Die älteste Kirche in Zittau war unzweifelhaft die einst sehr große Frauenkirche, welche bis fast zum jetzigen Kirchhofthore reichte und drei gewölbte Gänge mit 2 Reihen Pfeilern hatte, sie scheint schon, als Zittau noch ein Dorf war, vorhanden gewesen zu fein. (Ebenso war es auch mit der Nikolaikirche in Görlitz der Fall.) Denn bei Erhebung des Markt fleckens Zittau zur Stadt (1255), also bereits vor mehr als 600 Jahren, wo Zittau statt der hölzernen Pallisaden, Mauern und Thore errichten durfte, nannte man schon das zu ihr führende Thor „das Fr au en - thor." Sie war jedenfalls bis dahin, schon ihrer Größe halber nach zu urtheilen, die Haupt- und Pfarr kirche des Ortes, vielleicht vor dem Dasein der Johanniter-Commende gewesen. Außer ihr bestanden noch: die Johanniskirche, das Nikolaikirchlein (jetzt Klosterkirche) und die Hospitalkirche. Als aber durch den Umritt des Königs Ottokar von Böhmen im Jahre 1255 diese Kirche nicht mit in den zur Stadt bestimmten Flächenraum kam, zog man es dann vor, sich die Haupt- und Pfarrkirche im Innern der nun durch Mauern, Thore und Thürme geschützten Stadt herzustellen, und richtete die am Markt gelegene Johanniskirche, ebenso wie die Görlitzer ihre Petri- kirche, dazu ein. 1291 kommt sie zuerst urkundlich als Pfarrkirche vor. Zu besserer Orientirung, wenn man in alten Annalen liest: „daß die Johanniskirche aufdem freien Marktegestandenhabe", mögen hier die Grenzen des alten, gewißsehr großen Marktplatzes angegeben werden?) ) Gegenwärtig hat die Stadt Ostritz den größten Markt platz unter den Städten der sächsischen Oberlausitz.