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Redaktioneller Teil. idl- 237, 8. Oktober 1924. Anfragen und Rückfragen einen erheblichen Teil der Tätigkeit des Vorstandes ausgemacht. Den Herren, die uns durch Aus künfte unterstützten, fei hiermit unfer Dank zum Ausdruck ge bracht. über die Mitgliederbewegung ist folgendes zu berichten: Es find im Berichtsabfchnitt 37 Ausnahmegesuche für den Verband eingegangen: Verleger Sortimenter Ausgenommen wurden 13 11 Abgelehnt wurden — 2 Nicht geantwortet haben 4 8 Unerledigt sind noch — I Die Zahl der Mitglieder betrug 1923 285 Dazu wurden neuaufgenommen 24 Summa: 399 Davon gehen ab Verleger Sortimenter Übertrag: 309 Infolge Austrittserklärung 11 Infolge Geschäftsaufgabe 1 Gestorben I M 13 Die jetzige Milgliederzahl beträgt mithin 296 Zur Aufnahme in das Adreßbuch meldeten sich 34 Firmen, und zwar 16 Verleger und 18 Sortimenter. Verleger Sortimenter Zur Aufnahme haben wir empfohlen 15 12 Abgelchnl wurden 1 4 Zurückgcstellt aus später wurden — I Unerledigt blieben — > Als neue Mitglieder wurden nachstehende Herren und Damen in unseren Verband ausgenommen: Herr Paul Z i e r s u ß, Arnstadt i. Th.; Frau Marg. I o st i. Fa. Waldemar Jost, Arnstadt i. Th.; Herr Friedr. Dietert >. Fa. Deutscher Kultur- und Hei- matberlag, Ballenstedt; Herr Rudolf Ientzsch i. Fa. Deutsche Gemeinschaft m. b. H., Bad Berka; Herr Walter Mittenzwei i. Fa. Deutsche Gemeinschaft m. b. H., Bad Berka; Herr Georg Krause t. Fa. Buchhandlung Gustav Krause, Delitzsch: Herr Richard Klein, Buchhandlung, Eckartsberga i. Th.; Frau Rose Kögel, Schulbuchhandlung, Eisleben; Herr Otto Manger i. Fa. I. Mangers Buchhandlung, Gardelegen; Herr Otto Bockamp i. Fa. Auriga Verlag, Gotha; Herr Theodor Klemm i. Fa. Justus Perthes, Gotha; Frau Martha Tausch i. Fa. Tausch L Große, Halle a. S.; Herr Paul B e r n c r i. Fa. Heimatverlag für Schule u. Haus, Halle a. Saale; Herr Theodor H e i n r i ch s h o f e n, Magdeburg; Herr Joh. Friedr. E i l e r s, Magdeburg; Herr Otto Horn i. Fa. Gustav Klingenstein, Salzwedel; Freiin Leonie von Boyneburgk i. Fa. Treue-Buchhand lung, G. m. b. H., Sollstedt: Herr Gustav Finger i. Fa. Behrens, Forth L Co., Weimar; Herr Otto Dorfner i. Fa. Reiher-Verlag, Weimar; Herr vr. H. Jenne i. Fa. Hopf'sche Verlagsbuchdruckerei, Wittenberg; Herr Franz Kocnnecke i. Fa. Karras L Koennccke, Halle a. Saale. Durch den Tod wurde uns entrissen am 31. März 1924: Herr Hofbuchhändler Hugo Brunner, Eisenach, der dem Ver band seit 1888 angehörte. Wir sind am Schluß unserer Berichterstattung und glauben, unfern Mitgliedern ein vollständiges Bild gegeben zu haben von alledem, was im Laufe des nun beendeten Verbandsjahres sich ereignete. Wenn wir Ihnen zu Ende des vorigen Jahres Goethes Worte zuriesen: »Wir heißen Euch hoffen-, so muß auch für das nun beginnende diese Mahnung zum Leitstern werden. Die poli tischen und wirtschaftlichen Ereignisse der letzten Tage dürften eine leichte Entspannung des Geschäftslebens mit sich bringen und wieder günstigere Verhältnisse schaffen. Allein dabei darf nicht vergessen werden, daß es nur redliche Arbeit und treueste Pflichterfüllung sind, die letzten Endes uns zu völliger Frei heit führen werden. Lassen Sie uns daher frischen Mutes in das neue Berbanüsjahr eintreten mit dem Gelöbnis, in Recht schaffenheit uird Liebe zu unserem Berufe allezeit zusammenzu- stehen, denn Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand! Fritz Wahle. Vom