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Sonnabend, den 3. April 1999. Umschlag zu ^ 77. IS. Miliz 1SM — Nr >22 untonchreibc ich gern den Schiustintz auf S. 112: ..Ungerecht wäre es. die kriegerischen Verdienste dcS dcutichen 'Adels nn> Sinnt tn>d Nnticm zu Icngnen. EL gebührt ilm, durum nnch in der Gegenwart ei» ehrenvoller Platz in, dentschcn Heere" — möchte indes hinzugcsttgt leben t „ebenso aber dem Bürger- irande. der eS selbst heute noch schwerer Hot sich durchzusetzen, und beiden nur dann, wenn iie tüchtig sind."-— Im übrigen enthält dieser Unterabschnitt manche? Unzutreffende, woraus ich hier aber nicht eingehcn will. Die Ausstattung mit Karten und Abbil dungen ist im ganzen als gut zu bezeichnen. Die Mille" und vollendete Aussührung des BildjchnmckeS der grasten deutschen Konversationslexika ist begreif licherweise nicht erreicht worden. Das wird vor läufig auch dann kaum zu ermöglichen sein, wenn der Verlag für die solgcnden Bände noch einen Fortschritt erstrebt, was zu emvschlcn ist. Besonders sind Klarheit und völlige Deutlichkeit aller Korten erwünscht. tBgl. die dem Bande bcigesngtc ..Eisenbahnkarte der Kriegsschauplätze von Mittel- ruropa".) . . . Doch genug der Kritik! Dir glänzenden Vorzwge des Werkes müssen jedermann in die Angen fallen und find bestimmend für seinen Wert, ijich Halts eS für selbstverständlich, das; das v. Mensche „Handbuch" iür jedes Osfizierkasino der Armee und jede OffizierSmessc der Marine angetanst wird. Auch der bemittelte einzelne Lsfizier wird es zu erwerben trachten, »in so lieber, als er im Besitz dieses Werkes tatsächlich die Beschauung zahlreicher Sonderwerke entbehren kann. Mit Ungeduld wird man dem Erscheinen der folgenden Bande entgegen setzen. L itzma n n. Lriefe eines Sckulmannes an eine sVIuttcr. Ter Untertitel, d«> der Verfasser von „Unserer Ruth Lernjahre". Hugo Grüder, seinem neuesten Buch „Zeitiges und Streitiges"') gegeben hat. be ruht natürlich, wie man bei der Lektüre sehr bald feftltcllcn kann, ans einer Fiktion. Jedenfalls ist ober an das gewichtige und cinflustreiche Forum der Mütter gedacht, wenn hier in-zwangloser Art über Schule »nd Hans, über Turn-, Spiel- und Tanzstunden, über dis Tochter des HauieS. die An stellung als Lehrerin, männliche Lehrkräfte. Ent schuldigungen. Ubcrbürdung und über noch recht Viels andere Dinge gesprochen wird, die überall, wo es ..höhere Töchter" im Hanse gibt, brennendste Tagee-sragen sind oder wenigstens sein solllcu. — be sonders seit die „Neuordnung" de- höheren Mädchen- ichulwcscnS als gesetzgeberische Maßnahme Wirklichkeit geworden ist. beziehungsweise als praktische Reform in allernächster Zeit dies zu werden sich anschickt. Der leichte KonversatioitLto». in dem diese EssanS gehalten sind, darf hier als besonderer Vorzug gerühmt werden. Sp kommi man an sein Publikum auch -tatsächlich heran: denn dies dars nach seiner Eigenart fordern, daß man mit ihm anschaulich spricht und ihm nicht pädagogische Abstraktionen vor setzt. deren geistige Verdauung eine mühselige und umständliche Arbeit bedeutet. Man hört in de» vor liegenden „Briefen" stets den erfahrenen Direktor in seiner Sprechstunde. — die Viktorin-Liiisen-Schnlc in Wilmersdorf ist bekanntlich das Feld seiner Tätigkeit, — er weist, worüber die Mutter gern Anfkläiung bekommen möchten, weist auch, was sie nicht