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/>/ 151, 3. Juli 1916. Redaktioneller Teil. Wir haben einen Etat ausgestellt, der mit 20 400 .kl an Ausgaben abschließt, und zwar verteilen sich diese folgender maßen: Bürokofle» (für Miete, Beleuchtung, Heizung, Fern sprecher, Stenern und Beiträge) 2000 Mark. Das ist sehr wenig gerechnet, da ein verhältnismäßig sehr billiges Lokal in Aus sicht steht. — Gehalt eines Geschäftsführers 3000 .kl., Gehall einer Stenotypistin 1500 ,kk. Juristischer Beirat im ersten Jahre 500 ./(. — Meine Herren, dieser Posten wird sich später viel leicht wesentlich erhöhen müssen, besonders wenn dieser juristische Beirat auch den Mitgliedern zur Verfügung stehen soll. — 4 Vor standssitzungen 1800 -kl. — Da haben wir daran gedacht, das; drei in Berlin stattfinden und die vierte vielleicht in Leipzig un mittelbar im Anschluß an die Ostermeßversammlung. — Reisen des Vorstandes außerdem 1500 — Es handelt sich da um Besuche von Ministerien, eventuell auch um Reisen nach Leipzig, Verhand lungen mit dem Verlcgervercin, dem Börscnverein usw. Also auch dieser Posten ist wohl nicht zu hoch angesetzt. — Drucksachen un- stenographische Aufnahme 1500 -kl. Porti, Telegramme und Jn>e- rate 800 .4k. Schriftliche Arbeiten und Vervielfältigungen 500 ,kk. Verschiedenes 500 „kt. — Das ist eine Abteilung, wo man Sa chen nnterbringen kann, von denen man sonst nicht weiß, wohin. — Anschaffungen für das erste Jahr (Mobiliar, Schreibmaschine, Rüroeinrichtnng) 2000 -kk. — Dieser Posten wird sich in den nächsten Jahren verringern. — Vercinszeitschrift für das erste Jahr 4000 -kk. — Wir denken da an eine Vereinszeitschrift, die zunächst vielleicht monatlich erscheint, d. h. nicht Von Anfang an, sondern sie mutz erst entwickelt werden. Sie dürfen deshalb nicht denken, daß im nächsten Monat schon die erste Nummer kommt. — Honorare für diese Zeitschrift 1000 .kl. Das sind Ausgaben in einer Gesamthöhe von 20 400 -kk. Wir beabsichtigen nun, einen Jahresbeitrag von 24 -kk pro Mitglied vorzuschlagen- das find also pro Monat 2 ,kk. Meine Herren, das ist wesentlich weniger, als viele Handwerker und Arbeiter in ihre Organisationskassen zahlen; manche Maurerge sellen zahlen 60, 80 und noch mehr Mark jährlich zu ihrer Orga nisation. Wir rechnen bei 900 Mitgliedern — wir haben allerdings schon etwa 950, rechnen aber nur mit 900, da wir annehmen können, daß inzwischen einige verstorben sein werden, abspringen usw. — an Ein nahmen mit 21 800 -kk. Wir rechnen Inserate und Abon nements der Zeitschrift ganz billig mit 1000 -kk, und wir rechnen Zinsen eines kleinen Vermögens, mit dessen Sammlung wir augenblicklich beschäftigt sind, mit 200 -kk. Das wäre insgesamt eine Einnahme von 22800 -kk gegenüber einer Ausgabe von 20 400 -kk, so daß also ein Überschuß von 2400 -kk verbleiben würde. Arnold Kriedte (Graudenz): Ich möchte Vorschlägen, daß Punkt 6 der Tagesordnung mit Punkt 5 zusammen verhandelt wird. In Punkt 6 handelt es sich um die Beschlußfassung über die Höhe des Jahresbeitrags, und wir müssen doch erst die Aktiva haben, ehe wir über die Ausgaben beschließen können. Vorsitzender: Ich glaube auch, die Herren werden da mit einverstanden sein, daß wir Punkt 5 und 6 zusammennehmcn. Punkt 6 lautet: Beschlußfassung über die Höhe des Jahresbeitrags und über die Erhebung eines Eintrittsgeldes von allen nach der Gründung eintrelenden Mitgliedern. Also dieser Punkt kommt mit zur Beratung. Ich möchte aber gleich bemerken: Herr Nitschmann hat von dem kleinen Vermögen gesprochen, das wir sammeln. Wir haben uns an die Kreis- und Ortsvereine gewandt und sie gebeten, als Gründnngssonds resp. als Reservefonds, soweit es ihre Mittel znlassen, eine Stiftung zu machen. Es sind bis jetzt auch schon eine Reihe von Stiftungen eingegangen. Ich bitte Herrn Nitsch mann, die Liste zu verlesen. Paul Nitschmann (Berlin): Es haben bisher gestiftet: Verein Dresdener Buchhändler 50 -kl, Berliner Sortimenterver ein 100 -kk, Karlsruher Verein 50 -kk, Mitglieder des Ortsvereins Hannover-Linden ca. 400 -kk (Bravo!) — Die Summe steht noch nicht ganz fest. Davon ist aber der weitaus größte Betrag von einem einzelnen Mitglieds gestiftet worden; ich weiß nicht, ob ich den Namen nennen darf. (Zuruf: Jawohl! Wir