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4302 Mrl-nilaU s. d. Dlschn. SE-nd-I, Amtlicher Teil. 79, 4, April 1912. Die fortlaufenden Unterstützungen erforderten für 21 Prinzipale ^ 5 165.— 36 Gehüsten ^ 8 920.— 110 Prinzipalshinterbliebene 22 534.— 142 Gehülfenhinterbliebene ^ 27 741.— 809 ^ 64 360.— (im Vorjahr 58 478.— an 278 Personen). Einmalig kamen 1911 zur Auszahlung an 19 Prinzipale 2 477.75 132 Gehüsten .F 11 572.30 14 Prinzipalshinterbliebene ^ 2 02140 33 Gehülfenhinterbliebene 3 285.10 198 ^il 19 356.85 (im Vorjahr 18 466.65 an 179 Personen). Die Not forderte, daß die fortlaufenden Unterstützungen um nicht weniger als 31 vermehrt wurden. Solcher großen Zunahme hätten wir mit leeren Händen gegenübergestanden, wäre uns nicht der Buchhandel aus An laß des Jubiläums machtvoll zu Hilfe gekommen. Der Herr Börsenvorsteher konnte in unserer Festsitzung Gaben von fast 45 000 ^ verkünden, und der Abschluß der Sammlung ergab gar 54 506 20 H, unter ihnen 4202 an Jahres beiträgen neu eintretender Mitglieder. Wir waren also in der Lage, mit einer Vermehrung unserer Jahreseinnahmc um diese 4200 und um 2000 ^ Zinsen zu rechnen, welche Summen freilich noch immer um 600 ^ hinter der Erhöhung der Ausgaben zurückblieben. Für die Förderung, welche dem Unterstützungs-Verein bei Gelegenheit dieses Jubiläums vom Börsenverein und vom gesamten Buchhandel so wirkungsvoll entgegengebracht wurde, durften wir unserem Dank bereits im Börsenblatt und bei der Leipziger Kantateoersammlung Worte verleihen. Es sei uns aber auch bei dem heutigen Rückblick vergönnt, ihn bewegten Herzens noch einmal zum Ausdruck zu bringen. Mit Stolz blicken wir auf den neuen Beweis der nie ver siegenden Opsersreudigkeit, mit der der Deutsche Buchhandel zu seinem großen Liebeswerke steht. Unsere lausenden Einnahmen bestanden in Mitgliederbeiträgen von 2085 Prinzipalen ^ 18 412.—- „ „ „ 1542 Gehilsen „ 5 467.50 3627 den Beiträgen der 636 neuen Mitglieder, welche im diesjährigen Abschluß auf dem »Jubiläumssammtungs - Konto« verein nahmt stehen Beiträgen des Börsenvereins und anderer Vereine Zinsen aus den Kapitalien Zinsen der Stiftungen, von denen jedoch 223 ^ statutenmäßig noch nicht verwend bar waren 4 202.— 16 450.— 26 131.60 6 747.25 zusammen: 77 410.35 Erst die besonderen Geschenke im Betrage von 7059 01 ^ und eine Entnahme von 2201 ^ 93 H aus dem sogenannten eisernen Bestände des beweglichen Fonds gestalteten uns, die Unterstützungen von fast 84 000 -O und die Unkosten mit 2730 zu decken. Für die Jubiläumseingänge im Gesamtbeträge von 54 506 ^ 20 H eröffneten wir ein »Jubiläumssammlungs- Konto«, von dem wir satzungsgemäß die Gaben im Betrage von 500 und mehr Mark aus den Reservefonds übertrugen. 