Volltext Seite (XML)
696 Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. 28, 4. Februar 1892. Majestät des Kaisers eine besonders stark besuchte Versammlung des Ver eins jüngerer Buchhändler zu Straßburg statt, zumal die meisten Firmen früher geschlossen hatten. Der Vorsitzende wies in einer längeren Rede auf die Bedeutung des Tages hin; sein Hoch auf den Kaiser wurde begeistert ausgenommen. Nachdem dann 2 neue Mitglieder gewählt waren, wodurch die Mitglicder- zahl auf 12 angcwachsen war, erbat sich Herr Schl, das Wort, um, an knüpfend an die Feier des Tages, die Kollegen zu bitten, doch endlich dem Vereine einen Namen geben zu wollen. Er wies darauf hin, daß schon vor Jahresfrist ein Mitglied in der Festzcitung durch ein Gedicht denselben Wunsch angeregt hätte; so könne er sich darauf beschränken, den Namen »Rcichsland« nochmals der Versammlung als durchaus passend anzuempfchlcn. Gegründet von Altdeutschen im Jahre 1872, zähle der Verein jetzt Altdeutsche, Reichsländer und Altelsässer zu seinen Mitgliedern, die, wie nicht immer in gleichen Vereinen, fest zusammen hielten, gestützt auf die persönlichen Beziehungen der einzelnen zu ein ander. Wie das Reichsland immer und immer wieder das geeinte, frie densliebende Deutschland vergegenwärtige, so ^olle auch der Verein stets den Kollegen aus Ost und West, aus Süd und Nord, eine Heimstätte sein, in der er seine Freistunden in anregender und angenehmer Weise verbringe und dadurch mit seinen Kollegen auch über seine hiesige Zeit hinaus engere Freundschaftsbande knüpfen könne. Kein schönerer Tag könne gewählt werden zur Taufe des Vereins, als der Geburtstag des Kaisers. — Nach kurzer Beratung wurde der Vorschlag einstimmig ange nommen. Der gemeinsame Gesang des Liedes »Deutschland, Deutsch land über alles« schloß den offiziellen Teil des Abends. b. 8. Anzeigcblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. Statt Cirkulars! IS3SSI Hierdurch die ergebene Mitteilung, daß ich meine am hiesigen Platze befindliche Buchhand lung nebst Gcraer Antiquariat ohne Aktiva und Passiva an Herrn W. Slreilrootf, den Sohn des Herrn Apotheker A. Strcitwolf in Schön berg b. Kiel, verkauft habe. Zur O.-M. werden sämtliche Konten durch Remission der Disp. 1890 und der ä cond. gesandten Artikel 1891 und durch Zahlung glatt abgeschlossen, sodaß auf meinen Herrn Nachfolger nichts übertragen werden kann. Ich empfehle denselben Ihrem ferneren Wohl wollen und zeichne Hochachtend Gera, Reuß j. L. Gruft Weller. Z». Aus Vorstehendem wollen Sie ersehen, daß ich jetzt Inhaber der Firma Ernst Wetter, Buchhandlung und Gcraer Antiquariat bin. Da zur O.-M. alles remittiert wird, richte ich an Sie die ergebene Bitte, mein Unternehmen durch Gewährung von Rechnung und lieber sendung von Novitäten gütigst zu unter stützen. Der Umstand, daß ich das einzige Antiquariat hier habe, führt mir täglich Käufer in den Laden, so daß eine Geschäftsverbindung wohl von Nutzen sein wird. Herr L- Jernau hatte die Güte, meine Kommission für Leipzig weiter zu führen und wird stets einlösen können. Gera. Hochachtcnd W. Strettwolf in Fa. Ernst Wellers Buchhandlg. Zeugnisse. Herr W. Strcitwolf aus Schönberg i. H. ist seit Ostern 1883 in meinem Geschäfte thätig, um den Buchhandel zu erlernen. Zu Ostern d. I. hat er seine Lehre bestanden und verläßt mein Geschäft, um durch Annahme einer Gehilfen- stelle seine Kenntnisse zu vermehren. Ich gebe ihm hiermit das Zeugnis, daß er stets mit Lust und Liebe zum Berufe in meinem Geschäfte arbeitete und nach Kräften bemüht war, durch Erfüllung seiner Obliegenheiten meine Zufrieden heit zu erreichen. Mit dem regsten Gcschäfts- cifer verband er Fleiß, Treue und Ehrlichkeit. Meine besten Wünsche begleiten ihn auf seinem ferneren Lebenswege. Lübeck, d. 1. Januar 1885. R. Quitzow. Herr W. Streit Wolf aus Schönberg i/H. war in meinem Geschäfte vom 1. März 1888 als Gehilfe thätig. Er verläßt mich auf eignen Wunsch, da sein Gesundheitszustand eine längere Erholung erfordert. Ich kann ihm das Zeugnis eines fleißigen und pünktlichen jungen Mannes ausstellen, der von regem Geschäftsinteresse beseelt war, und wünsche ihm von ganzem Herzen, daß seine Anlagen den Wirkungskreis erreichen mögen, den sic verdienen. Liegnitz, den 1. Juni 1889. Ewald Scholz. Herr W. Streitwolf aus Schönberg i/H. ist mir während seiner Thätigkeit in meinem Geschäft ein zu lieber Mitarbeiter gewesen, als daß ich seiner Bitte, ihn den Herren Kollegen bei seinem Eintritt in unseren Kreis zu empfehlen, nicht gerne nachkämc. Er besitzt einen freudigen, aufrichtigen Charakter und beweist stets ein auf richtiges Streben. Bei den pekuniären Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen, kann deshalb eine Geschäftsverbindung mit ihm nur von gutem Erfolg sein. Liegnitz, Januar 1892. Ewald Scholz. f5352j 8tettio, im Januar 1892. ?. ?. kleine Domstrg.88« 80. 6, Lueb-, Lunst- u. Antiquariat« - OanälunA Oie Herren l^oöchmar, Oeiprix, und Tl/aa: Losch, 8tettiv, baden sieb bereit erklärt. 2eU§Ll886. 8tettiu, den 9. Llärr 1889. war vom 22. ^a^U8t 1889 bis 31. Oktober Ztuttxart, 31. LILrr 1890.