^ 92, 22. April 1912. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4987 Axel Zuncker Verlag Berlin W.: Kurfürstendamm 210. Da er sich in beiden schließlich getäuscht sieht, weiß er Marianne mit ihrem Schein leben gerichtlich zu belasten. Alles wendet sich von ihr ab; es wird ihr der Prozeß ge macht, den sie zu verlieren scheint — bis ein geschickter Rechtsanwalt und der Backfisch mit seinem jungen Gatten, einem verschwärmten jungen Studenten aus besten Kreisen, den Marianne an sich gezogen hatte und der zu ihr in einem rührenden Verhältnis knaben hafter Liebe und Verehrung steht, der auf Fröderer einen ehrlichen Angriff gewagt chnd darum geflohen war — als Entlastungszeugen Marianne befreien und Fröderer ins Zucht haus bringen. Marianne selbst aber verläßt die lange Untersuchungshaft als Braut ihres Ver teidigers und als gefeierte Verfasserin dieser Memoiren: sie werden mit ihrem reichen, spannenden, pikanten Stoff und mit ihrer tiefen Moral das Buch des Frühlings sein und den Namen Oskar Baums, des blinden Prager Dichters, der mit seinem ersten Roman „Das Leben im Dunkeln" große Hoffnungen erweckte, in weite Kreise bringen! Dieser Roman dürfte sich in hervorragender Weise für Bahnhofs buchhandlungen und Buchhandlungen mit Fremdenverkehr eignen! <Z) Gleichzeitig versenden wir in neuer Auflage: Oskar Baum, Das Leben im Dunkeln Roman. Preis geh. M. 5.— ord., M. 3.35 bar, geb. M. 6.50 ord., M. 4.35 bar. Zur Probe: broschiert und gebunden 40°/g und 7/6 Aus den durchweg glänzenden Besprechungen dieses Buches erwähnen wir in Kürze: Neue Freie Presse: Es ist der erste moderne Denker und Dichter unter den Blinden. Sein Roman „Das Leben im Dunkeln" ist ihm meisterhaft gelungen und wird in der Reihe der großen Entwickelungsromane seinen Platz finden. Ich habe selten ein spannenderes, ein ergreifenderes, ein in allen Details interessanteres Buch gelesen, als diese Geschichte des jungen Friede, der als Blinder ein innerlich großer und reicher Mensch wurde. Berliner Tageblatt: Ein wunderbares Buch, überraschend und beglückend zugleich! Überhaupt, man kommt bet der Lektüre des Buches aus dem Staunen kaum heraus und die Stunden, die ich in seiner Gesellschaft zuge bracht habe, werde ich nicht wieder vergessen können. Eine neue Welt tat sich mir auf. Die Zeit: ... Ich kann ruhig behaupten: Kein Prosawerk der letzten Jahre war so dicht wie dieses, so frei von leeren Zeilen.