gern hören, und es ist erfreulich, das; er ihnen auch darüber einiges sagt. Es liegt in der Natur der Jache, dast der Stofs nicht immer in shslematischcr Aiiordnung an den Leser herangcbracht wird l aber danach hat dieser auch kein Bedürfnis, er sucht und findet hier „nuterhaltcnde Belehrung" und wird sich dadurch vielleicht eher angeregt suhlen, einzelnen Problemen gelegentlich schärfer ans Len Leib zu rucken, als weil» er iu strengere geistige Zucht genommen würde. DcrschiedeneFragcn von fundamen taler Bedeutung sür Schule und Leben sind blost gestreift — z. B. das inhaltsschwere Kapitel „weibliche Leitung!" - aber man erfährt doch, ans welchen, Ge sichtswinkel die Dinge hüben und drüben betrachtet loerden. GruberL Buch wird gewiß auch dazu beitrage», dast malt sich iu weiteren Kreisen mit den Fragen des weiblichen höheren BildnngSwelenS eingehender be- schästigt, und damit hat cs einen guten Zweck er- füllt. Besteht doch nicht der geringste Gewinn der Ncnordnung des höheren MädchenschnlwesenL in Prcnsten eben darin, dast hierdurch alle Beteiligten — das ist füglich in weiterer Wirkung das ganze deutsche Volk — eine starke Anregung dazu er- hielten, über diese im eminentesten Sinn nationale Frage eindringlicher nachzudenkcm Die A Dr. Hugo Grub er, „Zeitiges »nd Ltreniges. Briefs eines Schulmannes au eine Mutter." Leirzig, Lurrsche Buchhandlung, 1SM. tLügllcke Nuncksek.ru am 1. April dieses Jahres entsetzende Durchführung der Reform wird zu jener nutzbringenden Tätigkeit glücklicherweise immer erneuten Anlast gebest) L, K o r o d i. riterarilkbe Neuigkeiten. Im Verlag von Fr. Wilh Grunow in L e i p z i g soll im Herbsi dieses Jahres eine Neuauflage deö bekannten Buches von P a u l Eudcl über Fäls ch c r l ü n sl e er- und wie man sich vor ihnen schützen kann. Bei dem Nus» blühen dc4 SamuielcifeiS in Deutschland und Österreich wird diese neue Bearbeitung des Buches. die eS vor allem zum prak.'ischcn Gebrauch als Nachschlagebuch stempeln will, sicher mir Freuden begrübt werden. ES ist noch lein Jahrzehnt vergangen, und selbst unser nach langer, sorgfältigster Beratung zustande gekommenes Bürger liches Gesetzbuch war der Abänderung bedürftig geworden. ES sollen die Personen, welche Tiere l »i r ihren Beruf halten, nicht mehr hasten, wenn ste ihre Unschuld an dem von dem Tiere ungerichteten Schaden Nachweisen. einer Mitgliederliste erlassen. eS genügt die Angabe der Zahl der Vereins-Mitglieder. Und schließlich sind die Din'crenzgcschäfte wieder zugelafscn worden. Diese Änderungen Hot das Jahr 1908 gebracht, und man bedarf deshalb einer neuen, berichtigten Aus gabe des Bürgerlichen Gesetzbuches. Eine Brandts lVerlag. Schulze u. Co., Gr.-Lichtcrfelde) die auch zugleich einen Formu lar - Anhang für solche Rechtsgeschäfte gibt, die ohne Notar gültig gemacht werden tonnen. AuS der reichen Fülle wissenschaftlich wertvoller Vor träge. die auf den» Internationalen Historiker-Kongreß im Marie Conrad - Ramlo . die bekannte Münchener Hofschauspielerin und Gattin Michael Georg Conrads, ver öffentlicht demnächst ein Buch „Vierzig Jahre am Münchener Hostheatcr" mit dem Motto: „Ein Büchlein ohne Furcht und Haß geschrieben". Frau Conrad- Ramlo har in den Jahren 1890—97 eine große Anzahl von Novellen und Romanen geschrieben, seit dieser Zeit aber nichts mehr erscheinen lassen. In dem Verlag der