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„Es war große Gnade bei ihnen Allen!" Das, m. l. Schw., war das herrliche Zeugniß, welches der ersten apostoli schen Gemeine zu Jerusalem gegeben wurde, „als die Menge der Gläubigen Ein Herz und Eine Seele war, und die Apostel mit großer Kraft Zeugniß gaben von der Auferstehung des Herrn Jesu." Ap. Gesch. 4, 32. 33. Und dieses Zeugniß konnte wol auch mit Recht denen gegeben werden, die vor hundert Jahren in dieses Haus cinzogen, und einen Bund mit einander machten, ein Eigenthum des Heilandes zu sein und Ihm zu dienen, wo und wie Er es verlangen würde, ent weder daheim beim Geräthe, oder draußen in der Hitze des Kampfes. Und wodurch gab sich diese Gnade kund? Vor Allem wol durch ihre brünstige Liebe zum Heiland. Es waren noch die Tage der ersten Liebe in der Gemeine und auch unter den ledigen Schwesternchören. Der Heiland ging ihnen über Alles, und das Glück der Maria „zu Seinen Füßen zu sitzen und Seiner Rede zuzuhören", Luc. 10, 39. war ihr Hauptaugenmerk. Darum war cs ihnen auch so lieb und wichtig, hier ein Bethanien, wie dieses Haus es ihnen darbot, bewohnen zu dürfen, in welchem sie, fern von dem Geräusch und den Versuchungen der Welt, in ungestörtem, kindlichem Umgang mit dein Freunde ihrer Seelen, „in Gnade und Er- kcnntniß wachsen", 2 Petr. 3, 18. und für ihr ewiges Erb- thcil znbercitet werden möchten. Alle Einrichtungen des Ehor- hauscs hatten die Erreichung dieses Zweckes zur Absicht; und was einem fleischlich gesinnten Gcmiith eine unerträgliche Be schränkung, eine schwere Last gewesen wäre, war ihnen eine Lust, weil es sie vor Verirrungen schützte und ihnen behülflich war, in den Schranken zu laufen, welche die Liebe ihnen vor zeichnete. Könnten die Wände eurer Stuben, m. l. Schw., zeugen von dem, was damals hier geschah: von welchen Selig-