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kosten gesunden werben. Als besonders drückend stehen sür den Zeitschriftennerlag die Eisenbahn- und Postgebühren sowie Satz-, Druck- und Papierpreise im Vordergründe, Die Mitgliederversammlung erwartet, daß im Interesse der zur Erzielung der Wirtschastsbclebung erforderlichen verstärkten An- zcigenreklame baldigst die Voraussetzungen sür eigene Maßnahmen geschaffen werden. 2, Wunsch der Inserenten nach Auflagen nennung, Herr vr, Dietze berichtet über die vielfachen Wünsche der Inserenten nach Bekanntgabe der Auflagenhöhe der Zeitschriften, Der Reichsverband habe wiederholt in Verhandlungen, so auch IM Paritätischen Ausschuß des Reichsverbandes der Deutschen Industrie klargelegt, daß es nicht möglich ist, nach der Auflagen höhe festzustellen, ob eine Zeitschrift für den Inserenten die rich tige ist oder nicht. Die Auflage sei nur ein Punkt von einer größeren Anzahl von Punkten, die für ein richtiges Urteil über den Wert einer Zeitschrift herangezogen werden müßten, wie z B, Kennzeichnung des Leserkreises und Bewertung des redak tionellen Teils, Herr Qi, Dietze verweist auf Äußerungen der Herren Englert (»Die Anzeige«, 1930, Heft 5, S, 202) und Zilly (»Der Auflagen-Quadratmeter«, Braunschweig 1927, als Ma nuskript gedruckt), die zur Auflagenfrage Stellung genommen haben. Auch in diesen Äußerungen werde anerkannt, daß die Auflagenhöhe allein über den Anzeigenwert einer Zeitschrift nicht entscheiden könne. Der Verlag müsse sich daher gegen jede ein seitige Auswertung der Auflage im Interesse einer gerechten Beurteilung des Anzeigenwertes der Zeitschriften wenden, 3, Richtlinien für die Behandlung von Zeit schriftenfragen zwischen Inserenten und Ver legern, Herr vr, Dietze verliest die Richtlinien für die Behandlung von Zeitschriftenfragen (aufgestellt im Oktober 1930 vom Reichs verband der Deutschen Industrie und dem Reichsverband Deut scher Zeitschriften-Verleger), Sie werden nach Genehmigung durch die zuständigen Ausschüsse des Reichsverbandes der Deut schen Industrie in der »Zeitschrift« veröffentlicht werden. Der Vorsitzende gibt den Anwesenden noch nähere Mitteilung über den Gang der Verhandlungen in dem paritätisch mit Jn- dustrievertretcrn und Zeitschristcn-Verlegern besetzten Ausschuß und glaubt in dem Beratungsergebnis des Ausschusses ein wert volles Hilfsmittel sür eine zukünftige, vertrauensvolle Zusam menarbeit zwischen Inserenten und Verlegern unter Mitwirkung der Zentralspitzenverbände, denen die Richtlinien ebenfalls zur Zustimmung vorgelegt werden sollen, sehen zu können, Herr Ferenczi (Papier-Zeitung) begrüßt die Richtlinien und glaubt, daß alle Zeitschriften-Verleger, die zu ihrem Tarif halten, mit den Richtlinien einverstanden sein werden, Herr Or, Alexan der vertritt die Ansicht, daß die Richtlinien zu einer Bereinigung des Anzeigengeschäftes beitragen werden, Herr Kornik (Heinr, Eisler) ist der Meinung, daß in der Auflagenfrage unbedingt etwas geschehen müsse. Die Werbeberater seien darauf angewie sen, sich ein genaues Bild von den Zeitschriften zu machen. Auf eine Frage des Herrn Degener (Verlag Chemie), ob die Richt linien den Mitgliedern nochmals bekanntgegeben werden, er widert der Vorsitzende, daß sie der nächsten Hauptversammlung zur endgültigen Billigung vorgelegt werden würden. Die Mitgliederversammlung erklärte sich mit den bisherigen Arbeiten des Reichsverbandes einverstanden, 4, Bericht über die Vorarbeiten zur Schaffung einheitlicher Geschäftsbedingungen für das Anzeige ngeschäft, Herr vr, Dietze berichtet über die bisherigen Arbeiten des Anzeigenausschusses, zu denen inzwischen auch der Gesamtvor- stand Stellung genommen habe. Es sind seitens des Reichsver bandes Richtlinien für den Anzeigengeschäftsverkehr ausgearbei tet worden, die nach nochmaliger Durcharbeitung binnen kurzem den Mitgliedern in Sonderdrucken zur