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291, 15. Dezember 1888. Amtlicher Teil. 6459 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum erstcnmale angckündigt sind. !N. v. Dcckcr'S «crlaa, «i. Schröck, «imiiillchcr HosbuchhänSlcr i» Brrli» «7048 Justiz-Ministerialblatt für die Preuß. Ge setzgebung und Rechtspflege, herausg, ini Bureau des Justizministeriums. 5l. Jahrg. »vuar» Hiilzcl in Wie». «7048 Meteorologische Zeitschrift. Jahrg. 1889 Hermai», Locschcr «erlag in Turin. »7047 Hovells insäits <ii liiovaiiiii 8«>vnmbi psr eura äi koäolko Houisr. tliiblio- tsoa cii losti insäiti o rari Lä. IV.) »riist Meitzner in Leipzig- «704« Schmiedel, Hans, Vaganten-Lieder. L- v K-, Für meine Enkel. »rnst Meißner in Leipzig ferner: Wild-Qucisncr, Rob.. Ihr Ideal. Vcritas, Die Hausbesitzersrage. A. W. Sijthoss in Lelven. «7044 Hoinorl liiiuii» Oarmina eum appsratu eritieo sä. 1. van 1>ssuveu st dl. L. ltlsnäss da 6osta. kars posterior. Nichtamtlicher Teil. Ter Vorstand des Vereins der Buchhändler zn Leipzig an den Vorstand des Börseuvereins. Auf Veranlassung des Börsenvereius-Vorstandes Liebt die Redaktion nachstehend Kenntnis von dein Wortlaut des Briefes, durch welchen der Verein der Buchhändler zu Leipzig seinen Be schluß vom 3. d. M. (vergl. B.-Bl. Nr. 281 n. 282) bekannt gegeben hat. Der desfallsige Beschluß des Börsenvereius-Vorstandes und der Wortlaut seiner Antwort wird durch eine »Bekanntmachung« in der folgenden Nummer des Börsenblattes zur Kenntnis der Vereins-Mitglieder gelangen. Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus, den 5. Dezember 1888. An den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Die geschätzte Zuschrift des Vorstandes des Börsenvereins vom 22. November d. I. kennte der Unterzeichnete Vorstand nicht aus eigener Machtvollkommenheit beantworten; es lag viel mehr die Notwendigkeit vor, die Hauptversammlung des Vereines der Buchhändler z» Leipzig zwecks Beschlußfassung über die er betene Antwort zu berufen. Die am 3. Dezember stattgehabte Hauptversammlung, über deren Verhandlungen das Börsenblatt vom 5. Dezember näher berichten wird, hat den untenstehenden und bereits im Börsen- blatte vom 4. Dezember abgcdruckten Beschluß*) gefaßt. Die Sachlage ist für den Leipziger Buchhandel eine äußerst schwierige; zu unserer Genugthuung hat aber der Verein be schlossen, einen ernsthaften Versuch zu machen und in Bezug aus Ausrechterhaltung des niedrigen Rabattsatzes in Leipzig bis an die Grenzen der Möglichkeit zn gehen. Grundbedingung für das Festhalten dieses niedrigen Diskonts von 5°/, ist freilich, daß so rasch als möglich die bündigste Gewähr gegen alle unberechtigten Uebergrifse der Berliner Konkurrenz nach Leipzig gegeben werde. Zur lebhaftesten Ueberraschung erhielt die Hauptversammlung durch ein Mitglied des Börsenvereins-Vorstandes davon Kenntnis, *> Die außerordentliche Hauptversammlung des Vereins der Buch händler zu Leipzig am 3. Dezember 1888 erklärt: I. Obgleich der Vorstand des Börseuvereins der Deutschen Buchhändler für den Berliner Lokalverkehr einen Diskont bis zu IO°/y bei Biichcrvcikäufen übergangswcise genehmigt hat, ist der Leipziger Verein im Interesse des deutschen Gesamtbuchhandels bereit, an seinem früheren Beschlüsse, nur einen Diskont bis zu 5° >, zu gestatten, festzuhallen, sofern der Vorstand des Börsen vereins dem Leipziger Verein die bündigste Gewähr gegen alle Uebergrifse der Berliner Konkurrenz nach