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65. 20. März 190V. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. B«hhandel. 3447 beg,rb. v. LI. ^rnolä. 1 — Vorspisl »?g.r8ikLl« f. kits, erlsielitert v. ^.. Lleiupaul. 1 — Oie WLlIrürg. 8s1sot.ioo (Irio) f. V., Voello u. kkts Lrr. v. kr8S. ks.rt. u. 8t- Sr. 8". 3 ^ 80 o) n. OrS. Ollrd. u. 8t. Sr. 8". 2 ^ 60 ^ n. OrS. ?art. u. 8t. 8°. 3 20 ->) v. ?. l'onSsr in LölQ. Oart. u. 8t. 8". 80 c). LunSrrrt. 8". 80 61i. I^o>votll^. 1 ^ 20 8ervai8, Or., 0p. II. 8ix 6Lpries3 p. 2 Ves11e8. (^7. ^eral.) 2^. Olir. I'risärioli Vis^vsS 6. rn. b. 8. iü Lorlin-Or. IZietiterksläs. Katttrs, Lla-x, 1'on8praeIi6 — LlutterZpra-olie. ^vleituvS Lurv 86lb8tunt6rriekt. 8". 3 50 -^* v. Oisä. — Llir träumte, 63 ^var ^vie äuw3,l3 im Llai. ^alrsrlieä. — Lutr4e Rainer. LValrerlieä. — LLit kurpur u. Hermelin. Oouplet. ä 1 ^ 20 ^ n. — k. kkte: Oieds8trauni^al26r. I ^ 50 ch u. kotpourri (m. I'ext). tio. 1, 2. ä 2 ^ n. kextduod. 8°. 50 u. Nichtamtlicher Teil. Zur Verständigung. Der Verein Freiburger Buchhändler hat unterm 12. März einen scharfen Protest gegen den Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine gerichtet wegen besten Haltung in der 'Rundschreibenfrage«. Nur der Satz, daß »dem Verein Freiburger Buchhändler von einer liefen Ver stimmung in den weitesten Kreisen des Verlages nichts be kannt geworden ist-, veranlaßt mich, in kurzen Worten aus diese Angelegenheit einzugehen. Tatsächlich hat die Erklärung der Freiburger Buch händler, Zirkulare über Leipzig nicht mehr anzunehmen, und namentlich der Versuch, weitere Kreise für ein gleiches Ver fahren zu gewinnen, in allen Verlegerkreisen den denkbar schlechtesten Eindruck gemacht; es sind ernste Erwägungen gepflogen worden, was dem gegenüber zu tun sei, und zwar nicht nur von Einzelnen, sondern auch von den beteiligten Organisationen. Daß bisher von irgend welchen Schritten Abstand genommen ist, das hat seinen Grund einzig und allein in der erfreulichen Tatsache, daß das Vorgehen der Frei burger Buchhändler nur bei verschwindend wenigen Kollegen Nachahmung gefunden hat. So konnte z. B. festgestellt werden, daß bei einem Leipziger Kommissionär, der rund 800 Kommittenten hat, nur 5 Sortimenter sich die Weiterbeförderung der Runschrciben verbeten hatten. Sollte das in Zukunft aber anders werden, so müßte der Verlag unter allen Umständen darauf dringen, daß die Kommissionäre diejenigen Zirkulare den Absendern wieder zustellten, deren Weiterbesörderung wegen Annahmeverweigerung nicht möglich ist. Ob eine solche Maßregel den betreffenden Sortimentern erwünscht sein würde, lasse ich dahingestellt. Für den Verleger sind nach den Erfahrungen Vieler die Zirkulare garnicht zu entbehren. Die Insertion im Börsen blatt, die für manche Dinge selbstverständlich unentbehrlich ist, kostet ihm keineswegs mehr als das Zirkular über Leipzig, ist aber in zahllosen Fällen erfahrungsgemäß von viel gerin gerer Wirkung als die Anzeige durch Zirkulare. Wird das Zirkular aber im allgemeinen mehr beachtet als die Anzeige im Börsenblatt, so spricht das auch dafür, daß die Form des Zirkulars für das Sortiment nützlicher ist. Nun kann der große Verleger leicht eine ganze Anzahl von wichtigeren Werken auf einem Rundschreiben vereinigen. Den kleineren und mittleren Verlegern ist das schwer möglich; für sie fallen daher die großen Kosten der direkten Versendung ganz unverhältnismäßig schwer ins Gewicht. Ich bezweifle aber, daß das Sortiment ein Interesse daran hat, die Tendenz der Zeit zum Groß-Verlag zu unterstützen. Das mögen sich die Herren, die allzu genau rechnen, einmal klar machen. Tatsächlich stellen sie aber auch ihre Rechnung ganz eigentümlich auf; um 120 ^ Spesen jähr lich herauszubekommen, werfen sie die Gesamtspesen der zehn Freiburger Firmen in einen Topf. Dabei unterlassen sie eine wichtige Gegenrechnung- Wenn der für die Finanzen des Börscnvereins allerdings höchst erfreuliche Erfolg ein träte, daß die Verleger noch viel mehr als jetzt schon im Börsenblatt inserierten, so würde das tägliche Gewicht des Börsenblattes regelmäßig über 100 Gramm sein, in vielen Fällen aber, namentlich wenn die Bibliographien beigegeben werden, die Grenze von 250 Gramm überschreiten. Träte eine solche Folge ein, so würde infolge erhöhter Portokosten für das tägliche Börsenblatt die Spesenbelastung der Frei burger Buchhändler kaum geringer werden, die Mehrzahl der Buchhändler hätte aber einen erheblichen Spesenzuwachs zu erwarten. So erweist sich, von allem übrigen abgesehen, auch diese Freiburger Rechnung als kurzsichtig und die Warnung des Verbandsvorstandes als durchaus im Interesse des Ge samtbuchhandels geschehen. Die Verleger insbesondere aber werden mit Befriedigung anerkennen müssen, daß in der Zeit einer gewissen Spannung zwischen Sortiment und Verlag berufene Vertreter der Sortimenterinteresten bemüht sind, Steine des Anstoßes aus dem Wege zu räumen. Göttingen. W. Ruprecht. Die Wahl des Buchtitels. Joh. Timoth. Hermes (1738—1812), Prosessor der Theologie und Verfasser verschiedener seinerzeit viel gelesener Romane, erzählt in der Vorrede zu seinem 1788 erschienenen Werke »Manch Hermäon« umständlich und mit großem Ernste, daß er dieses Buch schon etliche Jahre früher heraus- gegcben haben würde, wenn ihn nicht der Mangel an einem passenden Titel daran gehindert haben würde. Der Titel macht auch heute noch manchen Verfassern und Verlegern einige Kopfschmerzen; denn ein packender Titel ist, wie man meint, manchmal der halbe Erfolg. Lessing dachte vor seiner Bibliolhekarzeit über die Wichtigkeit des Buchtitels allerdings anders. Im 21. Stücke seiner Hamburgischen Dramaturgie berichtet er über die Aufführung der »Nanine« von Voltaire am 1. Juni 1707 und schreibt darüber wie folgt: 4«S"