trug die Zahl der Verunglückten, worunter sich sehr ange sehene, auch zum Theil hier zum Besuch verweilende Per sonen befanden, etliche neunzig. Auch ein Vorfahr Schrei ber dieses, Matth. Morawek, ein Maurergeselle, wurde von einer einstürzenden Mauer erschlagen; die Leichen dieser entstellten Unglücklichen wurden dann in Reihen aus die Neustadt gelegt. Welch unvergesilich schauerlichen Anblick muß dies den Hintcrlasseneu gewährt haben. l"') Im Brandjahre zählte man 1002 Todte, das Jahr darauf 0.', 1, und in 7 Jahren dieser Periode sind 1007 mehr gestorben, als geboren; der 23. Juli brach die Ge sundheit so Manchem. Die Wittwe des Bürgermeisters »r. Günther verlor aus diese Weise 14 ihrer Lieben, theils Kinder, theils Enkel. Um das Andenken an diesen für Zittau so verhängniß- volleu Tag auch in kirchlicher Beziehnng für die Nachwelt erhalten zu sehen, stifteten drei fromme Frauen drei Gottes dienste, und zwar > ) die Gattin des Kaufmann I. PH. Rothe, Frau Maria Dorothea geb. Müller eine Predigt Vormittags in der Johanniskirche, 1770. Das Kapital zu dieser Predigt fiel aus ihren Garten (jcßt der Urland- schc auf der Krokergasie). 2.) stiftete die Wittwe des Bür germeisters »r. Herzog, Frau Kunigunde Sidonia geborne Steudtner, in eben diesem Jahre eine Predigt Nachmittags in die Johanniskirche. Beide Predigten wurden 07 Jahre, da die Johanniskirche noch unvollendet war, in der Klo sterkirche zu St. Petri und Pauli abgchalten. 3.) Die dritte Predigt, welche Vormittags in der Dreisaltigkeits- kirche abgehalten wird, stiftete Frau Anna Rosina verwitt- wete Heil, geborne Schwerdtner, im Jahr 1774. Ge nannte Stistspredigten verrichten die Herren Geistlichen der Reihe nach. ' v) Das Unglück dieser Stadt erregte allgemeine Theilnahme, hochgestellte und vermögende Personen von nah und fern sendeten reichliche Geldbeiträge zur Vertheilung unter die abgebrannten Bürger. Ein mir vorliegendes handschrift liches Verzeichniß vom August und September 1757