Leipzig zu bieten und die Mitglieder des Leipziger Vereins gegen die ihnen daraus entstehen den Nachteile zu schützen bereit und imstande ist. II. Vermag der Vorstand des Börsenvereins bis zum 3l. Dezember d. I. diese Gewähr und diesen Schutz in einer dem Leipziger Verein genügenden Form nicht zu leisten, so beschließt sie, unter Aufhebung des betreffenden Beschlusses vom 11. Juli d. I. den Mitgliedern des Vereins vom 1. Januar n. I. an bei Verkäufen von Büchern innerhalb des Gebiets des Leipziger Vereins die Gewährung eines Diskonts bis zu 10"/„ zu gestatten. daß das Machtmittel des Vereinsausschnsses noch gar nicht zur Anwendung gekommen sei. Der Vorstand des Börsenvereins, welcher der Vereinigung der Berliner Börsenvereins - Mitglieder eine weitgehende Zusage gemacht hat, wird voraussichtlich darüber Klarheit haben, ob er hierdurch die volle Geneigtheit des Berliner Buchhandels, nun mehr die ihm reichlich bemessenen Grenzen cinzuhalten, gewonnen hat, und namentlich ob er für d e Durchführung der gegenwärtig genehmigten Rabattbestimmungcn von 10°/, im Berliner Lokal verkehr und von 5°/, im übrige» Deutschland auf die kräftige Unterstützung der Verleger, namentlich auch der Berliner Verleger, rechnen kann. Wir bitten, da es die ernsthafteste Absicht des Vereins ist, bis an die äußerste Grenze der Möglichkeit mit Unterstützung der Bestrebungen des Börsenvereins zu gehen, darum, daß uns volle Klarheit über den Stand der Rabattsrage, sowie über die ge planten Maßnahmen des verehrten Vorstandes gegeben werde. Da bei der Wichtigkeit der Sache wohl eine besondere Vorstands- sitzuug zu gewärtigen sein dürste, würde der mitunterzeichuete Vercinsvorsitzende aus Wunsch gern bereit sein, einer " Ichen beizuwohnen, um Aufklärungen zu geben und zu erb ten und daraus hinzuwirken, daß es dem Vereine der Buchha 'dler ,» Leipzig ermöglicht werde, unter Verzicht auf die Aufhebung des Beschlusses voin 11. Juli de» ersten Teil des Beschlusses vom 3. Dezember dauernd durchzuführen. Wie es nicht die Absicht der Hauptversammlung war, Un möglichkeiten vom Börsenvereins-Vorstande zu fordern, so kann sich anderseits der Leipziger Verein auch nicht bloß mit wohlge meinten Absichten des Vorstandes begnügen. Wohl ist uns be kannt, daß der Vorstand nicht wesentlich mehr Mittel besitzt als die, welche ihm die Bereitwilligkeit seiner Mitglieder zur Ver fügung stellt; aber die sofortige Entfaltung aller Machtmittel und der Ausruf aller Börsenvereius-Mitglieder zur Pflicht erscheint notwendig, wenn der Leipziger Verein in seiner gefährdeten Stellung beim Kamps für den niedrigen Diskontsatz geschützt und damit die ganze Bewegung, welche de» wesentlichen Inhalt des öffentlichen Buchhändlerlebens und damit des Börsenvereins ans macht, nicht in ihr Gegenteil Umschlagen soll. Mag es den gemeinsamen Bemühungen des Börsenvereins und des Leipziger Vereins gelingen, die Grenze von 5"/, mit der einen derzeitigen Ausnahme des Berliner Platzes aufrecht zu erhalten. Sollte es nicht gelingen, dafür rechtzeitig genügende Gewähr zu erhalten, so müßten wir freilich zur Ausführung des zweiten Teiles des Beschlusses vom 3. Dezember schreiten, wenn auch mit dem Gefühle, das Möglichste zur Verhütung weiterer Folgen des unheilvollen Berliner Beschlusses versucht zu haben. In größter Hochachtung ergeben Der Vorstand des verrins der Vuchhäiidlor M Leipzig. vr. Eduard Brockhaus, Or. Oscar v. Hase, Vorsitzender. Schriftführer. 876»