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bekannten Mutter Anna am 16. Oct. 1581 hier durch- b.) Christian II. Churfürst von Sachsen kam auf seiner Reise nach Prag zum Congreß am 3. Juli 1607 ebenfalls hier durch. Von Prinzen, Fürsten, Grafen rc. welche über diefe Brücke nach Prag reiseten, besonders zur Zeit der Kriege rc. ließ sich eine sehr lange Reihe von Namen aufführen. In Erinnerung stehen noch die Polen Poniatowsky und Sul- kowsky, Murat, König von Neapel, Berthier rc. Auch fürstlicher Frauen ist bei dieser Gelegenheit zu erwähnen, z. B. 1546 am 29. Mai kam Anna, Gemah lin Ferdinand I., Königs von Böhmen mit großem Ge folge, das 750 Pferde bedurfte, von Prag nach Zittau und reifete nach — eintägigem Besuche wieder in ihre Heimath. 9. Am 17. Februar 162 l überführte man den Leich nam des im Jahre 1618 verstorbenen Burggrafen und Freiherrn Johann von Dohna Herrn der Herrschaften von Gabel, Walten, Töltzcl, (auch 1607 von Lämberg) in Böhmen, er wurde, zufolge der Gegenreformation in Böhmen, in eine Familiengruft wohl zu Kloster Celle (?) gebracht. Am 18. darauf fand hier ein sehr großartiger Leichenzug mit Tranerrossen, Fahnen, Beiergelänt, Bortragung feiner Sporen, Rappier, Dolch, Sturmhaube und seines Wappens mit herrlichem Schnitzwerk geziert, rc. — „Endlich ein sehr großer Volkszug statt." Wohin? sagt keine Chronik. 10. Schießen nach dem Vogel auf der Schießwiefelaffen sich urkundlich seit 1517, mit der Büchse seit 1581 Nach weisen. Ein Schießhaus im Bautzner Mauerzwinger ward 1556, eines dergleichen im böhmischen Mauerzwinger 1560, das erste auf der Schießwiefe Anfangs des 16. Jahrhun derts und das jetzige 1793 erbaut. Die sonst üblichen zweijährigen Hauptschießen, Pfingsten und Bartholomäi, vereinzle man in neuerer Zeit in Eins, wodurch es an Großartigkeit sehr viel gewann. 11. Mit welchem Pomp und Pracht die Turniere in frühem Jahrhunderten begangen wurden, besonders da Böhmens König Wenzel II, der ein großer Gönner