Concordio. Deutsche Ver lags-Anstalt. Hcrm. Ehboll. Berlin IV. 30. erscheinen demnächst einige neue Werke bekannter Schriftsteller. Georg Engel bi-tet mit dem humoristischen Bande „Der verbotene Rausch" eine neue Note seines Schaffens: Paul Lindau erscheint mit der Erzählung „Der Held des Tagcö". mit einer kleinen Samm lung „Der Vetter auS Köln" Rudolf PrcSbcr und mit den Erzählungen »Die zwölfte Stunde" Rudolf Stratz. Ferner zeigt der Verlag das Erscheinen eines neuen Romano von Mite K r e mn itz «I st das — daS Leben? " und die zweite Auslage des vor einigen Wochen erschienenen Romans »Siehe, cS beginnl zu tagen" von El - Correi an. Von Zeitschriften. Der Äevlcr-Bund gibt unter dem Titel „Unsere Welt". Illustrierte Monatsschrift zur Forderung der NaturerkenntniS iN a 1 u r w i s s e n s ch a f t l i ll, e r Verlag. Godesberg) eine neue volkstümliche naturwissenschaftliche Zeitschrift heran-. Sie ist reich illustriert, kostet aber trotzdem vierteljährlich nur 1.20M. Mitglieder des Kcplcr- Bur.deö erhalten die Zeitschrift unentgeltlich. ' Dem ersten deutschen Jugend-GerichtStage. der in diesen Tagen in Berlin Zusammentritt. ist das eben auögcgebene dritte Hcfr der Zeitschrift für Jugendwohl sah r t «Verlag D. G. Teubner in Leipzig) gewidmet. In verschiedenen sehr lesenswerten Aufsätzen plastischer Juristen werden die wichtigsten Fragen der JugendgerichtS- barkeit erörtert. Der Verlag stellt ein Probeheft gern zur Verfügung. In ihren 6. Jahrgang eingetrcten ist die Monatsschrift „Kunstgarten", die sich mit sozialer Kunsipslegc und Anregungen sür den Zeichenunterricht und das Fachschul wesen beschäftigt. lVerlag Max Rockenstc in, Berlin ^V. 11). Die Zeitschrift steht auf dem Boden der modernen Zeichen- reform und wendet sich vor allem cm die Lehrcrwelt. um dieser nützliche Fingerzeige verschiedenster Art zu geben. Der Preis dcS HeftcS beträgt 60 Pf. Tie neueste Nummer der „Illustrierten Zeiirrng" (Le,PWg. Verlag I. I. Weber; Preis deS Emzelhestes 1 M. vierteljährlich 8 M.) bringt r:. ü. eiNeu jAtsiratfv «ich ausaesialteicn Beitrag über Le» bekanmeu Münchener .Mestlre MüLfnUiw.; Pasw. Zweite Beilage — Seite 2 VomlZückentitck -ltle d-t rms ekngegcmqenen Wen- werden in diesem Teile auf- gkiülnt.^ Lrscmocre Beiprechung erfolgt nach unserem Ermessen. Umständen statt. Meß CIS Reiseführer: Ägypten. Unter- und Oberäghpten. Obcrnubicn und Sudan. 5. Auflage. Leipzig, Verlag des Bibliographischen Instituts. 9 M. K önig Otto. Drama von Herrn Roquette. 2.50 M. — D. ic Liebe in Richard WagnerS Musik- dramen. Von O v. Kraft. IM. — Neues und Altes in neuem Gewand. Von Karl Bertram. 2 M. — Jahreszeiten. Skizzen von W. Gccrt. 2 M. Leipzig-Gohlis, Bruno Volger. Rheinische HauSbüchcrei: DaS Höse- recht. Von I. I. David. — Geschichten auS Franken. Von H. Nordhcim. *Je 50, geb. 75 Pst Wiesbaden, Emil Behrend. Adolf HuberS Gesammelte Werke. HcranS- gegeberi von M. R. v. Stern. Leipzig. Ä. v. Stern. H a u s t e l e g r a p h en - und Telephon-An lagen. Anleitung von Dr. Zwiesele. Ravensburg. Otto Maier. Forschungsreise S. M. T. „Planet" 1906/07. Hcrauügcgeben vom Reichs-Marineaurt. 5 Baude. ?5 M. Berlin. Karl SiegiSmund. LiedcrauS M i? o. Von C. F. Tamm h Palacio. Leipzig. A v. Stern. Der Pessimismus in der amerikanischen Literatur. Von Karl Knorzz Wien. Verlag Lumen. IM. Dill, tun gen. Von Margarete Zipfe. Schöneberg. Rudolf Gcnll. Die Herkunft des JckS nach dem GIeichung-5- schlussc für die Trennung der Form vom Inhalt. Von F. Gimlcr. Lissa. Oskar Eulitz. 