Dildpostkartenmarkt einst und jetzt. Antwort an Herrn A n d e l f i n g e r-München auf seinen Artikel im Bbl. Nr. 229 vom 29. September. Der Kaufmann darf nicht Pessimist sein. Vieles zugegeben von dem, was Sie in so beredten Worten sagen, aber die Bildpost karte ist nicht tot, und solange die Freude am Bilde in unserm Volk bestehen bleibt, wird auch die Bildpostkarte leben. Daß die Verleger von Ansichts- und Bildpostkarten wie alle anderen Zweige des Verlags und des ehrlichen Handels durch die Inflation arg ge schröpft worden und heute nicht in rosiger Lage sind, das ist selbst verständlich. Die wahllose Herstellung von Neuheiten hat damit und dieses vielleicht nicht zum Schaden der Bildpostkarte — aufge hört, aber das Publikum, das Sortiment und der Großhandel schreien nach Neuheiten, und die wirkliche Kunstpostkarte, nicht aber der Kitsch, der an niedrige Instinkte und billige Preise appelliert, wird sich sehr schnell wieder ihre alte Stellung erobern. Nur unter einer Bedingung aber wird dies möglich sein, und unser aller Aufgabe ist es, hieran mitznwirken, und das ist: ver nünftige, zeitgemäße Ladenpreise durchzusetzen und hierzu Publikum, Sortiment und Großhandel zu erziehen, wenn wir Verleger unsere Aufgabe erfüllen sollen, dem Markt wieder Neuheiten zuzuführen und denselben gesund zu erhalten. Noch immer nicht hat sich ge nügend die Ansicht durchgerungen, daß auch die Bildpostkarte zu Vor kriegspreisen nicht mehr herzustellen ist, und daß ein Wertobjekt, selbst so bescheiden und anspruchslos, wie es die Bildpostkarte ist, und das ebenso wie jedes andere graphische Erzeugnis den doppelten, wenn nicht zwcieinhalbfachen Herstellungspreis der Vorkriegszeit bedingt, auch zum doppelten, wenn nicht zweieinhalbfachen Vorkriegspreis ver kauft werden muß, und daß cs nun einmal mit den populären 19- Pfennig-Karten zu Ende ist. Zur Resignation und zum Pessimismus ist deshalb noch kein Grund, und wir würden dem gesamten Post kartenmarkt und vor allem uns selbst als Verlegern einen schlechten Dienst erweisen, wenn wir mutlos die Hände in den Schoß legen und auf bessere Zeiten warten wollten, während Millionen von Men schen, jung und alt, immer noch die Lust und Liebe zum Bilde haben und einen sinnigen Gruß und ein warmes Freundeswort auf einer künstlerischen Bildpostkarte willkommen heißen. Berlin. L. Wohlgemuth, i. Fa. Wohlgemuth L Lißner, Kunstverlagsgcscllschaft m. b. H. Die Lage auf dem Materialienmarkte. Von Otto Richter, Direktor der Matgra-A.-G., Leipzig. Die von der Staatsregierung Mitte vergangenen Monats angekün digten Verbilligungen für Frachten, Steuern und Kohlen sind zum größten Teil zur Durchführung gekommen. Auch die Geldlagc ist eine bessere geworden. Die Privatbanken haben ihre Provisionssätze von 1°/» per Monat auf */s"/<) herabgesetzt, sodaß heute die Zinssätze nicht mehr 24°/> im Jahre betragen, sondern nur 18°/». Auch sind bei dem größten Teil der Privatbanken die Unkostenzuschläge, wie Unrsatzprovision, Vergütung der Porti usw., fast restlos gefallen. Von seiten der Ncichsbank ist das Dreimonats-Akzept zugelassen worden und auch sonst eine etwas entgegenkommendere Behandlung bei Kreditgesuchen und Wechseldiskontierungen eingetretcn. Die Schwierigkeit, bei der Neichsbank Wechsel zu diskontieren, besteht heute in der Hauptsache noch darin, daß noch immer drei Unterschriften verlangt werden, und zwar drei Unterschriften von Firmen, die in ihrem inneren Werte