenters, und 1 Verlag und Großantiquariat verhängt gewesen. In dem einen Konkurse (Sortiment einer Kleinstadt) ist eine Dividende überhaupt nicht zur Verteilung gekommen, weil die vorhandene Masse nicht einmal zur völligen Deckung der Gerichtskosten ausreichte; in einem andern Sortimentskonkurs war nichts über den Ausgang zu erfahren. Die übrigbleibenden 2 Konkurse geben folgendes Bild: Äch-tt- -'S" Bevor rechtigte Forde- Nicht tigle For- HM Nachlaß eines Sor timenters einer Mittelstadt 6060.S1 1905.16 926,66 1439494 22,447 L 11000.— Perlag und Groß- Großstadt 100885.95 - 15069.26 301878.88 «,4 r 285000.— Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. Als Gründungs-, beziehungsweise Übergangsjahre an den letzten Besitzer konnten bei den beendigten 7 Konkurs verfahren folgende 6 ermittelt werden: 1896 — 1898 — 1899 — 1905 <2mal) — 1906, Sämtliche zum Abschluß gekommenen Konkursverfahren betrafen natürliche Personen, Die Firmenorte, die bei den beendigte» Konkursverfahren in Betracht kommen, sind: Berlin — Charlottenburg — Friedrichroda — Halberstadt — Leipzig — Lemgo — Magdeburg, Kleine Mitteilungen. Der Kreisver-in der Rheinisch - Weftsälischen «uch. Händler ladet in der heutigen Nummer zu seiner diesjährigen <69.) Hauptversammlung ein,die, wie bereits gemeldet, Sonntag, den Ll.Juli, mittags IL Uhr im Hotel Kreselder Hos in Krefeld abge- halten werden soll. Aus derTageSordnung stehen: t,Bericht desVor- sitzenden über das abgelausene Vereinsjahr und im Anlchlusse daran Besprechung der gegenwärtigen Lage im Buchhandel, — L, Rech, nungslegung des Schatzmeisters, — 3, Neuwahl des Vorstandes, — 4, Antrag aus Änderung der Verlaussbestimmungen § 2, nt IV, dahingehend, im ersten Absatz die Worte «und Zeitschriften, welche I2mal und weniger erscheinet« zu streichen, — 5, Berufung an die 'Generalversammlung seitens eines Mitgliedes wegen ver hängter Geldstrafe (§ 3 der Verlaussbestimmungen). — 6. Ver- schiedene Mitteilungen, — 7, Bestimmung des Ortes der nächsten Hauptversammlung, — Im Anschluß an die Versammlung findet in demselben Hotel ein gemeinschastliche» Festessen statt. Fraktur und Antiqua. — Die Württembergische erste Kammer hat den Antrag des Vereins sür Lateinschrift, den Schreib.Lese.Unterricht in den Volksschulen mit der Lateinschrist zu beginnen und im amtlichen Verlehr Lateinschrift zuzulassen, einstimmig abgelehnt. Bei dieser Gelegenheit wurden unter anderm zwei sehr bemerkenswerte Urteile bekanntgegeben, Uni. versitätsprosesjor Zeumer in Berlin schreibt: »Seit dem Beginn eines schweren Augenleidens lernte ich den Segen der deut. scheu Druckschrift erkennen. Die Leichtigkeit, mit der diese das Wortbild erkennen läßt, ermöglichte mir noch jahrelang die Lektüre deutsch gedruckter Bücher, während mir das Lesen der Antiquaschrist die größte Anstrengung verursachte. Seitdem kämpse ich sür die deutsche Druckschrift, wo ich nur immer vermag«, und Psarrer W, Mader im »Württembergische» Schulwochenblatt«: »Während eines mehrjährigen Augenkatarrhs machte ich die für mich ganz unglaubliche Entdeckung, daß ich das Lesen lateinischer Druckschrift (an die ich, da im Ausland aus. gewachsen, gewöhnt war) nur kurze Zeit aushielt, während die deutsche Druckschrift mir als eine wahre Erholung sür meine Augen erschien und sie bei weitem nicht so ermüdete«. 21, Deutscher «nwaltdtag. — Der 2l, Deutsche Anwaltstag findet im September ISI3 zu Breslau statt. Die Tagesordnung wird unter anderem wahrscheinlich Fragen aus dem Gebiete der Rechtsanwaltsordnung enthalten, deren Reformbedürstigkeit in verschiedenen Punkten sich bereits seit längerer Zeit sühlbar ge- macht hat, 4V Millionen Dollar amerikanischer Knnftcinsnhr im letzten Jahre. — Welchen riesigen, immer mehr steigenden Um, fang der Anlaus von Kunstwerken alter und neuer Zeit im Aus lände sür Amerika annimmt, läßt sich aus der Statistik des Zoll- departements der Vereinigten Staaten in Washington ersehen. Im vorigen Jahre betrug die Gesamtsumme schon 22'/, Millionen Dollar, und im letzten Jahre schnellte sie, wie der «Cicerone« berichtet, aus die kolossale Höhe von 40 Millionen hinaus. Frei- lich wurden auch für Juwelen 4l und sür Spitzen und dergleichen 44 Millionen ausgegeben. Wäre die sür Kunstwerke ausgewandte Summe nur sür wertvolle und bedeutende Werke ausgegeben worden, so müßte Amerika schon heute ein Kunftparadies sein, 1098