7000 ^ hiervon finden sich unter den dem Reservefonds zugehörigen Stiftungen als «Jubiläums-Stistung desBörsen- Vereins 1911« und 3000 ^ als Erhöhung der -Ferdinand Hirt-Stiftung«, die nunmehr mit 10 000 ^ zu Buche steht. Die restierenden 44 506 ^ 20 H verblieben dem »Jubiläums- sammlungs-Konto« zur freien Verfügung des Vorstandes. Im Laufe des Jahres durften wir sür den Reserve- Fonds ferner 9000 ^ von dem inzwischen verstorbenen Herrn Werner Große in Empfang nehmen, der damit in freundlicher Fürsorge sür unsere Arbeit die unter seinem Namen bestehende Stiftung auf 10000 brachte. Die Witwe des Herrn Hermann Loescher in Turin erfreute uns beim fünfzigjährigen Jubiläum der Firma mit einer Er innerungsgabe von 1000 und die Herren Albert Gold schmidt in Berlin und vr. Carl Geibel in Firma Duncker L Humblot in Leipzig hinterließen dem Unterstützungs-Verein Legate von 1000 und 3000 welch letzteres nach letzt williger Bestimmung ini Lause dieses Jahres zur Auszahlung ge langen wird. Durch alle diese Gaben wuchs unser Vermögen unter Berücksichtigung des Kursverlustes um 54 000 auf 872 977.01 Unser Dank gilt allen Gebern! insbesondere auch dem Börsenverein sür seine diesjährige Jahresgabe, und jenen anderen Vereinen, die unsere Arbeit durch ihre Beiträge fördern. Mit Genugtuung vernahmen wir gelegentlich unse res Jubiläums von einer Reihe von Vereinen, daß ihre Mit glieder sämtlich dem Unterstützungs Verein angehören. Die Zahl unserer Mitglieder hat bereits unabhängig vom Jubiläum mit einem Stande von 3627 erfreulicherweise die Höchstziffer früherer Jahre — »ovo 1892 waren es 3419 — wieder erreicht und überschritten. Aber trotz alledem: wir haben schon im vorigen Jahr 2300 ^ dem eisernen Bestände entnehmen müssen, und in diesem Jahre wiederum 2200 Wohl sind diese Unter bilanzen heute noch gering, aber sie sind Warnungszeichen, die uns erinnern, daß die Flut der Not im unaufhaltsamen Steigen ist, daß ihr die in die Breite gehende Ausdehnung des Buchhandels und die Schwere der Zeit jährlich neue Nahrung geben. So stehen wir aufs neue vor dem Gebot, den Freunden die Heranziehung weiterer Mitglieder ans Herz zu legen. Hier liegt ja die Aufgabe, an der jeder Helfer sein kann! Noch ist der Kreis der uns fern Ge bliebenen groß, und doch sollte es keinen Buchhändler geben, der mit verschränkten Armen zusteht, wie andere für unsere Standesinteressen aufkommen, und keinen, dem es nicht eine Freude ist, an unserem wahrhaft edlen Werke beteiligt zu sein. Schmerzlich betrauerten wir den am 21. April erfolgten frühen Heimgang des Herrn vr. Konrad Weidling, der als Mitglied des Vorstandes 11 Jahre hindurch, von 1894 bis 1905, in treuer Arbeit unseren Ausgaben seine Kräfte ge weiht hat. Doch auch an Freudentagen fehlte es nicht. Beim Kantatemahl in Leipzig war cs, daß Herr Otto Petters zum 25. Male das Wort ergriff zu seinen berühmten Kantate reden sür den Unterstützungsverein. Das Ereignis ward in der Festoersammlung zum Anlaß eines stürmischen Aus bruchs der Liebe zu diesem Kollegen, in dem der Unter stützungsverein einen Freund von warmem Herzen und fröhlichem Sinn besitzt, den er mit dem vollen Gewicht des Wortes der Besten einen zu nennen hat. Ein warmer Daniesgruß wurde ihm, wie cs nicht anders sein konnte, bei dem Kantatemahl auch von unserem Vorstande zu gerufen. Und weiter durste in diesen letzten Wochen, am 22. Februar 1912, der Senior unseres Vorstandes, Herr Max Winckelmann, auf eine fünfzigjährige Selbständigkeit zurückblicken. In dem seltenen Ehrentage sah auch der Vor stand des Unterstützungs-Vereins eine willkommene Gelegen-