50 Pf. Wer ist unser Gotr? Eine natürliche Erklärung von E. I. Torr Berlin, Hermann Walther. 1 M. Zur Verständigung über die Reichs- fi nanzreform. Von Reg. - Not Bernauer. Berlin, Rcimar Hobbing. 1 M. Zopf und Schwert. Lustspiel von Karl Griykow — Einer muß heiraten. Lustspiel von A. Wilhelms. — Narciß. Trauerspiel von A. E. Brachvllgcl. Je 20 Pf. Leipzig. PH. Rcclam. Siehe. cs beginnt zu tagen. Roman von El-Corrci. Berlin. Eoucordia 4 M. gcb. 5 M Musikgeschichte leir Beginn deS 19. Jahr hunderts. Von Dr. Karl GrunSky. 2 Teile. Je 80 Pf. Leipzig. G. I. Göschen. Vater und Sohn (Gottfried und Theodor Körner). Die Geschichte eines HcimS von Cecilie Baath Holmbcrg. Deutsch von G. Hamdorff. Dresden. Ztarl Rechner. Richtlinien einer Reich Sfinanzreform. Von Dr. Adolf Günther. München. T. Schweitzer. AuS einer neuen Literatur. Australisches, ge sammelt und bearbeitet von Stefan v. Kotze. Berlin, F. Fontone u. Co. 6 M. Vom Welträtsel Mensch Eine populäre Studie von Tr. Ser.cwec. 1,50 M. — Unseren Söhnen Worte der Aufklärung. Von demselben. 80 Pf. Stuttgart. — Max Kielmann. Die Lösung des LebenSrätsclS. Von Dr. Emil König. 2 M., gev. 3 M. Ebenda. Die Übervölkerung Deutschlands und ihre Bekämpfung. Von Dr. Goldstcin. München, Ernst Reinhardt 2.50 M .Bauerngesch schien. Von Gustav Wied. Stuttgart, Axel Junller. 3.50 M. Wak ist Christentum? Ein Mahnruf und Programm von Dr. Gustav Kühner. Leipzig, I. L. Hinrich. 6 M.. geb. 7 M. Ovila. Episode aus dem Herero-Land von Orla Holm. Dresden. Karl Rechner Frankfurter Wirtschoftöbericht für das Jahr 1908, erstattet von der Handelskammer zu Frankfurt a. M Selbstverlag Iagd -. Forst - und Bogelschutz im Könlg - reich Preu ß e n. Von Dr. Puschmann. Gießen, Emil Roth. 2 M.. geb. 3 M. INustrierteS Landwir tf'ch a s t S l c x i k o n. Vollständig in 20 Lieferungen zu je IM. Mit 1100Text abbildungen. Berlin. Paul Parcy. Die katholische Beurteilung dS Auf- klärungSzeitalterS. Von Prof. Dr. S. Merkte. Berlin, .ökirl EurtiuS. 2 M. Grundsätze des fran-ösischcn Kolonial- rellms. Von Dr. Jerusalem. Berlin. I. Gnltentag. Urmensch. Welt und Gott. Von Pros. Dr. Karl Vetü. Gr.-Llchterfelde, Edwin Runge. 1.:50 M. Johann Calvin. Von G. Sodenr. — Geschichte der deutschen Lyrik seit Claudius. Von H. Spiero. — Die Geschlechtskrankheiten. Von Prof. Dr. Sckumburg. — Korallen und andere g e st e i n S b i lde n d c Tiere. Von W. May. Je 1 M.. geb. 1.25 M. Leipzig. B. G. Teubnck. Ä a p o l e o n - B ri c f c. herausgegeben von Dr. Hans LandSbcrg. Berlin. Pan-Verlag. 4 M.. gcb. 4.50 M. Die deutschen Befreiungskriege. Deutsch lands Geschichte von 1806—1815. Von Hermann Müller- Bohn. Mit Bildcrschmuck. 2 Bände. Berlin. Verlag Paul Kittel. Fechncr als Religionsphilosoph. Von Dr. Hochscld. Potsdam, Benneß u. Hacbfcld. 2.50 M. I n str u m e n 1 e n l e h r e. Von Franz Mcyerhosf. 2 Bände. Je 80 Pf. Leipzig. G. I. Göschen. Der Patrouillcnsührer der Infanterie. Von Hauptmann Voedtke 40 Pf. Der Felddicnst der K a v a l l e r i e. Von General' major Frhr. v. Fritsch. Berlin, Vossische Buchhandlung. 3 M-, gcb. 3.50 M. Die katholische Carita-5 undihrcGeguer. Bon Pros. Dr. Franz Lckmrrb. M'-Glah^ch, Volks.wre'? i'r.rl-g. 2.L0 8^