27 durch einen Trompeter wieder zustellen lassen. — Das andere Schreiben ist an den Herzog von Bevern addressirt und lautet: „Seind Sie so gut und kommen sogleich hier herüber, ich habe Ihnen nothwendige Dinge zu sagen. Adieu. Friedrich." Wir werden bald Gelegenheit haben, über den Inhalt dieser Zusammenkunft Authentisches mitzutheilen! — In die hier besprochenen Tage dürfte nun wohl auch Friedrich des Großen traditioneller Besuch der Spreequelle bei Gersdorf zu verlegen sein, welche 1736 der Zittauer Rath hatte fassen lassen und zu deren Ueberdachung der König bei seiner Anwesenheit 50 Thaler bewilligte. Das mit einer Art Zwiebeldach überbaute Spreequell-Häuschen verewigt ein Bild in der Kirchengalcrie und ein hiernach angefertigtes Bildchen im Gebirgsfreund Band ll. Nr. 3. Jndeß ist dieses histo rische Kuppeldach längst verschwunden; weil schadhaft geworden, ließ es die Stadt Zittau 1848 abbrechen und den Quell mit einem einfachen Holzhäuschcn, welches derzeit Privat eigenthum und nahe des Gersdorfer Bahnhofes gelegen ist, überbauen. Die Tradition erzählt ferner (vergl. Korschelt, Oderwitz S. 245), daß Friedrich ll- auch durch Ober- Oderwitz, begleitet von dem kühnen Reitergeneral Ziethen, gekommen sei und des Dorfes Länge bewundert habe. Er soll damals mit seinem Begleiter eine Nacht über in der Scheune des 1830 abgebrannten Behner'schen, jetzt Palm'schen Gutes zugebracht haben. Ein Durchritt durch Oderwitz könnte bei Gelegenheit des ebenerzählten Spreequellen besuches stattgefunden haben, ebenso eine Rast und Erfrischungs annahme in dem betr. Gute, eine Nebernachtung des Königs in Obcr-Oderwitz, dürfte aber wohl nicht stattgehabt haben, dies erweisen die kriegerischen Verhältnisse und verneinen un sere Quellen. Den 25. August brach Friedrich II- von Bern stadt auf. Achtzehn Bataillone Infanterie und 30 Schwa dronen Cavallerie nahm er mit. Der Marsch ging in drei Colonnen über Kemnitz und Sohland a. R. Am 25. Abends quartierte der König in Weißenberg, am 26. in Bautzen, am 27. und 28. in Harthau bei Bischofswerda und traf am 29. in Dresden ein. Bei Bernstadt ließ er unter dem