Verfügung gestellt wer den, — Die Mitgliederversammlung begrüßt diese Absicht und 1138 bittet den Vorstand, den Mitgliedern zu empfehlen, diese Richt linien bei der Bestätigung der Anzeigenausträge an die Inse renten jeweils beizufügen, 5. Kreditschutzfragen, Herr Kr, Dietze berichtet, daß sich bisher auf die entsprechen den Rundschreiben des Reichsverbandes nur verhältnismäßig wenig Mitglieder zur Beteiligung am Kreditschutzdienst gemeldet hätten, Klagen aus dem Mitgliederkreise über Verlust durch unzuverlässige Firmen hätten auf der anderen Seite gezeigt, wie wichtig der Kreditschutzdienst sür den Schutz der Mitglieder gegen vermeidbare Verluste ist. Der Vorsitzende bittet die anwesenden Mitglieder, die sich zum Kredilschutzdienst nicht gemeldet haben, um Mitteilung der Gründe, Herr Friedrichs macht darauf aufmerksam, daß vielleicht die Fragebogen des Reichsverbandes zu kompliziert seien. Er habe mit den für seine Schutzliste verwandten einfacheren Formularen gute Erfolge gehabt. Er wie auch andere Mitglieder vertreten den Standpunkt, daß der Kreditschutzdienst nicht zu entbehren sei. Die Mitgliederversammlung erklärt sich damit einverstan den, daß die Arbeiten fortgeführt werden, 6, Anträge aus dem Kreise der Mitglieder, Herr Ör, Runge macht im Aufträge des Vereins der Säch sischen Fachpresse Mitteilung von einem Vorbericht des Syndi kus Di-, Sackmann, Dortmund, über die Vereinheitlichung der berufsständischen Presse, Die Vorschläge ließen sich wie folgt zu- fammenfassen: 1, Ausgestaltung einer starken, fachlichen Presse, deren Trä ger der Reichsfachverband ist, unter Mitbeteiligung der Landes verbände und Ausschaltung aller Einzel- und Sonderzeitungen, mit dem Ziele einer fachlichen Aufklärung und Belehrung aller Fachangehörigen, 2, Ausgestaltung des Deutschen Handwcrksblattes als Trä ger der Meinung des Handwerks gegenüber Gesetzgebung, Ver waltung und der übrigen Öffentlichkeit aus wissenschaftlicher, sach licher Grundlage, 3, Schaffung einer starken interfachlichen Berufsstandpresse in bestimmten Wirtschaftsgebieten, deren Träger Handwerks kammern und Bünde sind, mit der Aufgabe, Aufklärung des Handwerks über die großen Wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen der Zeit und zugleich zur Stärkung der Stimme des Handwerks in der Öffentlichkeit, 4, Zulassung der Jnnungsausschußorgane lediglich als reine Mitteilungsblätter, Beschlüsse zu dieser Frage seien nicht gefaßt worden. Für die weiteren Beratungen sei der Leiter der Pressestelle bei dem Reichsverband des Deutschen Handwerks zum Mitberichtcrstatter bestellt worden. Der Reichsvcrband wird gebeten, auf die nicht folgerichtige Handlungsweise des Handwerks hinzuweisen, das sonst sehr stark für die Mittelstandsinteressen eintrete, sowie gerade dem Hand werk zum Ausdruck zu bringen, daß doch jeder Beruf seine Da seinsberechtigung habe. Die Mitgliederversammlung beauftragt den Vorstand, die Angelegenheit durch geeignete Fühlungnahme mit den Stellen, die sonst stets stark für die Mittelstandsinter essen eintreten, zu besprechen und zu klären. Die 8V schönsten amerikanischen Bücher. In der Deutschen Niicherei zu Leipzig wurde am Sonntag, dem 30. November, eine Ausstellung eröffnet, die die 50 schönsten amerikanischen Bücher des Jahres 1028 zeigt. Das ameri kanische Druckgewerbe ist in Deutschland vorwiegend durch seine Ma gazine, Zeitungen und Zeitschriften bekannt. Hier wie bei den Plaka ten und sonstigen Werbe- und Industriedrucken des Landes domi niert die moderne Druckkunst. Blickfangschmuck, grelle Farben und Linien und vor allem das photomontierte Bild beherrschen diese Er zeugnisse. Deutschland ist ja der gelehrige Schüler dieser sich auch von gewagtesten Experimenten nicht frei haltenden Druck- und Werbe kunst. Es fehlt sogar bei uns nicht an Bestrebungen, auch das Buch zum Tummelplatz typographischer, illustrativer und koloristischer