17 felde und Reichenau voller natürlicher Schwierigkeiten, sumpfig, mit untermischten Seen u. s. w. In derartiger vortheilhafter Postirung traf Friedrich II. die Oesterreicher an, als er auf den Höhen von Dittelsdorf ankam. Da er, entgegen dem Entschlüsse des vorhergehenden Abends, sich doch noch entschlossen hatte, den Feind womöglich anzugreifen, recognoscirte er ihn und ließ seine Armee in drei Treffen aufmarschiren. Der rechte preußische Flügel stand am Wittgendorfer Holze, dem feindlichen linken direct gegenüber, und von da lief die Fronte auf den diesseitigen Höhen bis Dittelsdorf und zog sich von da links bis an HirscMde, welches mit einem Bataillon besetzt wurde. Der Wittgendorfer Grund allein trennte beide Armeen, die sich jetzt einander bis auf Kanonenschußweite genähert hatten. Es kam von beiden Seiten zu einer heftigen Kanonade, die bis Untergang der Sonne dauerte. Bevor wir den Bericht über das nun sich entspinnende Wittgendorfer Gefecht geben, drucken wir vorerst ab, was Rector Lehmanns Hirschfelder Kriegschr. von dem in Rede stehenden Tage aufzeichnete: „Am 16. August Vorm, um 8 Uhr kamen starke Curassicrs - Piquets und ein Regiment Croaten in Hirschfclde an, welche von hier aus mit Heu-Porti onen versorgt werden mußten. Die Eurasiers campirten auf dem Felde, die Croaten aber hatten sich auf der Schlegler Gasse in die Scheunen gelegt. Allein Nachmittag um 2 Uhr kamen die Preußen auf den Steinberg über Dittelsdorf, worauf der Allarm so allgemein wurde, daß alles von den Oesterreichern mit Zittern davon eilte, die Preußen aber alle auf Wittgendorf zu marschirten, bis auf einige Husaren, welche anhero kamen und das auf dem Felde gesammelte Heu Wegnahmen und die dazu gesetzte Curassier-Wachc verjagten. Hierauf nahm das Kano- niren und Feuern aus dem kleinen Gewehr seinen Anfang, welches so lange dauerte, bis die Preußen in Dittelsdorf ein und bis an Contes Berg herunter ihr Lager bezogen." Ueber das Gefecht am Wittgendorfer Friedhofe, welches an diesem Tage*) Nachmittags bald nach 2 Uhr begann, Den 16. als Gefechtstag vermeldet die von des Königs eigner Hand verfaßte Relation, außerdem auch Tempelhof, die Kirchengalerie und der Augenzeuge Mag. Friderici, Pfarrer in Wittgendorf!