A » merkuiigt n. r) Am 23. Juli 1757. 2) Er war, der Aussage unserer Vorfahren zufolge, ein sehr schöner, heiterer Tag. 2) Es waren Preußen als Feinde in Zittaus Mauern. 4) Es war eben Sonnabend, wo, früh gegen 0 Uhr die da mals übliche Privatbeichte in der Hauptkirche abgehalten werden sollte. Die Priester flohen dann in ihrem Ornat. Des hier herrschenden Wohlstandes halber nannte man die Stadt Zittau „die reiche." 6) Man hatte sich allgemein der Hoffnung hingegeben, daß die österreichischen Truppen, bei denen sich doch sächsische Prinzen befanden, als Freunde, Zittau von den Preußen befreien würden, und dachte nicht im Geringsten daran, irgend etwas zu retten, oder in Keller zu verbergen, das riesenhafte Brandunglück kam also ganz unerwartet. Das Schrecklichste war allerdings, daß man sämmtliche Thore der Stadt trotz dem wüthenden Feuer geschlossen hielt, und so die geängstigten Einwohner immer von einer brennenden Gasse in die andere eilten, und erst dann, als man zum Abmarsch der in der Stadt befindlichen Preußen das Weberthor öffnete, einen Ausweg fanden, um nur wenigstens das nackte Leben zu retten. Man bedenke, wel ches Gedränge in diesen Schreckensstunden in der Weber gaffe und dem Weberthor geherrscht haben mag. ") Man beschoß Zittau an diesem Tage von früh 10 Uhr an, und zwei auf einen Kanonenschuß folgende glühende Bomben zündeten sogleich den auf der Neustadt befindlichen Gasthof zum goldenen Stern und den daneben stehenden Bierhof an, im Verlauf von einer Viertelstunde brannte es schon an neun Orten der innern Stadt. Die Batterien waren auf dem Frauenkirchhose und dem Scharfrichtergarten errichtet, wo zufolge dieser Richtung sich die Kugeln in der Stadt kreuzten. Eine aus der Hospitalblciche aufgestellte Batterie kam nicht zum Feuern.