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lichen Boden des menschlichen Herzens, in welchem vielmehr Feindschaft wider den Heiland, Lieblosigkeit, Haß, Neid, Zank, Zwietracht, Selbstsucht und überhaupt Götzendienst heimisch sind. Ja es gehört große Gnade dazu, jene Früchte des Geistes in kräftigem Wuchs zu erhalten, zumal in einer so großen, aus so verschiedenartigen Elementen zusammengesetzten, von so vielen Gegenden zusammengebrachten und in ein Ganzes zusammengeflochtcncn Familie, in welcher die Liebe leicht gestört werden kann! Darum wollen wir es auch nicht leugnen, son dern es vielmehr mit Scham und Beugung bekennen, daß es auch an Schwachheiten bei Einzelnen und im Ganzen nicht ge fehlt hat. Aber doch ist die Wirkung „der Gnade, die bei ihnen Allen war", immer vorherrschend geblieben; denn sonst könntet ihr heute kein solches Jubelfest des hundertjährigen Be stehens eures Hauses, eurer Chorverbindung, eurer Oekonomie auf so fröhliche Weise feiern. Ist auch die Zahl der Haus genossen jetzt kleiner, als sie in der Zeit der größten Blüthe war, so ist sie doch immer noch eine beträchtliche, und, wenn ich nicht irre, gegenwärtig nicht im Abnehmen begriffen, als ein Beweis, „daß die Gnade noch wirksam ist." Und wozu erwähnen wir alles dies? warum sprechen wir „von der großen Gnade, die bei ihnen Allen war", und die sich durch Liebe zum Heiland, durch kindlichen Umgang mit Ihm, durch Liebe und Eintracht unter einander und durch Be reitwilligkeit, Ihm aus verschiedenartige Weise in Haus, Chor und Gemeine zu dienen, kund gab? Einerseits, in. l. Schw., um es euch recht klar vor Augen zu stellen, welche hohe Ur sache ihr habt, innig und laut in der Kundgebung des Dank gefühls zu sein, welches eure Herzen billig an diesem Tage er füllt. Je mehr es Gnade, große Gnade ist, daß der Segen des Herrn auf diesem Hause hundert Jahre lang so sichtlich hat ruhen können, desto mehr gebührt alle Ehre und also auch