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Umschlag zu ^ I5i, Montag, den 3. Juli 1916. Zur Nahrunqsmittelknappheil T In Kurze wird erscheinen: Deutschland fletschen! Von San.-R. Dr. meö. Kersting (Aachen) zurzeit als Oberstabsarzt im Felde. 23 Seiten. Taschenformat Preis M. —.40 ord. mit 30U, M. —.28 netto und 11/10 Besonders billige P a rti e p r e i se: 100 Stück M. 25 — ord., je M. 19 — netto 500 „ je M. 22 50 ord., je M. 17.— netto 1000 „ je M. 20.— ord., je M. 15.— netto Alle Preise mit lO^H Kriegszuschlag Der gegenwärtige preußische Rriegsminister Exzellenz WilS von Hohenborn eröffnete die Sitzung des Deut schen Reichstags vom 10. April 1916 mit einer denkwürdigen Rede, aus der nur folgende Sätze hier wiederholt seien: „Ein kurzes Wort über das Durchhalten. Ich liebe dieses Wort nicht. Für das Feldheer da draußen Paßt es nicht, es paßt nicht zu unserem Können und es paßt nicht zu unserem Wollen. Es paßt nicht zu unserer ganzen Kriegsführung, es paßt nicht zu dem Vorwärtsdrängen unserer Leute. Wir wollen mehr! Wir wollen eine siegreiche Entscheidung erzwingen. Aber für daheim gilt es. Das Leer kann nur das Löchste leisten, wenn zu Lause durchgehalten wird und wenn zu Lause alles pro patria geht. And für dieses Durchhalten daheim erscheint es mir Pflicht, den Dank der Armee dem deutschen Volke auszusprechen. Die Armee weiß, daß die Leimat es schwer hat; sie weiß, daß die Minderbemittelten mit schweren Sorgen zu kämpfen haben, daß manche Lebensmittel nicht gerade in Fülle vorhanden sind, aber, das freilich kann ich hinzufügen, aushungern, dieser Lieblingsgedanke unserer freundlichen Stammesvettern, das gibt es nicht. Es ist doch tatsächlich niemals unter Kulturnationen der Kampf, der zwischen den Leeren aus zufechten ist, in so verbrecherischer Weise auf das Leben von Weib und Kind ausgedehnt worden, wie seitens Englands gegen unser Volk. Gottlob vergebens! Wir haben noch zahlreiche Hülfsmittel, und unser Wille ist auch noch zu stark, als daß die Loffnungen Englands sich verwirklichen könnten." Iu diesen zahlreichen Lülfsmitteln darf sicherlich auch das Fleischern gerechnet werden. Als am 6. April l9I5 in der Kölnischen Volkszeitung (LauptauSgabe und Kriegsausgabe) an hervor- ragender Stelle der Aufruf vr. Kerstings erschien „<kßt weniger — aber richtig", da kamen zahllose Leser dieser eindringlichen Worte erst zum Nachdenken über Essen und Kauen. Die Folge waren viele Zustimmungsschreiben, aus denen die Redaktion in späteren Nummern eine Anzahl abdruckte, die zeigten, daß die Sachs „eingeschlagen" halte. Im Frühjahr 1916 ist die Kölnische Volkszeitung noch einmal eingehend auf die Sache zurückgekommen, veranlaßt durch weitere Zuschriften aus dem Leserkreise. Alles das war Veranlassung, dem Wunsche nach Lerausgabe eines Sonderdrucks aller dieser Anregungen und Erfahrungen zu folgen. Er wird hiermit in gesichteter Auswahl und handlicher Form dem deutschen Volke vorgelegt - vermehrt um ein zusammenfassendes packendes Schlußwort aus der Feder von Oberstabsarzt l)r. Kersting. Köln, 25. Zuni 1916 Verlagsbuchhandlung