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Budißin, dtir 4. August 1760. ^onnen Sie sichs wohl einbi'lden, daß ich Ihnen schon wiederum ei ne von Feuerkandelnde Nachricht zuferligcn muß, nicht etwan von einem bereits geschehenen Brande, sondernjvon noch bis diese Stun de brennenden Zorn. Feuer, von einer schon wiederum hier in Bautzen entstan denen Schaden - Feuer. Es ist wahr, unsere vorige Feuerstätte sind noch nicht «inmahl kallt geworden, Lauban raucht noch, dessen Asche astrhet noch, und siehe da unser armes, unser vorhin so hart mit Krieges, Vötckern bedräng tes Bautzen brennt schon wieder, binnen Verlaus 61. Zagen zwever völliger Monathe entstehen in einer so mäßigen Landschassk als unser Maragranhum Oberlausitz Z. so beträchtlich n Schaden,Feuer. 2das will aus unsern Va terlands werden ? Ein Adama? Ein Zeboim? kurtz ein Tabecra! Dnck zur Sache: Wir fassen in unser inwendigen Stadt in guter Ruhe, und genossen nmer Taffe Tbee und Coffee; es war vhngesehr früh Haid 8. Uhr, so entstand ein gehliger Lermen, die Sturm-Glocke erschreckte unS, das Geschrey kam, die Gcrbergaffe brennt, es ist bev ein-n llohgerber, Nadmei.s Marlin, auskvmmcn; wie aber? das mag dahin gestellt seyn. Hilf ewiger GOrr! was soll man anfangen? GOtl ist sreylich wohl im Spiele. Aber, wer kan uns überreizen, ob als zü-Dligen» der Vater, oder als ein rächender Richter? O baß doch noch bey dem ceiien bleiben, und. GOtt die Feuerruihe wieder beyseite legen woll e, da »ns daSKrieges-Schwe'dt 10 schon guung ängiliger. Es har aber diejes Feuer binnen vhngesehrStunden von bald 8 Uhr bis in die >>te Sru„- d« auf die ;o. Häuser verzehret, nehmlich die gantze Gacbcr-Gasse und ocn logcnannien Ta-chen- derg, und hat endlich da wieder aufgehört, wo es das vorige mahl ohngefehr aiigewngen, nehm- lich auf dem wendischen Stadt-Grabe», dichte hinter der Sonne». Das lg-limste dab,y war, daß zugleich Jahrmarkt, welcher nicht allein damit gänklich lurdiret, sondern auch viele Aus wärtige in äuscrste Verlegenheit gesetzt worden, ;u dem kam noch die besondre Bewegung derer gegen einander agirende» Krieges - Hee e. GOtt stehe uns ferner bcz> s Als etwas beträchtliches kan hieben unanqemercket nicht lasse», daß bereits im Julio an de nen Kirchrhüren unserer Haupt-Kirche, vo» Thüre zu T»ürc mir Kreiden angeschriebei, gefun den wvrdin, folgende Ausdrücke: ,re Beter fleißig: -te Vertrauet GOtt: ;te Bauet nicht: 4te GOtt wird die Stadt q he msuchen: ;te im Monar» Augusto. Wenn nun gleich die Begebenheit jemand w wie jene zu Königs BelsarerS Zeiten, vor einen Fin ger GOrteS «»sehen wollte, gcsenr auch, daß ein boshafte, Mensch, daS Werckzeug dazu gewe sen; so sehe nicht, ob man es vor eine Phantasterei) oder ivnst wer weiß vor was auÄezen wollte: Jedoch wir lebe» in deuen jcuigen Tugen, in welchen der Fürst dieser Welt gar sonderlich sein Weck bar in dem» Kindern des Unglaubeiis. Ich schlüsse und seuffze nur noch nut einem bereits in GOtt ruhenden Schulniamie nach dem Hertzen GOrteS, M. G. H. Ach GOtt bekehre uns g-vsse Sünder rr. und verklebe N. N. Unsere Fremden» welche ihrer Verrichtungen halben nicht länger verweilen konnten, rechten rnter viele, D-stürzu»g von hier ab, ein i-der seine Straffe, und wünschten, daß wen» sie künftig wieder einmabl einzeln oder sämmrlich hie ciiitreffe» s Uten, daß ihnen derHerrWirrh e-ftculich- rre Zeitung- n zuferligen, und he sich auf eine vergnügtere Weise mit einander abruchiren könn te,,.' Tamm». So viel habe vor dieSmahl in Eil geiammlet, meine» Herr», damit zu willfahre», hat Er Gelegenheit v,ese Affairen weiter .ekaniit zu machen, ta» ichs wohl geschehen lass,», inzmittest bi» u„d verharre re. Eh. S S Ä-