bitten darum! Das Mitglied verneint.) — Ferner haben gestiftet: Mitglieder des Bremer Vereins 115 -kk. — Das haben die Herren unter sich gesammelt, da die Kassen entweder nicht in der Lage oder auch satzungsgemätz nicht berechtigt sind, Summen für diesen Zweck herzugeben. — Weiter: Provinz Brandenburg 100 -kk, Berliner Vereinigung 300 -kk — meine Herren, die besteht zu drei Vierteln aus Verlegern I (Heiterkeit) —, Königreich Sachsen 100 -kk, Ost- und Westprcußen 300 -kk, Posener Provinzialverband 100./k, Leip ziger Sortimenter-Verein 100 -kk, Mitglieder des Vereins Kas seler Sortimenter 80 -kk, Verein Königsberger Buchhändler 100 »kl, Elsaß-Lothr. Buchhändlerverein 200 -kl. Von einer gan zen Reihe von Vereinen ist uns noch geschrieben worden, daß die Hauptversammlung darüber zu befinden habe und diese erst später stattsinde. — Das sind also jetzt über 2000 -kk . (Bravo!) Hinzu kommen die zum Teil erheblichen Beiträge einzelner Kollegen. Max Röder (MUlheim/Ruhr): Meine Herren! Der Kreisvercin der Rhein.-Wests. Buchhändler gehört auch zu den Vereinen, die erst in der Hauptversammlung zu diesem Punkte eine Entschließung fasse» können. Ich möchte aber an dieser Stelle schon den Beitrag eines Mitgliedes mit 100 .kk anmcldcn. (Bravo!) Vorsitzender: Wir treten also nunmehr in die Beratung von Punkt 5 und 6 ein. Zunächst hat Herr Kriedte das Wort. Arnold Kriedte (Graudenz): Meine Herren! Wir ha ben aus dem Voranschlag ersehen, daß er sehr vorsichtig abgefaßt ist. Wir wissen ja, daß der Vorstand nur sehr schwer damit aus- kommen wird. Wenn wir die neue Vereinigung gründen, dann wollen wir sie vor allen Dingen ans feste Füße stellen, und deshalb wollen wir uns einmal überlegen, ob wir nicht noch mehr Mittel für unsere neue Organisation flüssig machen können. Wir wer den finden, daß wir manchen Vereinen angehören, von denen wir absolut nichts haben. Ich bin z. B im Rennverein und habe noch nie ein Pferd lausen lassen; ich bin im Luftschifserverein und bin noch nie mit einem Luftschiff gefahren. Man ist dabei aus geschäftlichen Rücksichten und anderen Gründen. Deshalb schlage ich vor, wir sagen einfach: für di« Gilde, die uns das Rückgrat stärken sott, geben wir 30 -kk Beitrag. Meine Herren, das ist eine runde Summe. 24 -kk — das ist nichts. (Heiterkeit.) Wenn wir 6 -kk pro Mitglied mehr zur Verfügung haben, so macht das schon etwas aus. Gerade den anderen, die später beitreten, wollen wir zeigen, daß wir mit Mut und mit Zuversicht in die neue Ver einigung hineingehen. (Bravo!) Paul Nitschmann (Berlin): Meine Herren! Auch wir hatten einen höheren Beitrag ins Auge gefaßt; wir haben aber doch gemeint, davon abstehcn zu sollen. Denn wir haben mit einer großen Reihe von kleinen Sortimenterfirmen zu rechnen, die sich uns angeschlossen haben und die nicht in der Lage sind, den hohen Beitrag zu entrichten. Wenn wir heute auch vielleicht in einer gebefreudigen Laune sind, wie Herr Kriedte soeben gezeigt hat, so ist uns damit allein nicht gedient. Es wird doch vielleicht manch kleiner Sortimenter austreten wollen oder nach einem Jahre anstretcn und sagen: das ist mir zu viel. Ter Ausschuß bittet Sie daher, es bei 24 -kk zu belassen. Wir werden vorsichtig damit Wirtschaften. Haben wir erst etwas erreicht, dann wird es um so viel leichter sein, den Beitrag zu erhöhen. Außerdem ha ben wir ja auch noch mit den Eintrittsgeldern von solchen Mit gliedern zu rechnen, die nach dem 1. Oktober hinzutreten. Ich denke, wir werden ganz gut auskommen, und bitte Sie, es bei 24 -kk bewenden zu lassen. Das ist insofern eine runde Summe, als es pro Monat 2 -kk ausmacht, die jeder aufbringen kann. Arnold Kriedte (Graudenz): Der Vorstand mutz ja natürlich am besten wissen, ob er damit auskommt. Ich meine nur, ob ein Mitglied 2 -kk oder 2 -kk 50 -s im Monat zahlt, das ist doch das Gleiche, und ich halte es für vorteilhafter, wir nehmen jetzt gleich 30 -kk, als wenn der Vorstand im nächsten Jahre er klären mutz: wir kommen damit nicht ans, und wir müsse» jetzt höher gehen. Es ist immer vorteilhafter, wenn wir ein Geschäft gründen, daß es mit einem größeren Kapital betrieben wer den kann. Bernhard Staar (Berlin): Meine Herren! Ich stimme dem Vorschläge des Herrn Nitschmann zu, daß wir zunächst nur 871