Robert, nachdem ihre Genesung erfolgt war, auf allen nahe gelegenen Gebirgen umher, die das Dorf umschlossen, so daß er oftmals erst mit dem anbrechenden Morgen nach Hause zurückkehrte. Durch diese nächtlichen Wanderungen suchte er seinem gepreßten Herzen Luft zu machen, allein sie begründeten ihren Einfluß auf sein ganzes künftiges Leben. Eines Abends saß er in ernste Betrachtungen vertieft auf einer Felsenklippe, düster überschaute sein Auge die Gegend, die im blassen Monden- licht vor ihm lag. Plötzlich vernahm er ein Ge räusch im nahen Gebüsch. Er wurde aufmerk, sam und gewahrte in einiger Entfernung zwei Hirsche, die sorglos-sicher im hohen Grase wei deten. Pfeilgeschwind aber entflohen sie, als sie ihn merkten, aber ein unwandelbarer Entschluß hatte sich schnell in seiner Seele befestigt. Des andern Morgens nahm er seine vom Rost zerfressene Jagdflinte und reinigte sie. Die stille Emsigkeit, mit welcher er dies Geschäft be trieb, erregte bald die Aufmersamkeit der Mutter. Sie ahnete nichts Gutes, darum bat sie ihn dringend, ihr über sein geheimnißvolles Benehmen Aufschluß zu geben. Es war jedoch nicht sein Wille, sie jetzt schon zur Vertrauten seines Vor. satzcs zu machen, daher waren seine Antworten nur einsylbig. Der Tag neigte sich allmählig, und sein Herz fing gewaltig zu klopfen an, als